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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

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19.
Die über die Bosheit triumphirende Unschuld
das ist: Hirlanda eine gebohrne Herzogin
von Britanien 7 ganzer Jahre als eine
Dienstmagd unter dem Vieh, nachmalen
wieder nach Hof berufen, doch durch Ver-
läumdung ihres Schwagers zum Scheiter-
hauf verdammt, von ihrem Sohn unbe-
kannter Weiße errettet. Vorgestellt in einer
anmuthigen Historie gezogen aus des Herren
Renatus Cericius französischer Geschichte,
aufs neue übersehen, vermehrt und zum
Druck befördert von einem Liebhaber der
Historien. Cöln.

Die Geschichte nahe verwandt mit der Helena,
spielend um 1220 in Bretagne, rührend und einfach

Ungeschickes wegen, überall hingegen bewegt sich Jean de
Paris
leicht wie ein Gott einher. In der Nähe von Burgos
bleibt er zurück, der König aber eilt zu seinen Schwie-
gerältern, und wird mit Freuden dort empfangen. Jean
de Paris
aber schickt zwei Herolde an den König, und bit-
tet um Unterkunft für sich und seine Leute, und als man
19.
Die uͤber die Bosheit triumphirende Unſchuld
das iſt: Hirlanda eine gebohrne Herzogin
von Britanien 7 ganzer Jahre als eine
Dienſtmagd unter dem Vieh, nachmalen
wieder nach Hof berufen, doch durch Ver-
laͤumdung ihres Schwagers zum Scheiter-
hauf verdammt, von ihrem Sohn unbe-
kannter Weiße errettet. Vorgeſtellt in einer
anmuthigen Hiſtorie gezogen aus des Herren
Renatus Cericius franzoͤſiſcher Geſchichte,
aufs neue uͤberſehen, vermehrt und zum
Druck befoͤrdert von einem Liebhaber der
Hiſtorien. Coͤln.

Die Geſchichte nahe verwandt mit der Helena,
ſpielend um 1220 in Bretagne, rührend und einfach

Ungeſchickes wegen, überall hingegen bewegt ſich Jean de
Paris
leicht wie ein Gott einher. In der Nähe von Burgos
bleibt er zurück, der König aber eilt zu ſeinen Schwie-
gerältern, und wird mit Freuden dort empfangen. Jean
de Paris
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tet um Unterkunft für ſich und ſeine Leute, und als man
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[146/0164] 19. Die uͤber die Bosheit triumphirende Unſchuld das iſt: Hirlanda eine gebohrne Herzogin von Britanien 7 ganzer Jahre als eine Dienſtmagd unter dem Vieh, nachmalen wieder nach Hof berufen, doch durch Ver- laͤumdung ihres Schwagers zum Scheiter- hauf verdammt, von ihrem Sohn unbe- kannter Weiße errettet. Vorgeſtellt in einer anmuthigen Hiſtorie gezogen aus des Herren Renatus Cericius franzoͤſiſcher Geſchichte, aufs neue uͤberſehen, vermehrt und zum Druck befoͤrdert von einem Liebhaber der Hiſtorien. Coͤln. Die Geſchichte nahe verwandt mit der Helena, ſpielend um 1220 in Bretagne, rührend und einfach *) *) Ungeſchickes wegen, überall hingegen bewegt ſich Jean de Paris leicht wie ein Gott einher. In der Nähe von Burgos bleibt er zurück, der König aber eilt zu ſeinen Schwie- gerältern, und wird mit Freuden dort empfangen. Jean de Paris aber ſchickt zwei Herolde an den König, und bit- tet um Unterkunft für ſich und ſeine Leute, und als man

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Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/164>, abgerufen am 28.03.2024.