Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

und 2) unter der nachfolgenden Düngung selbst
einen Unterschied zu machen habe. Denn diese
Vorbereitung des Ackers besteht nicht nur in einem
Auflockern, mehrern oder wenigern Durchpflügen,
Eggen und Reinigen des Erdbodens allein, nach-
dem es nach der Art und Lage des Bodens zuträg-
lich seyn kann, sondern auch in gewissen schicklichen
Zusätzen von andern Erdarten, welche bey der Vor-
bereitung selbst nothwendig sind, um denselben in
den geringen Stand zu setzen, daß er die folgende
Düngung zu einem stärkern Ertrag der Feldfrüchte
wohl annehmen kann, und also darinnen wirksam
genug wird. Da es aber bey der verlangten
Wirksamkeit eines jeden Düngers vornehmlich dar-
auf mit ankömmt, daß er sich in der Ackererde bald
und hinreichend auflöse, und seine Kräfte durch und
durch überall hin verbreiten kann, auch überdem
eine solche Dauer habe, die nicht sogleich beym er-
sten Ertrag ganz zu Ende gehe, und der Acker wie-
der eben so schlecht gelassen werde, wie vorher, so
verstehet es sich von selbst, daß eine richtige Beur-
theilung und genaue Kenntniß eines rohen, ma-
gern, unfruchtbaren, kalten, hitzigen, zu lockern,
oder auch strengen, schweren, fetten, nassen, der-
ben, kleyigten und grusigten, moorigen, scharfen,
schwammigen, salzigen, torfigen und dergleichen
Landes, schlechterdings dabey erfordert und vor-
ausgesetzt werde. In allen solchen Arten von Bo-
den thun Witterung und Düngung ihre besondere

Wir-

und 2) unter der nachfolgenden Duͤngung ſelbſt
einen Unterſchied zu machen habe. Denn dieſe
Vorbereitung des Ackers beſteht nicht nur in einem
Auflockern, mehrern oder wenigern Durchpfluͤgen,
Eggen und Reinigen des Erdbodens allein, nach-
dem es nach der Art und Lage des Bodens zutraͤg-
lich ſeyn kann, ſondern auch in gewiſſen ſchicklichen
Zuſaͤtzen von andern Erdarten, welche bey der Vor-
bereitung ſelbſt nothwendig ſind, um denſelben in
den geringen Stand zu ſetzen, daß er die folgende
Duͤngung zu einem ſtaͤrkern Ertrag der Feldfruͤchte
wohl annehmen kann, und alſo darinnen wirkſam
genug wird. Da es aber bey der verlangten
Wirkſamkeit eines jeden Duͤngers vornehmlich dar-
auf mit ankoͤmmt, daß er ſich in der Ackererde bald
und hinreichend aufloͤſe, und ſeine Kraͤfte durch und
durch uͤberall hin verbreiten kann, auch uͤberdem
eine ſolche Dauer habe, die nicht ſogleich beym er-
ſten Ertrag ganz zu Ende gehe, und der Acker wie-
der eben ſo ſchlecht gelaſſen werde, wie vorher, ſo
verſtehet es ſich von ſelbſt, daß eine richtige Beur-
theilung und genaue Kenntniß eines rohen, ma-
gern, unfruchtbaren, kalten, hitzigen, zu lockern,
oder auch ſtrengen, ſchweren, fetten, naſſen, der-
ben, kleyigten und gruſigten, moorigen, ſcharfen,
ſchwammigen, ſalzigen, torfigen und dergleichen
Landes, ſchlechterdings dabey erfordert und vor-
ausgeſetzt werde. In allen ſolchen Arten von Bo-
den thun Witterung und Duͤngung ihre beſondere

Wir-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0245" n="237[235]"/>
und 2) unter der nachfolgenden Du&#x0364;ngung &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
einen Unter&#x017F;chied zu machen habe. Denn die&#x017F;e<lb/>
Vorbereitung des Ackers be&#x017F;teht nicht nur in einem<lb/>
Auflockern, mehrern oder wenigern Durchpflu&#x0364;gen,<lb/>
Eggen und Reinigen des Erdbodens allein, nach-<lb/>
dem es nach der Art und Lage des Bodens zutra&#x0364;g-<lb/>
lich &#x017F;eyn kann, &#x017F;ondern auch in gewi&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chicklichen<lb/>
Zu&#x017F;a&#x0364;tzen von andern Erdarten, welche bey der Vor-<lb/>
bereitung &#x017F;elb&#x017F;t nothwendig &#x017F;ind, um den&#x017F;elben in<lb/>
den geringen Stand zu &#x017F;etzen, daß er die folgende<lb/>
Du&#x0364;ngung zu einem &#x017F;ta&#x0364;rkern Ertrag der Feldfru&#x0364;chte<lb/>
wohl annehmen kann, und al&#x017F;o darinnen wirk&#x017F;am<lb/>
genug wird. Da es aber bey der verlangten<lb/>
Wirk&#x017F;amkeit eines jeden Du&#x0364;ngers vornehmlich dar-<lb/>
auf mit anko&#x0364;mmt, daß er &#x017F;ich in der Ackererde bald<lb/>
und hinreichend auflo&#x0364;&#x017F;e, und &#x017F;eine Kra&#x0364;fte durch und<lb/>
durch u&#x0364;berall hin verbreiten kann, auch u&#x0364;berdem<lb/>
eine &#x017F;olche Dauer habe, die nicht &#x017F;ogleich beym er-<lb/>
&#x017F;ten Ertrag ganz zu Ende gehe, und der Acker wie-<lb/>
der eben &#x017F;o &#x017F;chlecht gela&#x017F;&#x017F;en werde, wie vorher, &#x017F;o<lb/>
ver&#x017F;tehet es &#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;t, daß eine richtige Beur-<lb/>
theilung und genaue Kenntniß eines rohen, ma-<lb/>
gern, unfruchtbaren, kalten, hitzigen, zu lockern,<lb/>
oder auch &#x017F;trengen, &#x017F;chweren, fetten, na&#x017F;&#x017F;en, der-<lb/>
ben, kleyigten und gru&#x017F;igten, moorigen, &#x017F;charfen,<lb/>
&#x017F;chwammigen, &#x017F;alzigen, torfigen und dergleichen<lb/>
Landes, &#x017F;chlechterdings dabey erfordert und vor-<lb/>
ausge&#x017F;etzt werde. In allen &#x017F;olchen Arten von Bo-<lb/>
den thun Witterung und Du&#x0364;ngung ihre be&#x017F;ondere<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Wir-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[237[235]/0245] und 2) unter der nachfolgenden Duͤngung ſelbſt einen Unterſchied zu machen habe. Denn dieſe Vorbereitung des Ackers beſteht nicht nur in einem Auflockern, mehrern oder wenigern Durchpfluͤgen, Eggen und Reinigen des Erdbodens allein, nach- dem es nach der Art und Lage des Bodens zutraͤg- lich ſeyn kann, ſondern auch in gewiſſen ſchicklichen Zuſaͤtzen von andern Erdarten, welche bey der Vor- bereitung ſelbſt nothwendig ſind, um denſelben in den geringen Stand zu ſetzen, daß er die folgende Duͤngung zu einem ſtaͤrkern Ertrag der Feldfruͤchte wohl annehmen kann, und alſo darinnen wirkſam genug wird. Da es aber bey der verlangten Wirkſamkeit eines jeden Duͤngers vornehmlich dar- auf mit ankoͤmmt, daß er ſich in der Ackererde bald und hinreichend aufloͤſe, und ſeine Kraͤfte durch und durch uͤberall hin verbreiten kann, auch uͤberdem eine ſolche Dauer habe, die nicht ſogleich beym er- ſten Ertrag ganz zu Ende gehe, und der Acker wie- der eben ſo ſchlecht gelaſſen werde, wie vorher, ſo verſtehet es ſich von ſelbſt, daß eine richtige Beur- theilung und genaue Kenntniß eines rohen, ma- gern, unfruchtbaren, kalten, hitzigen, zu lockern, oder auch ſtrengen, ſchweren, fetten, naſſen, der- ben, kleyigten und gruſigten, moorigen, ſcharfen, ſchwammigen, ſalzigen, torfigen und dergleichen Landes, ſchlechterdings dabey erfordert und vor- ausgeſetzt werde. In allen ſolchen Arten von Bo- den thun Witterung und Duͤngung ihre beſondere Wir-

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/245
Zitationshilfe:	Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 237[235]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/245>, abgerufen am 25.04.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.