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Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649.

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Philosophischer Oefen.
brennet der Salpeter mit dem Schwefel des Antimo-
nii,
vnd wird ein braune Massa darauß/ welche du also
warm mit eim Spatel auß dem Tigel nehmen solt/ vnd
kalt werden lassen; darnach in einen andern starcken
Tigel anderthalb oder ein gantze stund verdeckt/ wol
fliessen lassen/ so wird ein Vitrum darauß/ darein die
glüende Tigelein/ mit jhren Deckelein darzu gemacht/
sollen gestecket vnd verglafuret werden.

Folget nun der gebrauch dieser ver-
glasurten Tigeln.

ES ist kund genug/ daß vnter allen Vomitiven/ das
Antimonium den preiß vnnd vorzug behalten/ dero-
wegen vielerhand bereittungen von den Medicis erfun-
den/ solches bequäm zu machen/ daß es vnschädlich zu
gebrauchen sey; wie wohl ich deren selber in dem ersten
vnnd andern Theil dieses Buchs gedacht/ vnnd den
usum darneben etlicher Massen kürtzlich beschrieben/
wie ich dan gern bekennen wil/ daß ein Bereittung der
andern vor zu ziehen/ so beweisst gleichwol die Erfah-
renheit/ daß das Antimonium, wann es in ein Vitrum
gebracht/ meister genug ist/ den Magen vnd Därmen
deß Menschen/ von allem schleim vnnd bösen humori-
bus,
ohne gefahr/ (wann es recht gebrauchet wird) per
vomitum & secessum,
genugsamb reinigen vnnd säu-
bern könne/ dadurch dan mancher schweren Kranckheit
vor zu kommen/ vnud auch/ wann sie schon vorhanden/
glücklich kan gewehret werden.

Daß aber mancher sagen möchte/ daß diese praepa-
ration
des Antimonii gar gering vnd schlecht/ derohal-

ben
D ij

Philoſophiſcher Oefen.
brennet der Salpeter mit dem Schwefel des Antimo-
nii,
vnd wird ein braune Maſſa darauß/ welche du alſo
warm mit eim Spatel auß dem Tigel nehmen ſolt/ vnd
kalt werden laſſen; darnach in einen andern ſtarcken
Tigel anderthalb oder ein gantze ſtund verdeckt/ wol
flieſſen laſſen/ ſo wird ein Vitrum darauß/ darein die
gluͤende Tigelein/ mit jhren Deckelein darzu gemacht/
ſollen geſtecket vnd verglafuret werden.

Folget nun der gebrauch dieſer ver-
glaſurten Tigeln.

ES iſt kund genug/ daß vnter allen Vomitiven/ das
Antimonium den preiß vnnd vorzug behalten/ dero-
wegen vielerhand bereittungen von den Medicis erfun-
den/ ſolches bequaͤm zu machen/ daß es vnſchaͤdlich zu
gebrauchen ſey; wie wohl ich deren ſelber in dem erſten
vnnd andern Theil dieſes Buchs gedacht/ vnnd den
uſum darneben etlicher Maſſen kuͤrtzlich beſchrieben/
wie ich dan gern bekennen wil/ daß ein Bereittung der
andern vor zu ziehen/ ſo beweiſſt gleichwol die Erfah-
renheit/ daß das Antimonium, wann es in ein Vitrum
gebracht/ meiſter genug iſt/ den Magen vnd Daͤrmen
deß Menſchen/ von allem ſchleim vnnd boͤſen humori-
bus,
ohne gefahr/ (wann es recht gebrauchet wird) per
vomitum & ſeceſſum,
genugſamb reinigen vnnd ſaͤu-
bern koͤnne/ dadurch dan mancher ſchweren Kranckheit
vor zu kommen/ vnud auch/ wann ſie ſchon vorhanden/
gluͤcklich kan gewehret werden.

Daß aber mancher ſagen moͤchte/ daß dieſe præpa-
ration
des Antimonii gar gering vnd ſchlecht/ derohal-

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D ij
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[51/0055] Philoſophiſcher Oefen. brennet der Salpeter mit dem Schwefel des Antimo- nii, vnd wird ein braune Maſſa darauß/ welche du alſo warm mit eim Spatel auß dem Tigel nehmen ſolt/ vnd kalt werden laſſen; darnach in einen andern ſtarcken Tigel anderthalb oder ein gantze ſtund verdeckt/ wol flieſſen laſſen/ ſo wird ein Vitrum darauß/ darein die gluͤende Tigelein/ mit jhren Deckelein darzu gemacht/ ſollen geſtecket vnd verglafuret werden. Folget nun der gebrauch dieſer ver- glaſurten Tigeln. ES iſt kund genug/ daß vnter allen Vomitiven/ das Antimonium den preiß vnnd vorzug behalten/ dero- wegen vielerhand bereittungen von den Medicis erfun- den/ ſolches bequaͤm zu machen/ daß es vnſchaͤdlich zu gebrauchen ſey; wie wohl ich deren ſelber in dem erſten vnnd andern Theil dieſes Buchs gedacht/ vnnd den uſum darneben etlicher Maſſen kuͤrtzlich beſchrieben/ wie ich dan gern bekennen wil/ daß ein Bereittung der andern vor zu ziehen/ ſo beweiſſt gleichwol die Erfah- renheit/ daß das Antimonium, wann es in ein Vitrum gebracht/ meiſter genug iſt/ den Magen vnd Daͤrmen deß Menſchen/ von allem ſchleim vnnd boͤſen humori- bus, ohne gefahr/ (wann es recht gebrauchet wird) per vomitum & ſeceſſum, genugſamb reinigen vnnd ſaͤu- bern koͤnne/ dadurch dan mancher ſchweren Kranckheit vor zu kommen/ vnud auch/ wann ſie ſchon vorhanden/ gluͤcklich kan gewehret werden. Daß aber mancher ſagen moͤchte/ daß dieſe præpa- ration des Antimonii gar gering vnd ſchlecht/ derohal- ben D ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Furni Philosophici. Bd. 5. Amsterdam, 1649, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_furni05_1649/55>, abgerufen am 24.04.2024.