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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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FURNI PHILOSOPHICI,
Oder
Philosophischer Oefen/ Ander Theil:

Darinnen beschrieben wird des zweyten Ofens Eygenschafft/
dardurch/ oder damit man alle flüchtige subtile vnd verbrenn-
liche Dinge distilliren kan;
Es seyen gleich Vegetabilia, Animalia oder Mineralia, auff eine vnbe-
kandte Weise/ sehr compendiose; dardurch nichts verlohren wird/ sondern die allersub-
tilste Spiritus damit können gefangen vnd erhalten werden/ welches sonsten/
ohne diesen Ofen/ durch Retorten/ oder ander bekandte Distillir-
Zeug vnmüglich zu thun ist.

CAPUT PRIMUM.
Von Vorbereytung des Ofens.

DAs Distillir-Gefäß muß bereytet werden auß Eysen/ oder
guter Erden/ welche in dem Fewer halten kan/ wie im 5. Theil dieses
Buchs soll gelehret werden. Vnd auch so gros oder so klein als man
will/ nach dem man solches von nöthen hat; vnd kan das eyserne am
bequemsten gebraucht werden/ zu solchen Spiritibus, welche nicht sehr
scharpff oder corrosivisch seyn/ dardurch das Gefäß zerfressen wird:
Das erdene kan gebraucht werden zu solchen Dingen/ welche das Eysen angreiffen
vnd schmeltzen machen/ als Sulphur, Antimonium, vnd dergleichen/ darumb man von
solchen Gefässen zwey haben muß/ nemblich ein eysernes vnd ein erdenes/ auff daß man
zu einer jedern Art Materialien zu distilliren/ sie seyen corrosivisch oder nicht/ seinen be-
hörlichen Ofen hab/ vnd nicht durch widerwärtige vnd schädliche dinge verderbt werde.
Vnd ist das Gefäß also gestaltet/ gleich wie beygefugte Figur zeigen wird/ nemlich vn-
ten etwas weiter als oben/ vnd zweymal so hoch als weit/ oben mit einem Faltz darein
der Deckel schleust eines guten Zwerg-Fingers tieff; der Deckel muß ein Ohr haben/

welches
F iij


FURNI PHILOSOPHICI,
Oder
Philoſophiſcher Oefen/ Ander Theil:

Darinnen beſchrieben wird des zweyten Ofens Eygenſchafft/
dardurch/ oder damit man alle fluͤchtige ſubtile vnd verbrenn-
liche Dinge diſtilliren kan;
Es ſeyen gleich Vegetabilia, Animalia oder Mineralia, auff eine vnbe-
kandte Weiſe/ ſehr compendioſè; dardurch nichts verlohren wird/ ſondern die allerſub-
tilſte Spiritus damit koͤnnen gefangen vnd erhalten werden/ welches ſonſten/
ohne dieſen Ofen/ durch Retorten/ oder ander bekandte Diſtillir-
Zeug vnmuͤglich zu thun iſt.

CAPUT PRIMUM.
Von Vorbereytung des Ofens.

DAs Diſtillir-Gefaͤß muß bereytet werden auß Eyſen/ oder
guter Erden/ welche in dem Fewer halten kan/ wie im 5. Theil dieſes
Buchs ſoll gelehret werden. Vnd auch ſo gros oder ſo klein als man
will/ nach dem man ſolches von noͤthen hat; vnd kan das eyſerne am
bequemſten gebraucht werden/ zu ſolchen Spiritibus, welche nicht ſehr
ſcharpff oder corꝛoſiviſch ſeyn/ dardurch das Gefaͤß zerfreſſen wird:
Das erdene kan gebraucht werden zu ſolchen Dingen/ welche das Eyſen angreiffen
vnd ſchmeltzen machen/ als Sulphur, Antimonium, vnd dergleichen/ darumb man von
ſolchen Gefaͤſſen zwey haben muß/ nemblich ein eyſernes vnd ein erdenes/ auff daß man
zu einer jedern Art Materialien zu diſtilliren/ ſie ſeyen corꝛoſiviſch oder nicht/ ſeinen be-
hoͤrlichen Ofen hab/ vnd nicht durch widerwaͤrtige vnd ſchaͤdliche dinge verderbt werde.
Vnd iſt das Gefaͤß alſo geſtaltet/ gleich wie beygefůgte Figur zeigen wird/ nemlich vn-
ten etwas weiter als oben/ vnd zweymal ſo hoch als weit/ oben mit einem Faltz darein
der Deckel ſchleuſt eines guten Zwerg-Fingers tieff; der Deckel muß ein Ohr haben/

welches
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[45/0063] FURNI PHILOSOPHICI, Oder Philoſophiſcher Oefen/ Ander Theil: Darinnen beſchrieben wird des zweyten Ofens Eygenſchafft/ dardurch/ oder damit man alle fluͤchtige ſubtile vnd verbrenn- liche Dinge diſtilliren kan; Es ſeyen gleich Vegetabilia, Animalia oder Mineralia, auff eine vnbe- kandte Weiſe/ ſehr compendioſè; dardurch nichts verlohren wird/ ſondern die allerſub- tilſte Spiritus damit koͤnnen gefangen vnd erhalten werden/ welches ſonſten/ ohne dieſen Ofen/ durch Retorten/ oder ander bekandte Diſtillir- Zeug vnmuͤglich zu thun iſt. CAPUT PRIMUM. Von Vorbereytung des Ofens. DAs Diſtillir-Gefaͤß muß bereytet werden auß Eyſen/ oder guter Erden/ welche in dem Fewer halten kan/ wie im 5. Theil dieſes Buchs ſoll gelehret werden. Vnd auch ſo gros oder ſo klein als man will/ nach dem man ſolches von noͤthen hat; vnd kan das eyſerne am bequemſten gebraucht werden/ zu ſolchen Spiritibus, welche nicht ſehr ſcharpff oder corꝛoſiviſch ſeyn/ dardurch das Gefaͤß zerfreſſen wird: Das erdene kan gebraucht werden zu ſolchen Dingen/ welche das Eyſen angreiffen vnd ſchmeltzen machen/ als Sulphur, Antimonium, vnd dergleichen/ darumb man von ſolchen Gefaͤſſen zwey haben muß/ nemblich ein eyſernes vnd ein erdenes/ auff daß man zu einer jedern Art Materialien zu diſtilliren/ ſie ſeyen corꝛoſiviſch oder nicht/ ſeinen be- hoͤrlichen Ofen hab/ vnd nicht durch widerwaͤrtige vnd ſchaͤdliche dinge verderbt werde. Vnd iſt das Gefaͤß alſo geſtaltet/ gleich wie beygefůgte Figur zeigen wird/ nemlich vn- ten etwas weiter als oben/ vnd zweymal ſo hoch als weit/ oben mit einem Faltz darein der Deckel ſchleuſt eines guten Zwerg-Fingers tieff; der Deckel muß ein Ohr haben/ welches F iij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/63>, abgerufen am 29.03.2024.