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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Ander Theil.
phur flamm/ indeme nun derselbe verbrennet/ so wird seine Fettigkeit consumiret/ vnd
das Sal acidum entbunden/ vnd an das kalte Geschirr sublimiret/ daselbsten es dann von
der Lufft solviret/ vnd in gestalt eines scharpffen Oels von dem holen Gefäß in das re-
ceptaculum
rinnet/ welches man dann bisweilen abnehmen/ vnd auch mehr Sulphur
beylegen soll/ auff daß der Sulphur im Tiegel allzeit brenne/ vnd mit der flamm an den
kalten Helm schlage/ so wird man in wenig tagen ein grosse Quantität Olei erlangen/
welches sonst per campanam in viel Wochen nicht geschehen hätte können.

NB. Es kan auch ein solcher saurer Spiritus, oder Oleum per distillationem ne-
ben den Floribus erlanget werden/ also/ wann nemblich immer ein stück Schwefel
eines Hüner-eyes gros nach dem andern in das glüende Distillir-gefäß geworffen wird/
so gehet neben den floribus ein saures Oleum zugleich in den Recipienten über/ wel-
ches mit Wasser von den Blumen muß außgezogen werden/ davon das Wasser dann
durch Extrahirung zu scheyden ist/ so bleibet in fundo concurbitae das Oleum, welches
am Geschmack vnd Tugenden dem vorigen gleich ist/ kan aber bey weitem so viel nicht
auff diese weiß/ als durch die obere erlanget werden/ vnd so man das Oleum
nicht suchet/ kan es bey den floribus bleiben/ seynd wegen jhrer
lieblichen säure viel annehmlicher/ als andere ge-
meyne zu gebrauchen.

Ende deß Andern Theils.



FUR-
V ij

Ander Theil.
phur flamm/ indeme nun derſelbe verbrennet/ ſo wird ſeine Fettigkeit conſumiret/ vnd
das Sal acidum entbunden/ vnd an das kalte Geſchirꝛ ſublimiret/ daſelbſten es dann von
der Lufft ſolviret/ vnd in geſtalt eines ſcharpffen Oels von dem holen Gefaͤß in das re-
ceptaculum
rinnet/ welches man dann bisweilen abnehmen/ vnd auch mehr Sulphur
beylegen ſoll/ auff daß der Sulphur im Tiegel allzeit brenne/ vnd mit der flamm an den
kalten Helm ſchlage/ ſo wird man in wenig tagen ein groſſe Quantitaͤt Olei erlangen/
welches ſonſt per campanam in viel Wochen nicht geſchehen haͤtte koͤnnen.

NB. Es kan auch ein ſolcher ſaurer Spiritus, oder Oleum per diſtillationem ne-
ben den Floribus erlanget werden/ alſo/ wann nemblich immer ein ſtuͤck Schwefel
eines Huͤner-eyes gros nach dem andern in das gluͤende Diſtillir-gefaͤß geworffen wird/
ſo gehet neben den floribus ein ſaures Oleum zugleich in den Recipienten uͤber/ wel-
ches mit Waſſer von den Blumen muß außgezogen werden/ davon das Waſſer dann
durch Extrahirung zu ſcheyden iſt/ ſo bleibet in fundo concurbitæ das Oleum, welches
am Geſchmack vnd Tugenden dem vorigen gleich iſt/ kan aber bey weitem ſo viel nicht
auff dieſe weiß/ als durch die obere erlanget werden/ vnd ſo man das Oleum
nicht ſuchet/ kan es bey den floribus bleiben/ ſeynd wegen jhrer
lieblichen ſaͤure viel annehmlicher/ als andere ge-
meyne zu gebrauchen.

Ende deß Andern Theils.



FUR-
V ij
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[155/0173] Ander Theil. phur flamm/ indeme nun derſelbe verbrennet/ ſo wird ſeine Fettigkeit conſumiret/ vnd das Sal acidum entbunden/ vnd an das kalte Geſchirꝛ ſublimiret/ daſelbſten es dann von der Lufft ſolviret/ vnd in geſtalt eines ſcharpffen Oels von dem holen Gefaͤß in das re- ceptaculum rinnet/ welches man dann bisweilen abnehmen/ vnd auch mehr Sulphur beylegen ſoll/ auff daß der Sulphur im Tiegel allzeit brenne/ vnd mit der flamm an den kalten Helm ſchlage/ ſo wird man in wenig tagen ein groſſe Quantitaͤt Olei erlangen/ welches ſonſt per campanam in viel Wochen nicht geſchehen haͤtte koͤnnen. NB. Es kan auch ein ſolcher ſaurer Spiritus, oder Oleum per diſtillationem ne- ben den Floribus erlanget werden/ alſo/ wann nemblich immer ein ſtuͤck Schwefel eines Huͤner-eyes gros nach dem andern in das gluͤende Diſtillir-gefaͤß geworffen wird/ ſo gehet neben den floribus ein ſaures Oleum zugleich in den Recipienten uͤber/ wel- ches mit Waſſer von den Blumen muß außgezogen werden/ davon das Waſſer dann durch Extrahirung zu ſcheyden iſt/ ſo bleibet in fundo concurbitæ das Oleum, welches am Geſchmack vnd Tugenden dem vorigen gleich iſt/ kan aber bey weitem ſo viel nicht auff dieſe weiß/ als durch die obere erlanget werden/ vnd ſo man das Oleum nicht ſuchet/ kan es bey den floribus bleiben/ ſeynd wegen jhrer lieblichen ſaͤure viel annehmlicher/ als andere ge- meyne zu gebrauchen. Ende deß Andern Theils. FUR- V ij

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/173>, abgerufen am 25.04.2024.