Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648.

Bild:
<< vorherige Seite

Philosophischer Oefen.
thun anstehet/ dardurch du dein Gold am geschwindesten
vnd leichtesten rein vnd fein machest; Ich zweiffle nicht
du wirst diesen Weg den andern weit vorziehen vnd ge-
brauchen.

Auch giebt diese weise ein sehr grossen Vortheil im
vergüldten Silber zuscheiden/ in deme man dasselbe
nicht darff fein brennen/ sondern nur granuliren vnd
mit Wasser scheiden/ wan das Kupffer/ welches bey dem
Silber ist/ schon etwas raubet/ so kan es doch leichtlich
mit diesem Saltz gefället werden. Auch giebts ein schö-
ne Scheidung auff vergüldt Silber/ das Gold mit ob-
gemeldtem Sp. Salis nitroso abzukochen/ vnd hernach
mit diesem Niederschlag gefällt/ ist ein sauber vnd gantz
nützlich vnd leicht Werck. Vnd vber diese nützliche
Scheidungen/ so kan auß einem gemeinen küpfferigen
Silber damit Gold gefället werden.

Zum vergüldten Silber aber im Guß das Gold da-
von zuscheiden/ ist meines wissens kein leichterer vnd ge-
ring-kostiger Weg/ als mit Schwefel oder Antimonio,
so man die rechte Handlung davon hat/ damit man dan
in wenig Zeit ein grosse quantität kan scheiden vnd zu
recht bringen. Kanstu aber mit dem Antimonio oder
Schwefel nicht wol vmbgehen/ da zu sonsten dieser O-
fen sehr dienen kan/ so laß sie zufrieden/ vnd bleibe bey
dem gebräuchlichsten/ das du gewohnet hat/ auff daß du
mir hernach/ wan es nicht gelingen wil/ kein schuld ge-
best/ daß ich dich/ der ichs doch gut vnd zum besten ge-
meinet/ nicht wol vnterrichtet hette.

Vom scheiden der geringen Me-
tallen.
Wie
B v

Philoſophiſcher Oefen.
thun anſtehet/ darduꝛch du dein Gold am geſchwindeſten
vnd leichteſten rein vnd fein macheſt; Ich zweiffle nicht
du wirſt dieſen Weg den andern weit vorziehen vnd ge-
brauchen.

Auch giebt dieſe weiſe ein ſehr groſſen Vortheil im
verguͤldten Silber zuſcheiden/ in deme man daſſelbe
nicht darff fein brennen/ ſondern nur granuliren vnd
mit Waſſer ſcheiden/ wan das Kupffer/ welches bey dem
Silber iſt/ ſchon etwas raubet/ ſo kan es doch leichtlich
mit dieſem Saltz gefaͤllet werden. Auch giebts ein ſchoͤ-
ne Scheidung auff verguͤldt Silber/ das Gold mit ob-
gemeldtem Sp. Salis nitroſo abzukochen/ vnd hernach
mit dieſem Niederſchlag gefaͤllt/ iſt ein ſauber vnd gantz
nuͤtzlich vnd leicht Werck. Vnd vber dieſe nuͤtzliche
Scheidungen/ ſo kan auß einem gemeinen kuͤpfferigen
Silber damit Gold gefaͤllet werden.

Zum verguͤldten Silber aber im Guß das Gold da-
von zuſcheiden/ iſt meines wiſſens kein leichterer vnd ge-
ring-koſtiger Weg/ als mit Schwefel oder Antimonio,
ſo man die rechte Handlung davon hat/ damit man dan
in wenig Zeit ein groſſe quantitaͤt kan ſcheiden vnd zu
recht bringen. Kanſtu aber mit dem Antimonio oder
Schwefel nicht wol vmbgehen/ da zu ſonſten dieſer O-
fen ſehr dienen kan/ ſo laß ſie zufrieden/ vnd bleibe bey
dem gebraͤuchlichſten/ das du gewohnet hat/ auff daß du
mir hernach/ wan es nicht gelingen wil/ kein ſchuld ge-
beſt/ daß ich dich/ der ichs doch gut vnd zum beſten ge-
meinet/ nicht wol vnterrichtet hette.

Vom ſcheiden der geringen Me-
tallen.
Wie
B v
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0029" n="25"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Philo&#x017F;ophi&#x017F;cher Oefen.</hi></fw><lb/>
thun an&#x017F;tehet/ dardu&#xA75B;ch du dein Gold am ge&#x017F;chwinde&#x017F;ten<lb/>
vnd leichte&#x017F;ten rein vnd fein mache&#x017F;t; Ich zweiffle nicht<lb/>
du wir&#x017F;t die&#x017F;en Weg den andern weit vorziehen vnd ge-<lb/>
brauchen.</p><lb/>
        <p>Auch giebt die&#x017F;e wei&#x017F;e ein &#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;en Vortheil im<lb/>
vergu&#x0364;ldten Silber zu&#x017F;cheiden/ in deme man da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
nicht darff fein brennen/ &#x017F;ondern nur <hi rendition="#aq">granuli</hi>ren vnd<lb/>
mit Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;cheiden/ wan das Kupffer/ welches bey dem<lb/>
Silber i&#x017F;t/ &#x017F;chon etwas raubet/ &#x017F;o kan es doch leichtlich<lb/>
mit die&#x017F;em Saltz gefa&#x0364;llet werden. Auch giebts ein &#x017F;cho&#x0364;-<lb/>
ne Scheidung auff vergu&#x0364;ldt Silber/ das Gold mit ob-<lb/>
gemeldtem <hi rendition="#aq">Sp. Salis nitro&#x017F;o</hi> abzukochen/ vnd hernach<lb/>
mit die&#x017F;em Nieder&#x017F;chlag gefa&#x0364;llt/ i&#x017F;t ein &#x017F;auber vnd gantz<lb/>
nu&#x0364;tzlich vnd leicht Werck. Vnd vber die&#x017F;e nu&#x0364;tzliche<lb/>
Scheidungen/ &#x017F;o kan auß einem gemeinen ku&#x0364;pfferigen<lb/>
Silber damit Gold gefa&#x0364;llet werden.</p><lb/>
        <p>Zum vergu&#x0364;ldten Silber aber im Guß das Gold da-<lb/>
von zu&#x017F;cheiden/ i&#x017F;t meines wi&#x017F;&#x017F;ens kein leichterer vnd ge-<lb/>
ring-ko&#x017F;tiger Weg/ als mit Schwefel oder <hi rendition="#aq">Antimonio,</hi><lb/>
&#x017F;o man die rechte Handlung davon hat/ damit man dan<lb/>
in wenig Zeit ein gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">quantit</hi>a&#x0364;t kan &#x017F;cheiden vnd zu<lb/>
recht bringen. Kan&#x017F;tu aber mit dem <hi rendition="#aq">Antimonio</hi> oder<lb/>
Schwefel nicht wol vmbgehen/ da zu &#x017F;on&#x017F;ten die&#x017F;er O-<lb/>
fen &#x017F;ehr dienen kan/ &#x017F;o laß &#x017F;ie zufrieden/ vnd bleibe bey<lb/>
dem gebra&#x0364;uchlich&#x017F;ten/ das du gewohnet hat/ auff daß du<lb/>
mir hernach/ wan es nicht gelingen wil/ kein &#x017F;chuld ge-<lb/>
be&#x017F;t/ daß ich dich/ der ichs doch gut vnd zum be&#x017F;ten ge-<lb/>
meinet/ nicht wol vnterrichtet hette.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Vom &#x017F;cheiden der geringen Me-<lb/>
tallen.</hi> </head><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">B v</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[25/0029] Philoſophiſcher Oefen. thun anſtehet/ darduꝛch du dein Gold am geſchwindeſten vnd leichteſten rein vnd fein macheſt; Ich zweiffle nicht du wirſt dieſen Weg den andern weit vorziehen vnd ge- brauchen. Auch giebt dieſe weiſe ein ſehr groſſen Vortheil im verguͤldten Silber zuſcheiden/ in deme man daſſelbe nicht darff fein brennen/ ſondern nur granuliren vnd mit Waſſer ſcheiden/ wan das Kupffer/ welches bey dem Silber iſt/ ſchon etwas raubet/ ſo kan es doch leichtlich mit dieſem Saltz gefaͤllet werden. Auch giebts ein ſchoͤ- ne Scheidung auff verguͤldt Silber/ das Gold mit ob- gemeldtem Sp. Salis nitroſo abzukochen/ vnd hernach mit dieſem Niederſchlag gefaͤllt/ iſt ein ſauber vnd gantz nuͤtzlich vnd leicht Werck. Vnd vber dieſe nuͤtzliche Scheidungen/ ſo kan auß einem gemeinen kuͤpfferigen Silber damit Gold gefaͤllet werden. Zum verguͤldten Silber aber im Guß das Gold da- von zuſcheiden/ iſt meines wiſſens kein leichterer vnd ge- ring-koſtiger Weg/ als mit Schwefel oder Antimonio, ſo man die rechte Handlung davon hat/ damit man dan in wenig Zeit ein groſſe quantitaͤt kan ſcheiden vnd zu recht bringen. Kanſtu aber mit dem Antimonio oder Schwefel nicht wol vmbgehen/ da zu ſonſten dieſer O- fen ſehr dienen kan/ ſo laß ſie zufrieden/ vnd bleibe bey dem gebraͤuchlichſten/ das du gewohnet hat/ auff daß du mir hernach/ wan es nicht gelingen wil/ kein ſchuld ge- beſt/ daß ich dich/ der ichs doch gut vnd zum beſten ge- meinet/ nicht wol vnterrichtet hette. Vom ſcheiden der geringen Me- tallen. Wie B v

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/29
Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 4. Amsterdam, 1648, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni04_1648/29>, abgerufen am 28.03.2024.