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Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789.

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gemäßig feuchte und unter fleißiger Bearbeitung trag-
bar erhält.

Die überbliebenen Waldungen in allerley Bo-
den, und in einer abwechselnden Lage, die die wah-
ren natürlichen Grundstücke des Staats zur beständi-
gen Nutzung und Unterhaltung ausmachen, haben un-
ter ihren besonders eigenen Hauptholzarten, welche
den größten und wichtigsten Nutzen beständig geben,
vornehmlich die Kiefer, Pinus Sylvestris, die Eiche,
Quercus robus, nebst ihrer Rothbuche, Fagus sylva-
tica,
die Birke, Betula alba, Erle, Betula Alnus,
und die Weißbuche, Carpinus ostrya: welche theils
Schifholz, ein starkes mittleres und schwaches Bau-
und Nutzholz aller Gattungen, nebst andern davon
zunehmenden Haupthandels und Nebenprodukten ge-
ben. Die weniger beträchtlichen weichen, harten,
deutschen Nadel- und Laubholzarten sind in der Chur-
mark dennoch vorhanden, und machen von der gan-
zen Zahl der in den übrigen königlichen Ländern einhei-
mischen 103 bis 106 Holzarten abgezogen, überhaupt,
noch 83 aus. Die schwachen und kleinen Sträu-
cher darunter, die man sonst auf schlechtes Brenn-
und Reißholz, oder nur auf Fabrikenholz allein, oder
auch fast gar nicht zu nutzen gewohnt ist, nebst dem
allerfeinsten Grund- und Erdholze, kommen, außer
in einzeln landwirthschaftlichen Fällen, kaum in Be-
trachtung. Unter den vorhin angezeigten finden sich
in manchen Forsten der Churmark etliche wenige Gat-
tungen, die das Clima, nach natürlichen Umständen,
von selbsten nicht hervorbringen würde, und durch
Versuche von einzeln Liebhabern viel später eingefüh-
ret worden, auch wie die Amerikanischen noch ange-
pflanzet werden, von welchen man vielleicht in der
Zukunft Stamm- und Strauchholz mit Nutzen erwar-
ten kann. Dabey man gelegentlich anmerken muß,
daß dergleichen Versuche mit fremden Hölzern schon

zu

gemaͤßig feuchte und unter fleißiger Bearbeitung trag-
bar erhaͤlt.

Die uͤberbliebenen Waldungen in allerley Bo-
den, und in einer abwechſelnden Lage, die die wah-
ren natuͤrlichen Grundſtuͤcke des Staats zur beſtaͤndi-
gen Nutzung und Unterhaltung ausmachen, haben un-
ter ihren beſonders eigenen Hauptholzarten, welche
den groͤßten und wichtigſten Nutzen beſtaͤndig geben,
vornehmlich die Kiefer, Pinus Sylveſtris, die Eiche,
Quercus robus, nebſt ihrer Rothbuche, Fagus ſylva-
tica,
die Birke, Betula alba, Erle, Betula Alnus,
und die Weißbuche, Carpinus oſtrya: welche theils
Schifholz, ein ſtarkes mittleres und ſchwaches Bau-
und Nutzholz aller Gattungen, nebſt andern davon
zunehmenden Haupthandels und Nebenprodukten ge-
ben. Die weniger betraͤchtlichen weichen, harten,
deutſchen Nadel- und Laubholzarten ſind in der Chur-
mark dennoch vorhanden, und machen von der gan-
zen Zahl der in den uͤbrigen koͤniglichen Laͤndern einhei-
miſchen 103 bis 106 Holzarten abgezogen, uͤberhaupt,
noch 83 aus. Die ſchwachen und kleinen Straͤu-
cher darunter, die man ſonſt auf ſchlechtes Brenn-
und Reißholz, oder nur auf Fabrikenholz allein, oder
auch faſt gar nicht zu nutzen gewohnt iſt, nebſt dem
allerfeinſten Grund- und Erdholze, kommen, außer
in einzeln landwirthſchaftlichen Faͤllen, kaum in Be-
trachtung. Unter den vorhin angezeigten finden ſich
in manchen Forſten der Churmark etliche wenige Gat-
tungen, die das Clima, nach natuͤrlichen Umſtaͤnden,
von ſelbſten nicht hervorbringen wuͤrde, und durch
Verſuche von einzeln Liebhabern viel ſpaͤter eingefuͤh-
ret worden, auch wie die Amerikaniſchen noch ange-
pflanzet werden, von welchen man vielleicht in der
Zukunft Stamm- und Strauchholz mit Nutzen erwar-
ten kann. Dabey man gelegentlich anmerken muß,
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[108/0118] gemaͤßig feuchte und unter fleißiger Bearbeitung trag- bar erhaͤlt. Die uͤberbliebenen Waldungen in allerley Bo- den, und in einer abwechſelnden Lage, die die wah- ren natuͤrlichen Grundſtuͤcke des Staats zur beſtaͤndi- gen Nutzung und Unterhaltung ausmachen, haben un- ter ihren beſonders eigenen Hauptholzarten, welche den groͤßten und wichtigſten Nutzen beſtaͤndig geben, vornehmlich die Kiefer, Pinus Sylveſtris, die Eiche, Quercus robus, nebſt ihrer Rothbuche, Fagus ſylva- tica, die Birke, Betula alba, Erle, Betula Alnus, und die Weißbuche, Carpinus oſtrya: welche theils Schifholz, ein ſtarkes mittleres und ſchwaches Bau- und Nutzholz aller Gattungen, nebſt andern davon zunehmenden Haupthandels und Nebenprodukten ge- ben. Die weniger betraͤchtlichen weichen, harten, deutſchen Nadel- und Laubholzarten ſind in der Chur- mark dennoch vorhanden, und machen von der gan- zen Zahl der in den uͤbrigen koͤniglichen Laͤndern einhei- miſchen 103 bis 106 Holzarten abgezogen, uͤberhaupt, noch 83 aus. Die ſchwachen und kleinen Straͤu- cher darunter, die man ſonſt auf ſchlechtes Brenn- und Reißholz, oder nur auf Fabrikenholz allein, oder auch faſt gar nicht zu nutzen gewohnt iſt, nebſt dem allerfeinſten Grund- und Erdholze, kommen, außer in einzeln landwirthſchaftlichen Faͤllen, kaum in Be- trachtung. Unter den vorhin angezeigten finden ſich in manchen Forſten der Churmark etliche wenige Gat- tungen, die das Clima, nach natuͤrlichen Umſtaͤnden, von ſelbſten nicht hervorbringen wuͤrde, und durch Verſuche von einzeln Liebhabern viel ſpaͤter eingefuͤh- ret worden, auch wie die Amerikaniſchen noch ange- pflanzet werden, von welchen man vielleicht in der Zukunft Stamm- und Strauchholz mit Nutzen erwar- ten kann. Dabey man gelegentlich anmerken muß, daß dergleichen Verſuche mit fremden Hoͤlzern ſchon zu

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Zitationshilfe: Gleditsch, Johann Gottlieb: Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen. Bd. 3. Berlin, 1789, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gleditsch_abhandlungen03_1789/118>, abgerufen am 28.03.2024.