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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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Steinkalk bricht nur in einem besondern Flötze, und
ist zuweilen mit dem Gips und dessen Abänderungen
beysammen oder auch nicht. Etliche Gegenden ha-
ben Gruben von hartem und weichem Thon und Kalk-
mergel, welche auch bald flächer oder tiefer unter der
Damerde stehen. Mit den farbigen verschiedenen
Fett- und Walkerthonarten hat es eine ähnliche Be-
schaffenheit. Man bemerket die letztern, wie den Kalk
und Gips, mit dem Sande und der tragbaren Erde auch
zwischen den Durchfluhten zusammengeschwämmten
Steinlagen vermischt.

Ohne hier insbesondere von dergleichen zum Mi-
neralreiche gehörigen Produkten zu handeln, von wel-
chen ohnehin in einzelnen Schriften kurze Nachrich-
ten und ein Anfang zu oryctographischen Bemerkun-
gen gegeben worden, will ich im Vorbeygehen nur
folgendes in Erinnerung bringen. Das Eisen, wel-
ches sich nach schon geschehener Anzeige in dem
Sumpf- oder Wiesenerze befindet, wird in etlichen
Gegenden der Mark häufig gegraben und verschmol-
zen, befindet sich aber durchgehends in Quellen, Mo-
rästen, groben leimfarbigtem Thon und Sandgrund
oft unter der fauchtbaren Damerde, das einträgliche
Alaunbergwerk zu Freyenwalde ist noch das einzige
im Lande, man findet in der Muttererde desselben al-
lerley Beymischungen, Gips in einer Art von Frauen
Glaße. Neue Anzeichen auf Alaun und Gips, haben
sich seit zwanzig Jahren, außer der Churmark, hin-
ter Königswalde, an der Gegend der Warthe bis
gegen den Oderstrohm in Großpohlen nicht hervorge-
than. Des Kochsalzes wegen ist in den Provinzen
der Churmark kein Zweifel, da nicht nur die Quellen
selbst zwischen der Havel, hinter Spandau, am
Nauenbruche, und um die Lütsche vorhanden sind,
sondern auch die Altemark davon vornehmlich ein be-

sonderer

Steinkalk bricht nur in einem beſondern Floͤtze, und
iſt zuweilen mit dem Gips und deſſen Abaͤnderungen
beyſammen oder auch nicht. Etliche Gegenden ha-
ben Gruben von hartem und weichem Thon und Kalk-
mergel, welche auch bald flaͤcher oder tiefer unter der
Damerde ſtehen. Mit den farbigen verſchiedenen
Fett- und Walkerthonarten hat es eine aͤhnliche Be-
ſchaffenheit. Man bemerket die letztern, wie den Kalk
und Gips, mit dem Sande und der tragbaren Erde auch
zwiſchen den Durchfluhten zuſammengeſchwaͤmmten
Steinlagen vermiſcht.

Ohne hier insbeſondere von dergleichen zum Mi-
neralreiche gehoͤrigen Produkten zu handeln, von wel-
chen ohnehin in einzelnen Schriften kurze Nachrich-
ten und ein Anfang zu oryctographiſchen Bemerkun-
gen gegeben worden, will ich im Vorbeygehen nur
folgendes in Erinnerung bringen. Das Eiſen, wel-
ches ſich nach ſchon geſchehener Anzeige in dem
Sumpf- oder Wieſenerze befindet, wird in etlichen
Gegenden der Mark haͤufig gegraben und verſchmol-
zen, befindet ſich aber durchgehends in Quellen, Mo-
raͤſten, groben leimfarbigtem Thon und Sandgrund
oft unter der fauchtbaren Damerde, das eintraͤgliche
Alaunbergwerk zu Freyenwalde iſt noch das einzige
im Lande, man findet in der Muttererde deſſelben al-
lerley Beymiſchungen, Gips in einer Art von Frauen
Glaße. Neue Anzeichen auf Alaun und Gips, haben
ſich ſeit zwanzig Jahren, außer der Churmark, hin-
ter Koͤnigswalde, an der Gegend der Warthe bis
gegen den Oderſtrohm in Großpohlen nicht hervorge-
than. Des Kochſalzes wegen iſt in den Provinzen
der Churmark kein Zweifel, da nicht nur die Quellen
ſelbſt zwiſchen der Havel, hinter Spandau, am
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[90/0100] Steinkalk bricht nur in einem beſondern Floͤtze, und iſt zuweilen mit dem Gips und deſſen Abaͤnderungen beyſammen oder auch nicht. Etliche Gegenden ha- ben Gruben von hartem und weichem Thon und Kalk- mergel, welche auch bald flaͤcher oder tiefer unter der Damerde ſtehen. Mit den farbigen verſchiedenen Fett- und Walkerthonarten hat es eine aͤhnliche Be- ſchaffenheit. Man bemerket die letztern, wie den Kalk und Gips, mit dem Sande und der tragbaren Erde auch zwiſchen den Durchfluhten zuſammengeſchwaͤmmten Steinlagen vermiſcht. Ohne hier insbeſondere von dergleichen zum Mi- neralreiche gehoͤrigen Produkten zu handeln, von wel- chen ohnehin in einzelnen Schriften kurze Nachrich- ten und ein Anfang zu oryctographiſchen Bemerkun- gen gegeben worden, will ich im Vorbeygehen nur folgendes in Erinnerung bringen. Das Eiſen, wel- ches ſich nach ſchon geſchehener Anzeige in dem Sumpf- oder Wieſenerze befindet, wird in etlichen Gegenden der Mark haͤufig gegraben und verſchmol- zen, befindet ſich aber durchgehends in Quellen, Mo- raͤſten, groben leimfarbigtem Thon und Sandgrund oft unter der fauchtbaren Damerde, das eintraͤgliche Alaunbergwerk zu Freyenwalde iſt noch das einzige im Lande, man findet in der Muttererde deſſelben al- lerley Beymiſchungen, Gips in einer Art von Frauen Glaße. Neue Anzeichen auf Alaun und Gips, haben ſich ſeit zwanzig Jahren, außer der Churmark, hin- ter Koͤnigswalde, an der Gegend der Warthe bis gegen den Oderſtrohm in Großpohlen nicht hervorge- than. Des Kochſalzes wegen iſt in den Provinzen der Churmark kein Zweifel, da nicht nur die Quellen ſelbſt zwiſchen der Havel, hinter Spandau, am Nauenbruche, und um die Luͤtſche vorhanden ſind, ſondern auch die Altemark davon vornehmlich ein be- ſonderer

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/100>, abgerufen am 19.04.2024.