Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791.

Bild:
<< vorherige Seite
1. Buch. 5. Tit. §. 111.
Lib. I. Tit. V.
De
Statu Hominum.
§. 111.
Entwickelung der Begriffe vom ius personarum, persona, und
status hominis.

Mit diesem Titel geht nun die eigentliche Lehre des
Pandecten-Rechts an. Diese reduciren die römischen
Juristen auf drey Hauptgegenstände, Personen, Sa-
chen
und Klagen 23); und machen den Anfang mit
dem iure personarum, quia hominum causa omne ius
constitutum est,
wie Hermogenian 24) sich hierüber aus-
drückt. Das Irrige der gewöhnlichen Erklärungen vom
iure personarum und statu haben auch schon andere
Rechtsgelehrten 25) eingesehen, und sich die Berichtigung
dieser Lehre angelegen seyn lassen, die in aller Absicht
wichtig ist. Nach der richtigern Theorie ist nun Ius per-

sona-
23) L. 1. D. b. t. Daß sich diese Eintheilung allerdings recht-
fertigen lasse, wenn man sie nur recht erklärt, hat Ulric.
huber in Digressionibus Iustinianeis Lib. IV. c.
1. S. 255.
gezeigt.
24) L. 2. D. eodem. wobey Ioseph. finestres et de mon-
salvo
in Hermogeniani iuris Epitomar. libros VI. Commen-
tar. T. I. pag.
217. nachgesehen zu werden verdient.
25) Vorzüglich empfehle ich hier die lesenswürdige Abhandlung
in des H. Kammergerichts-Assessors von Reinhard Samm-
lung juristischer, philosophischer und kritischer Aufsätze 1. Ban-
des (Bützow u. Wismar 1777.) IV. Stück N. VI. S. 263--281.
und Hn. Rath Majers Einleitung in das Privat-Fürsten-
recht überhaupt (Tuvingen 1783.) Kap. 2. §. 23. u. folgg.
1. Buch. 5. Tit. §. 111.
Lib. I. Tit. V.
De
Statu Hominum.
§. 111.
Entwickelung der Begriffe vom ius perſonarum, perſona, und
ſtatus hominis.

Mit dieſem Titel geht nun die eigentliche Lehre des
Pandecten-Rechts an. Dieſe reduciren die roͤmiſchen
Juriſten auf drey Hauptgegenſtaͤnde, Perſonen, Sa-
chen
und Klagen 23); und machen den Anfang mit
dem iure perſonarum, quia hominum cauſa omne ius
conſtitutum eſt,
wie Hermogenian 24) ſich hieruͤber aus-
druͤckt. Das Irrige der gewoͤhnlichen Erklaͤrungen vom
iure perſonarum und ſtatu haben auch ſchon andere
Rechtsgelehrten 25) eingeſehen, und ſich die Berichtigung
dieſer Lehre angelegen ſeyn laſſen, die in aller Abſicht
wichtig iſt. Nach der richtigern Theorie iſt nun Ius per-

ſona-
23) L. 1. D. b. t. Daß ſich dieſe Eintheilung allerdings recht-
fertigen laſſe, wenn man ſie nur recht erklaͤrt, hat Ulric.
huber in Digreſſionibus Iuſtinianeis Lib. IV. c.
1. S. 255.
gezeigt.
24) L. 2. D. eodem. wobey Ioſeph. finestres et de mon-
salvo
in Hermogeniani iuris Epitomar. libros VI. Commen-
tar. T. I. pag.
217. nachgeſehen zu werden verdient.
25) Vorzuͤglich empfehle ich hier die leſenswuͤrdige Abhandlung
in des H. Kammergerichts-Aſſeſſors von Reinhard Samm-
lung juriſtiſcher, philoſophiſcher und kritiſcher Aufſaͤtze 1. Ban-
des (Buͤtzow u. Wismar 1777.) IV. Stuͤck N. VI. S. 263—281.
und Hn. Rath Majers Einleitung in das Privat-Fuͤrſten-
recht uͤberhaupt (Tuvingen 1783.) Kap. 2. §. 23. u. folgg.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0062" n="48"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#fr">1. Buch. 5. Tit. §. 111.</hi> </fw><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq">Lib. I. Tit. V.<lb/>
De<lb/><hi rendition="#g">Statu Hominum.</hi></hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 111.<lb/>
Entwickelung der Begriffe vom <hi rendition="#aq">ius per&#x017F;onarum, per&#x017F;ona,</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">&#x017F;tatus hominis.</hi></head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">M</hi>it die&#x017F;em Titel geht nun die eigentliche Lehre des<lb/>
Pandecten-Rechts an. Die&#x017F;e reduciren die ro&#x0364;mi&#x017F;chen<lb/>
Juri&#x017F;ten auf drey Hauptgegen&#x017F;ta&#x0364;nde, <hi rendition="#g">Per&#x017F;onen, Sa-<lb/>
chen</hi> und <hi rendition="#g">Klagen</hi> <note place="foot" n="23)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 1. <hi rendition="#i">D. b. t.</hi></hi> Daß &#x017F;ich die&#x017F;e Eintheilung allerdings recht-<lb/>
fertigen la&#x017F;&#x017F;e, wenn man &#x017F;ie nur recht erkla&#x0364;rt, hat <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ulric.</hi><lb/><hi rendition="#k">huber</hi> in Digre&#x017F;&#x017F;ionibus Iu&#x017F;tinianeis Lib. IV. c.</hi> 1. S. 255.<lb/>
gezeigt.</note>; und machen den Anfang mit<lb/>
dem <hi rendition="#aq">iure per&#x017F;onarum, <hi rendition="#i">quia hominum cau&#x017F;a omne ius<lb/>
con&#x017F;titutum e&#x017F;t,</hi></hi> wie <hi rendition="#fr">Hermogenian</hi> <note place="foot" n="24)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L.</hi> 2. <hi rendition="#i">D. eodem.</hi></hi> wobey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Io&#x017F;eph.</hi><hi rendition="#k">finestres</hi><hi rendition="#i">et de</hi><hi rendition="#k">mon-<lb/>
salvo</hi> in Hermogeniani iuris Epitomar. libros VI. Commen-<lb/>
tar. T. I. pag.</hi> 217. nachge&#x017F;ehen zu werden verdient.</note> &#x017F;ich hieru&#x0364;ber aus-<lb/>
dru&#x0364;ckt. Das Irrige der gewo&#x0364;hnlichen Erkla&#x0364;rungen vom<lb/><hi rendition="#aq">iure per&#x017F;onarum</hi> und <hi rendition="#aq">&#x017F;tatu</hi> haben auch &#x017F;chon andere<lb/>
Rechtsgelehrten <note place="foot" n="25)">Vorzu&#x0364;glich empfehle ich hier die le&#x017F;enswu&#x0364;rdige Abhandlung<lb/>
in des H. Kammergerichts-A&#x017F;&#x017F;e&#x017F;&#x017F;ors von <hi rendition="#g">Reinhard</hi> Samm-<lb/>
lung juri&#x017F;ti&#x017F;cher, philo&#x017F;ophi&#x017F;cher und kriti&#x017F;cher Auf&#x017F;a&#x0364;tze 1. Ban-<lb/>
des (Bu&#x0364;tzow u. Wismar 1777.) <hi rendition="#aq">IV.</hi> Stu&#x0364;ck <hi rendition="#aq">N. VI.</hi> S. 263&#x2014;281.<lb/>
und Hn. Rath <hi rendition="#g">Majers</hi> Einleitung in das Privat-Fu&#x0364;r&#x017F;ten-<lb/>
recht u&#x0364;berhaupt (Tuvingen 1783.) Kap. 2. §. 23. u. folgg.</note> einge&#x017F;ehen, und &#x017F;ich die Berichtigung<lb/>
die&#x017F;er Lehre angelegen &#x017F;eyn la&#x017F;&#x017F;en, die in aller Ab&#x017F;icht<lb/>
wichtig i&#x017F;t. Nach der richtigern Theorie i&#x017F;t nun <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ius per-</hi></hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">&#x017F;ona-</hi></hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0062] 1. Buch. 5. Tit. §. 111. Lib. I. Tit. V. De Statu Hominum. §. 111. Entwickelung der Begriffe vom ius perſonarum, perſona, und ſtatus hominis. Mit dieſem Titel geht nun die eigentliche Lehre des Pandecten-Rechts an. Dieſe reduciren die roͤmiſchen Juriſten auf drey Hauptgegenſtaͤnde, Perſonen, Sa- chen und Klagen 23); und machen den Anfang mit dem iure perſonarum, quia hominum cauſa omne ius conſtitutum eſt, wie Hermogenian 24) ſich hieruͤber aus- druͤckt. Das Irrige der gewoͤhnlichen Erklaͤrungen vom iure perſonarum und ſtatu haben auch ſchon andere Rechtsgelehrten 25) eingeſehen, und ſich die Berichtigung dieſer Lehre angelegen ſeyn laſſen, die in aller Abſicht wichtig iſt. Nach der richtigern Theorie iſt nun Ius per- ſona- 23) L. 1. D. b. t. Daß ſich dieſe Eintheilung allerdings recht- fertigen laſſe, wenn man ſie nur recht erklaͤrt, hat Ulric. huber in Digreſſionibus Iuſtinianeis Lib. IV. c. 1. S. 255. gezeigt. 24) L. 2. D. eodem. wobey Ioſeph. finestres et de mon- salvo in Hermogeniani iuris Epitomar. libros VI. Commen- tar. T. I. pag. 217. nachgeſehen zu werden verdient. 25) Vorzuͤglich empfehle ich hier die leſenswuͤrdige Abhandlung in des H. Kammergerichts-Aſſeſſors von Reinhard Samm- lung juriſtiſcher, philoſophiſcher und kritiſcher Aufſaͤtze 1. Ban- des (Buͤtzow u. Wismar 1777.) IV. Stuͤck N. VI. S. 263—281. und Hn. Rath Majers Einleitung in das Privat-Fuͤrſten- recht uͤberhaupt (Tuvingen 1783.) Kap. 2. §. 23. u. folgg.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/62
Zitationshilfe: Glück, Christian Friedrich von: Versuch einer ausführlichen Erläuterung der Pandecten nach Hellfeld ein Commentar für meine Zuhörer. Erlangen, 1791, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/glueck_pandecten02_1791/62>, abgerufen am 28.03.2024.