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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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gen, über den selbst eigenen schlechten Vermögens-
zustand aus selbst eigener Schuld bey manchen Land-
leuten her, welche das ihrige dazu beytragen.

Es wird sich aus dem angeführten, auf Natur
und Erfahrung gegründeten abwechselndem Zustand
des Grund und Bodens in der Mark leicht ersehen
lassen, ob derselbe allgemein sey, oder nur strichweise
und in einzelnen Gegenden unter zusammenwürkenden
Ursachen, als Bedingungen angetroffen werde,
nach welchen daselbst ein mehr natürlicher oder auch
durch Cultur in tragbare Umstände versetzter Grund
sey. Daraus denn zugleich hervorgehet, was die
Natur unter dem ihr eigenthümlichen physischen Cli-
ma insbesondere in der Churmark gethan, und was
sie gegen die sich von Zeit zu Zeit ereignenden Zufälle
noch immer bewürke und zu bewürken im Stande ge-
wesen sey. Künstliche Anstalten von Einsichten gelei-
tet, welche sich überall auf die in der großen Natur-
haushaltung fest gegründeten Mit- oder Gegenwür-
kungen beziehen, und nach diesen, mit Ordnung,
Fleiß und Kosten betrieben worden, so wie sie noch im-
mer fortgesetzet werden, diese haben uns in den glück-
lichen Folgen von der Wahl der besten Mittel derge-
stalt überzeuget, daß wir die sichersten Vortheile da-
von ziehen, dergleichen wir jetzo vor uns haben.
Von einem todten fliegenden Sandboden, welcher
dazu auf einzelne Ländereyen noch außerdem mit bren-
nenden sogenannten Sandflächen abwechselt, wird
ohnehin kein Sachverständiger, so lange etwas frucht-
bares erwarten, bis ihm die Natur, wie es von selbst
geschiehet, durch Schutz, Schatten und feuchte trag-
bare Stauberde, dergestalt darzu vorbereitet hat, daß
er durch schickliche Bearbeitung und Pflege verbessert
werden kann. Man lasse sich von einer schwarzen
todten oder zerstöhrten Sumpferde nicht täuschen, die

so

gen, uͤber den ſelbſt eigenen ſchlechten Vermoͤgens-
zuſtand aus ſelbſt eigener Schuld bey manchen Land-
leuten her, welche das ihrige dazu beytragen.

Es wird ſich aus dem angefuͤhrten, auf Natur
und Erfahrung gegruͤndeten abwechſelndem Zuſtand
des Grund und Bodens in der Mark leicht erſehen
laſſen, ob derſelbe allgemein ſey, oder nur ſtrichweiſe
und in einzelnen Gegenden unter zuſammenwuͤrkenden
Urſachen, als Bedingungen angetroffen werde,
nach welchen daſelbſt ein mehr natuͤrlicher oder auch
durch Cultur in tragbare Umſtaͤnde verſetzter Grund
ſey. Daraus denn zugleich hervorgehet, was die
Natur unter dem ihr eigenthuͤmlichen phyſiſchen Cli-
ma insbeſondere in der Churmark gethan, und was
ſie gegen die ſich von Zeit zu Zeit ereignenden Zufaͤlle
noch immer bewuͤrke und zu bewuͤrken im Stande ge-
weſen ſey. Kuͤnſtliche Anſtalten von Einſichten gelei-
tet, welche ſich uͤberall auf die in der großen Natur-
haushaltung feſt gegruͤndeten Mit- oder Gegenwuͤr-
kungen beziehen, und nach dieſen, mit Ordnung,
Fleiß und Koſten betrieben worden, ſo wie ſie noch im-
mer fortgeſetzet werden, dieſe haben uns in den gluͤck-
lichen Folgen von der Wahl der beſten Mittel derge-
ſtalt uͤberzeuget, daß wir die ſicherſten Vortheile da-
von ziehen, dergleichen wir jetzo vor uns haben.
Von einem todten fliegenden Sandboden, welcher
dazu auf einzelne Laͤndereyen noch außerdem mit bren-
nenden ſogenannten Sandflaͤchen abwechſelt, wird
ohnehin kein Sachverſtaͤndiger, ſo lange etwas frucht-
bares erwarten, bis ihm die Natur, wie es von ſelbſt
geſchiehet, durch Schutz, Schatten und feuchte trag-
bare Stauberde, dergeſtalt darzu vorbereitet hat, daß
er durch ſchickliche Bearbeitung und Pflege verbeſſert
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[98/0108] gen, uͤber den ſelbſt eigenen ſchlechten Vermoͤgens- zuſtand aus ſelbſt eigener Schuld bey manchen Land- leuten her, welche das ihrige dazu beytragen. Es wird ſich aus dem angefuͤhrten, auf Natur und Erfahrung gegruͤndeten abwechſelndem Zuſtand des Grund und Bodens in der Mark leicht erſehen laſſen, ob derſelbe allgemein ſey, oder nur ſtrichweiſe und in einzelnen Gegenden unter zuſammenwuͤrkenden Urſachen, als Bedingungen angetroffen werde, nach welchen daſelbſt ein mehr natuͤrlicher oder auch durch Cultur in tragbare Umſtaͤnde verſetzter Grund ſey. Daraus denn zugleich hervorgehet, was die Natur unter dem ihr eigenthuͤmlichen phyſiſchen Cli- ma insbeſondere in der Churmark gethan, und was ſie gegen die ſich von Zeit zu Zeit ereignenden Zufaͤlle noch immer bewuͤrke und zu bewuͤrken im Stande ge- weſen ſey. Kuͤnſtliche Anſtalten von Einſichten gelei- tet, welche ſich uͤberall auf die in der großen Natur- haushaltung feſt gegruͤndeten Mit- oder Gegenwuͤr- kungen beziehen, und nach dieſen, mit Ordnung, Fleiß und Koſten betrieben worden, ſo wie ſie noch im- mer fortgeſetzet werden, dieſe haben uns in den gluͤck- lichen Folgen von der Wahl der beſten Mittel derge- ſtalt uͤberzeuget, daß wir die ſicherſten Vortheile da- von ziehen, dergleichen wir jetzo vor uns haben. Von einem todten fliegenden Sandboden, welcher dazu auf einzelne Laͤndereyen noch außerdem mit bren- nenden ſogenannten Sandflaͤchen abwechſelt, wird ohnehin kein Sachverſtaͤndiger, ſo lange etwas frucht- bares erwarten, bis ihm die Natur, wie es von ſelbſt geſchiehet, durch Schutz, Schatten und feuchte trag- bare Stauberde, dergeſtalt darzu vorbereitet hat, daß er durch ſchickliche Bearbeitung und Pflege verbeſſert werden kann. Man laſſe ſich von einer ſchwarzen todten oder zerſtoͤhrten Sumpferde nicht taͤuſchen, die ſo

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/108>, abgerufen am 28.03.2024.