Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den
Schaaflecken.

Unter den Schaaflecken wird ein Gemische von
Salz mit verschiedenen Kräuterpulvern, oder auch
zuweilen kleingescharbten, frischen oder grünen
Kräutern verstanden, welches den Schaafen in höl-
zernen Rinnen zu gewisser Jahres- und Tagezeit zu
lecken vorgelegt wird. Das Verhältniß der Kräu-
ter gegen das Salz ist sehr verschieden, wie auch
die Abwechselung der erstern in verschiedenen Ge-
genden, so wie auch Weide und Absichten zur Vor-
bauung gegen gewisse Krankheiten, oder auch wenn
die Schäfereyen dergleichen in manchen Jahren
überstanden haben, verschieden ist.

Was das Salz betrift, so sind viele Arten des
wilden und des zahmen Viehes, ungemein begierig
darnach, es mag nun ein gemeines, reines Küchen-
salz, oder auch ein etwas alkalisches, urinöses und
sogar mehr bitteres, vermischtes Salz seyn, und

sich

Von den
Schaaflecken.

Unter den Schaaflecken wird ein Gemiſche von
Salz mit verſchiedenen Kraͤuterpulvern, oder auch
zuweilen kleingeſcharbten, friſchen oder gruͤnen
Kraͤutern verſtanden, welches den Schaafen in hoͤl-
zernen Rinnen zu gewiſſer Jahres- und Tagezeit zu
lecken vorgelegt wird. Das Verhaͤltniß der Kraͤu-
ter gegen das Salz iſt ſehr verſchieden, wie auch
die Abwechſelung der erſtern in verſchiedenen Ge-
genden, ſo wie auch Weide und Abſichten zur Vor-
bauung gegen gewiſſe Krankheiten, oder auch wenn
die Schaͤfereyen dergleichen in manchen Jahren
uͤberſtanden haben, verſchieden iſt.

Was das Salz betrift, ſo ſind viele Arten des
wilden und des zahmen Viehes, ungemein begierig
darnach, es mag nun ein gemeines, reines Kuͤchen-
ſalz, oder auch ein etwas alkaliſches, urinoͤſes und
ſogar mehr bitteres, vermiſchtes Salz ſeyn, und

ſich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0260" n="252[250]"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Von den<lb/><hi rendition="#g">Schaaflecken</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p><hi rendition="#in">U</hi>nter den Schaaflecken wird ein Gemi&#x017F;che von<lb/>
Salz mit ver&#x017F;chiedenen Kra&#x0364;uterpulvern, oder auch<lb/>
zuweilen kleinge&#x017F;charbten, fri&#x017F;chen oder gru&#x0364;nen<lb/>
Kra&#x0364;utern ver&#x017F;tanden, welches den Schaafen in ho&#x0364;l-<lb/>
zernen Rinnen zu gewi&#x017F;&#x017F;er Jahres- und Tagezeit zu<lb/>
lecken vorgelegt wird. Das Verha&#x0364;ltniß der Kra&#x0364;u-<lb/>
ter gegen das Salz i&#x017F;t &#x017F;ehr ver&#x017F;chieden, wie auch<lb/>
die Abwech&#x017F;elung der er&#x017F;tern in ver&#x017F;chiedenen Ge-<lb/>
genden, &#x017F;o wie auch Weide und Ab&#x017F;ichten zur Vor-<lb/>
bauung gegen gewi&#x017F;&#x017F;e Krankheiten, oder auch wenn<lb/>
die Scha&#x0364;fereyen dergleichen in manchen Jahren<lb/>
u&#x0364;ber&#x017F;tanden haben, ver&#x017F;chieden i&#x017F;t.</p><lb/>
        <p>Was das Salz betrift, &#x017F;o &#x017F;ind viele Arten des<lb/>
wilden und des zahmen Viehes, ungemein begierig<lb/>
darnach, es mag nun ein gemeines, reines Ku&#x0364;chen-<lb/>
&#x017F;alz, oder auch ein etwas alkali&#x017F;ches, urino&#x0364;&#x017F;es und<lb/>
&#x017F;ogar mehr bitteres, vermi&#x017F;chtes Salz &#x017F;eyn, und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ich</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[252[250]/0260] Von den Schaaflecken. Unter den Schaaflecken wird ein Gemiſche von Salz mit verſchiedenen Kraͤuterpulvern, oder auch zuweilen kleingeſcharbten, friſchen oder gruͤnen Kraͤutern verſtanden, welches den Schaafen in hoͤl- zernen Rinnen zu gewiſſer Jahres- und Tagezeit zu lecken vorgelegt wird. Das Verhaͤltniß der Kraͤu- ter gegen das Salz iſt ſehr verſchieden, wie auch die Abwechſelung der erſtern in verſchiedenen Ge- genden, ſo wie auch Weide und Abſichten zur Vor- bauung gegen gewiſſe Krankheiten, oder auch wenn die Schaͤfereyen dergleichen in manchen Jahren uͤberſtanden haben, verſchieden iſt. Was das Salz betrift, ſo ſind viele Arten des wilden und des zahmen Viehes, ungemein begierig darnach, es mag nun ein gemeines, reines Kuͤchen- ſalz, oder auch ein etwas alkaliſches, urinoͤſes und ſogar mehr bitteres, vermiſchtes Salz ſeyn, und ſich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/260
Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 2. Berlin, 1789, S. 252[250]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen02_1789/260>, abgerufen am 29.03.2024.