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Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798.

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rich Huber in seinen Digressionib. Iustinianeis Part. II. Lib. I.
Cap.
21. §. 3. u. folg.

S. 97. Die nachunterste Zeile im Text, von Ferner an, bis
S. 98. Z. 4. legitimiren, wird weggestrichen, und dafür hinge-
setzt: Eben so erlauben auch die Gesetze einem Vater, seinen
noch unmündigen Kindern in seinem Testamente einen Vormund
zu ernenn.

S. 98. Z. 20. nach entsagen, muß eingeschaltet werden: Es
muß auch nicht 2) die Ausübung meines Rechts in einen gewissen
Zeitraum eingeschränkt seyn, nach dessen Ablauf mein Recht er-
löscht. So z. B. sind die Klagen, die die Gesetze mir ertheilen,
zwar juris permissivi, ich muß sie aber doch binnen der gesetzlich
bestimmten Zeit anstellen, wenn sie nicht verjähren sollen.

S. 99. in der Note 57, jetzt 77, setze in derselben 2ten Zeile
nach §. 15. de cocceji in Iur. civ. controv. h. t. Qu. 9. --
und weiters, nach dem Worte nach, lies: Henr. Gottl. schell-
hafer
Diss. de indole legis permittentis. Lipsiae
1729. und.

S. 100. Z. 9. von dem Worte die an, bis Z. 4. zu Insinua-
tion, incl. ist wegzustreichen.

S. 101. Z. 24. lies:

§. 14. b.
Wirkung solcher Handlungen, welche mit Obligativgesetzen nicht
übereinstimmen.

Es fragt sich, wenn eine Handlung einem Zwangs-
gesetz zuwider ist, ob sie deswegen schlechterdings
für null und nichtig zu achten sey
? Man mache einen
Unterschied, ob das Gesetz eine Handlung geradezu verbietet, oder
nicht, sondern ihr nur blos eine Form vorschreibt, welche bey der
Unternehmung derselben zu beobachten ist. Daß in dem erstern
Falle die gegen das verbietende Gesetz unternommene Handlung
nichtig sey, ist keinem Zweifel unterworfen 87).


S. 101.
87) Man sehe hier vorzüglich Webers angef. systemat. Ent-
wickelung der Lehre von der natürlichen Verbindlichkeit §. 74.
S. 321.

rich Huber in ſeinen Digreſſionib. Iuſtinianeis Part. II. Lib. I.
Cap.
21. §. 3. u. folg.

S. 97. Die nachunterſte Zeile im Text, von Ferner an, bis
S. 98. Z. 4. legitimiren, wird weggeſtrichen, und dafuͤr hinge-
ſetzt: Eben ſo erlauben auch die Geſetze einem Vater, ſeinen
noch unmuͤndigen Kindern in ſeinem Teſtamente einen Vormund
zu ernenn.

S. 98. Z. 20. nach entſagen, muß eingeſchaltet werden: Es
muß auch nicht 2) die Ausuͤbung meines Rechts in einen gewiſſen
Zeitraum eingeſchraͤnkt ſeyn, nach deſſen Ablauf mein Recht er-
loͤſcht. So z. B. ſind die Klagen, die die Geſetze mir ertheilen,
zwar juris permiſſivi, ich muß ſie aber doch binnen der geſetzlich
beſtimmten Zeit anſtellen, wenn ſie nicht verjaͤhren ſollen.

S. 99. in der Note 57, jetzt 77, ſetze in derſelben 2ten Zeile
nach §. 15. de cocceji in Iur. civ. controv. h. t. Qu. 9. —
und weiters, nach dem Worte nach, lies: Henr. Gottl. schell-
hafer
Diſſ. de indole legis permittentis. Lipſiae
1729. und.

S. 100. Z. 9. von dem Worte die an, bis Z. 4. zu Inſinua-
tion, incl. iſt wegzuſtreichen.

S. 101. Z. 24. lies:

§. 14. b.
Wirkung ſolcher Handlungen, welche mit Obligativgeſetzen nicht
uͤbereinſtimmen.

Es fragt ſich, wenn eine Handlung einem Zwangs-
geſetz zuwider iſt, ob ſie deswegen ſchlechterdings
fuͤr null und nichtig zu achten ſey
? Man mache einen
Unterſchied, ob das Geſetz eine Handlung geradezu verbietet, oder
nicht, ſondern ihr nur blos eine Form vorſchreibt, welche bey der
Unternehmung derſelben zu beobachten iſt. Daß in dem erſtern
Falle die gegen das verbietende Geſetz unternommene Handlung
nichtig ſey, iſt keinem Zweifel unterworfen 87).


S. 101.
87) Man ſehe hier vorzuͤglich Webers angef. ſyſtemat. Ent-
wickelung der Lehre von der natuͤrlichen Verbindlichkeit §. 74.
S. 321.
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[27/0035] rich Huber in ſeinen Digreſſionib. Iuſtinianeis Part. II. Lib. I. Cap. 21. §. 3. u. folg. S. 97. Die nachunterſte Zeile im Text, von Ferner an, bis S. 98. Z. 4. legitimiren, wird weggeſtrichen, und dafuͤr hinge- ſetzt: Eben ſo erlauben auch die Geſetze einem Vater, ſeinen noch unmuͤndigen Kindern in ſeinem Teſtamente einen Vormund zu ernenn. S. 98. Z. 20. nach entſagen, muß eingeſchaltet werden: Es muß auch nicht 2) die Ausuͤbung meines Rechts in einen gewiſſen Zeitraum eingeſchraͤnkt ſeyn, nach deſſen Ablauf mein Recht er- loͤſcht. So z. B. ſind die Klagen, die die Geſetze mir ertheilen, zwar juris permiſſivi, ich muß ſie aber doch binnen der geſetzlich beſtimmten Zeit anſtellen, wenn ſie nicht verjaͤhren ſollen. S. 99. in der Note 57, jetzt 77, ſetze in derſelben 2ten Zeile nach §. 15. de cocceji in Iur. civ. controv. h. t. Qu. 9. — und weiters, nach dem Worte nach, lies: Henr. Gottl. schell- hafer Diſſ. de indole legis permittentis. Lipſiae 1729. und. S. 100. Z. 9. von dem Worte die an, bis Z. 4. zu Inſinua- tion, incl. iſt wegzuſtreichen. S. 101. Z. 24. lies: §. 14. b. Wirkung ſolcher Handlungen, welche mit Obligativgeſetzen nicht uͤbereinſtimmen. Es fragt ſich, wenn eine Handlung einem Zwangs- geſetz zuwider iſt, ob ſie deswegen ſchlechterdings fuͤr null und nichtig zu achten ſey? Man mache einen Unterſchied, ob das Geſetz eine Handlung geradezu verbietet, oder nicht, ſondern ihr nur blos eine Form vorſchreibt, welche bey der Unternehmung derſelben zu beobachten iſt. Daß in dem erſtern Falle die gegen das verbietende Geſetz unternommene Handlung nichtig ſey, iſt keinem Zweifel unterworfen 87). S. 101. 87) Man ſehe hier vorzuͤglich Webers angef. ſyſtemat. Ent- wickelung der Lehre von der natuͤrlichen Verbindlichkeit §. 74. S. 321.

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Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Verbesserungen und Zusätze zum ersten Bande des Glückischen Kommentars über die Pandecten. Für die Besitzer der ersten Ausgabe. Erlangen, 1798, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten01verbesserungen_1798/35>, abgerufen am 18.04.2024.