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Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659.

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Philosophischer Oefen
CAP. XXX.
Vnd erstlich von den Sulphurischen mit einer
subtilen Säure/ vermischten Wassern
vnd Bädern.

OBen in dem 2. Tractat habe ich gelehret/ wie man auß Sale communi, vitriolo, alu-
mine, nitro, sulphure, antimonio,
vnd dergleichen Salien/ Mineralien vnd Me-
tallen/ auff vnterschiedliche Weise vnd Wege/ einen gantz flüchtigen/ subtilen/ vnd pe-
netrirlichen Sp. Sulph. zubereyten solle/ dessen Kräffte/ innerlich zu gebrauchen/ auch et-
licher massen beschrieben. Nun soll allhier vnterwiesen werden/ wie man solche Spir. zun
Bädern gebrauchen könne. Weilen dann genug bewust/ da man schon allbereit etwas
vermeldet/ daß die krafft etlicher Bäder/ in der volatilität der subtilen Saltz-vnd Schwe-
felgeister/ vnd nicht in dem gemeynen vngeschmackten Wasser bestehe/ vnd doch gleich-
wol solcher penetrirliche vnd erwärmende mineralische Geist ohne gemeyn vnd süsse
Wasser dem Menschen zur Gesundheit Bäderweiß zu gebrauchen/ wegen seiner allzu
hitzigen vnd verzehrenden Natur vnd Eygenschafft die er also per se ohne Wasser erwei-
sen würde/ nicht allein nicht gut/ sondern gantz schädlich seyn solte/ also hat Gott der All-
mächtige seine Vätterliche vnd Göttliche Vorsorge vnd Liebe gegen vns (leyder vnwür-
dig-vnd vndanckbaren Menschen) zu offenbaren vnd bekant zu machen/ wie sie nemb-
lich der Mensch vertragen/ vnd zu Abwendung seiner Schwachheit gebrauchen möge/
zurichten lassen/ welche künstliche Natur als eine Dienerin Gottes/ dessen willen sie ge-
horsamblich/ vnd vnauffhörlich vollbringet/ vnd noch täglich/ vns allerhand distillatio-
nes, transmutationes,
vnd generationes zu machen lehret vnd vnterweiset. Von die-
sem Lehrmeister wir auch alle vnser Kunst vnd Wissenschafft/ so wir anders gründlich-
vnd vnfehlbaren Vnterricht suchen/ gleichsamb auß einem grossen vnauß-leßlichen
Buch/ welches durch die Hand Gottes gemachet/ voll grosser Wunder mit seinem Fin-
ger geschrieben/ suchen vnd hernehmen müssen. Vnd gehet solche Lehr vnd Wissen-
schafft viel sicherer als derer Zeugen/ welche durch lauter vngründlich/ eytel/ verführisch
vnd vnnütz Geschwätze jhre vermeynte Philosophy erlanget. Meynestu daß man ümb
100. Thaler die wahre Philosoph. erkauffen könne? Wie kan einer vrtheilen von etwas
das in der Erde verborgen ist/ vnd nicht gesehen wird/ der doch dasjenige/ das am Tag
vor seinen Augen liegt/ nicht kennet/ vnd auch solches nicht will kennen/ ja sich schämet
dasselbe erkennen zu lernen. Wiewol würd es stehen/ wann die Wissenschafft dem Na-
men gleich were? der das Fewer nicht kennet/ wie kan er wissen/ was dadurch gemacht
oder zerbrochen wird. Durch das Fewer werden vns viel Dinge offenbar/ dadurch wir
gleichsamb als in einem Spiegel die verborgenste Dinge erkennen lernen. Des Fewers
Krafft weiset vns deutlich/ wie alle Wasser/ Salia, mineralia vnd Metallen/ neben an-
dern vnzählichen Gewächsen in der Erden durch das astralische vnd centralische Fewer
per reflexionem generiret werden. Vnd ohne Erkäntnüs des Fewers bleibt die gantze

Natur
Philoſophiſcher Oefen
CAP. XXX.
Vnd erſtlich von den Sulphuriſchen mit einer
ſubtilen Saͤure/ vermiſchten Waſſern
vnd Baͤdern.

OBen in dem 2. Tractat habe ich gelehret/ wie man auß Sale communi, vitriolo, alu-
mine, nitro, ſulphure, antimonio,
vnd dergleichen Salien/ Mineralien vnd Me-
tallen/ auff vnterſchiedliche Weiſe vnd Wege/ einen gantz fluͤchtigen/ ſubtilen/ vnd pe-
netrirlichen Sp. Sulph. zubereyten ſolle/ deſſen Kraͤffte/ innerlich zu gebrauchen/ auch et-
licher maſſen beſchrieben. Nun ſoll allhier vnterwieſen werden/ wie man ſolche Spir. zun
Baͤdern gebrauchen koͤnne. Weilen dann genug bewuſt/ da man ſchon allbereit etwas
vermeldet/ daß die krafft etlicher Baͤder/ in der volatilitaͤt der ſubtilen Saltz-vnd Schwe-
felgeiſter/ vnd nicht in dem gemeynen vngeſchmackten Waſſer beſtehe/ vnd doch gleich-
wol ſolcher penetrirliche vnd erwaͤrmende mineraliſche Geiſt ohne gemeyn vnd ſuͤſſe
Waſſer dem Menſchen zur Geſundheit Baͤderweiß zu gebrauchen/ wegen ſeiner allzu
hitzigen vnd verzehrenden Natur vñ Eygenſchafft die er alſo per ſe ohne Waſſer erwei-
ſen wuͤrde/ nicht allein nicht gut/ ſondern gantz ſchaͤdlich ſeyn ſolte/ alſo hat Gott der All-
maͤchtige ſeine Vaͤtterliche vnd Goͤttliche Vorſorge vnd Liebe gegen vns (leyder vnwuͤr-
dig-vnd vndanckbaren Menſchen) zu offenbaren vnd bekant zu machen/ wie ſie nemb-
lich der Menſch vertragen/ vnd zu Abwendung ſeiner Schwachheit gebrauchen moͤge/
zurichten laſſen/ welche kuͤnſtliche Natur als eine Dienerin Gottes/ deſſen willen ſie ge-
horſamblich/ vnd vnauffhoͤrlich vollbringet/ vnd noch taͤglich/ vns allerhand diſtillatio-
nes, transmutationes,
vnd generationes zu machen lehret vnd vnterweiſet. Von die-
ſem Lehrmeiſter wir auch alle vnſer Kunſt vnd Wiſſenſchafft/ ſo wir anders gruͤndlich-
vnd vnfehlbaren Vnterꝛicht ſuchen/ gleichſamb auß einem groſſen vnauß-leßlichen
Buch/ welches durch die Hand Gottes gemachet/ voll groſſer Wunder mit ſeinem Fin-
ger geſchrieben/ ſuchen vnd hernehmen muͤſſen. Vnd gehet ſolche Lehr vnd Wiſſen-
ſchafft viel ſicherer als derer Zeugen/ welche durch lauter vngruͤndlich/ eytel/ verfuͤhriſch
vnd vnnuͤtz Geſchwaͤtze jhre vermeynte Philoſophy erlanget. Meyneſtu daß man uͤmb
100. Thaler die wahre Philoſoph. erkauffen koͤnne? Wie kan einer vrtheilen von etwas
das in der Erde verborgen iſt/ vnd nicht geſehen wird/ der doch dasjenige/ das am Tag
vor ſeinen Augen liegt/ nicht kennet/ vnd auch ſolches nicht will kennen/ ja ſich ſchaͤmet
daſſelbe erkennen zu lernen. Wiewol wuͤrd es ſtehen/ wann die Wiſſenſchafft dem Na-
men gleich were? der das Fewer nicht kennet/ wie kan er wiſſen/ was dadurch gemacht
oder zerbrochen wird. Durch das Fewer werden vns viel Dinge offenbar/ dadurch wir
gleichſamb als in einem Spiegel die verborgenſte Dinge erkennen lernen. Des Fewers
Krafft weiſet vns deutlich/ wie alle Waſſer/ Salia, mineralia vnd Metallen/ neben an-
dern vnzaͤhlichen Gewaͤchſen in der Erden durch das aſtraliſche vnd centraliſche Fewer
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[184/0202] Philoſophiſcher Oefen CAP. XXX. Vnd erſtlich von den Sulphuriſchen mit einer ſubtilen Saͤure/ vermiſchten Waſſern vnd Baͤdern. OBen in dem 2. Tractat habe ich gelehret/ wie man auß Sale communi, vitriolo, alu- mine, nitro, ſulphure, antimonio, vnd dergleichen Salien/ Mineralien vnd Me- tallen/ auff vnterſchiedliche Weiſe vnd Wege/ einen gantz fluͤchtigen/ ſubtilen/ vnd pe- netrirlichen Sp. Sulph. zubereyten ſolle/ deſſen Kraͤffte/ innerlich zu gebrauchen/ auch et- licher maſſen beſchrieben. Nun ſoll allhier vnterwieſen werden/ wie man ſolche Spir. zun Baͤdern gebrauchen koͤnne. Weilen dann genug bewuſt/ da man ſchon allbereit etwas vermeldet/ daß die krafft etlicher Baͤder/ in der volatilitaͤt der ſubtilen Saltz-vnd Schwe- felgeiſter/ vnd nicht in dem gemeynen vngeſchmackten Waſſer beſtehe/ vnd doch gleich- wol ſolcher penetrirliche vnd erwaͤrmende mineraliſche Geiſt ohne gemeyn vnd ſuͤſſe Waſſer dem Menſchen zur Geſundheit Baͤderweiß zu gebrauchen/ wegen ſeiner allzu hitzigen vnd verzehrenden Natur vñ Eygenſchafft die er alſo per ſe ohne Waſſer erwei- ſen wuͤrde/ nicht allein nicht gut/ ſondern gantz ſchaͤdlich ſeyn ſolte/ alſo hat Gott der All- maͤchtige ſeine Vaͤtterliche vnd Goͤttliche Vorſorge vnd Liebe gegen vns (leyder vnwuͤr- dig-vnd vndanckbaren Menſchen) zu offenbaren vnd bekant zu machen/ wie ſie nemb- lich der Menſch vertragen/ vnd zu Abwendung ſeiner Schwachheit gebrauchen moͤge/ zurichten laſſen/ welche kuͤnſtliche Natur als eine Dienerin Gottes/ deſſen willen ſie ge- horſamblich/ vnd vnauffhoͤrlich vollbringet/ vnd noch taͤglich/ vns allerhand diſtillatio- nes, transmutationes, vnd generationes zu machen lehret vnd vnterweiſet. Von die- ſem Lehrmeiſter wir auch alle vnſer Kunſt vnd Wiſſenſchafft/ ſo wir anders gruͤndlich- vnd vnfehlbaren Vnterꝛicht ſuchen/ gleichſamb auß einem groſſen vnauß-leßlichen Buch/ welches durch die Hand Gottes gemachet/ voll groſſer Wunder mit ſeinem Fin- ger geſchrieben/ ſuchen vnd hernehmen muͤſſen. Vnd gehet ſolche Lehr vnd Wiſſen- ſchafft viel ſicherer als derer Zeugen/ welche durch lauter vngruͤndlich/ eytel/ verfuͤhriſch vnd vnnuͤtz Geſchwaͤtze jhre vermeynte Philoſophy erlanget. Meyneſtu daß man uͤmb 100. Thaler die wahre Philoſoph. erkauffen koͤnne? Wie kan einer vrtheilen von etwas das in der Erde verborgen iſt/ vnd nicht geſehen wird/ der doch dasjenige/ das am Tag vor ſeinen Augen liegt/ nicht kennet/ vnd auch ſolches nicht will kennen/ ja ſich ſchaͤmet daſſelbe erkennen zu lernen. Wiewol wuͤrd es ſtehen/ wann die Wiſſenſchafft dem Na- men gleich were? der das Fewer nicht kennet/ wie kan er wiſſen/ was dadurch gemacht oder zerbrochen wird. Durch das Fewer werden vns viel Dinge offenbar/ dadurch wir gleichſamb als in einem Spiegel die verborgenſte Dinge erkennen lernen. Des Fewers Krafft weiſet vns deutlich/ wie alle Waſſer/ Salia, mineralia vnd Metallen/ neben an- dern vnzaͤhlichen Gewaͤchſen in der Erden durch das aſtraliſche vnd centraliſche Fewer per reflexionem generiret werden. Vnd ohne Erkaͤntnuͤs des Fewers bleibt die gantze Natur

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Zitationshilfe: Glauber, Johann Rudolf: Johannis Rudolphi Glauberi Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1659, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glauber_opera02_1659/202>, abgerufen am 25.04.2024.