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Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807.

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Ach leider, leider: daß Gott erbarm,
Meine Eisen gehen noch selten warm.

Weiter gehts nach Brandenburg, dann stellt er einen
Triangel der drei besten Müller auf, die je gelebt,
worunter einer Hans Fromolt.

Bei welchem in der Mühle zu Plauen,
Ich mich selbst brauchen ließ zum bauen.

Dann schließt er fromm und treu mit Gott dem
Weltbaumeister:

Die Erde ist im Weltcentrum
Und schwebt in freier Luft herum,
Dennoch thut sie aus ihren Schranken,
Gleich einem Magnet niemals wanken,
Denn allda sieht man abermal,
Auch weder Säule, Stuhl noch Pfahl,
Sondern eine überschwere Last
Ist in subtilen Wind gefaßt,
Nicht minder findet sie Ruhe genung
In ihrem eignen Mittelpunct.

Weiter folgen zwei Lieder und dann Schlußreden
an das löbliche Mühlhandwerk, wie alles andere gut

Ach leider, leider: daß Gott erbarm,
Meine Eiſen gehen noch ſelten warm.

Weiter gehts nach Brandenburg, dann ſtellt er einen
Triangel der drei beſten Müller auf, die je gelebt,
worunter einer Hans Fromolt.

Bei welchem in der Mühle zu Plauen,
Ich mich ſelbſt brauchen ließ zum bauen.

Dann ſchließt er fromm und treu mit Gott dem
Weltbaumeiſter:

Die Erde iſt im Weltcentrum
Und ſchwebt in freier Luft herum,
Dennoch thut ſie aus ihren Schranken,
Gleich einem Magnet niemals wanken,
Denn allda ſieht man abermal,
Auch weder Säule, Stuhl noch Pfahl,
Sondern eine überſchwere Laſt
Iſt in ſubtilen Wind gefaßt,
Nicht minder findet ſie Ruhe genung
In ihrem eignen Mittelpunct.

Weiter folgen zwei Lieder und dann Schlußreden
an das löbliche Mühlhandwerk, wie alles andere gut

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[48/0066] Ach leider, leider: daß Gott erbarm, Meine Eiſen gehen noch ſelten warm. Weiter gehts nach Brandenburg, dann ſtellt er einen Triangel der drei beſten Müller auf, die je gelebt, worunter einer Hans Fromolt. Bei welchem in der Mühle zu Plauen, Ich mich ſelbſt brauchen ließ zum bauen. Dann ſchließt er fromm und treu mit Gott dem Weltbaumeiſter: Die Erde iſt im Weltcentrum Und ſchwebt in freier Luft herum, Dennoch thut ſie aus ihren Schranken, Gleich einem Magnet niemals wanken, Denn allda ſieht man abermal, Auch weder Säule, Stuhl noch Pfahl, Sondern eine überſchwere Laſt Iſt in ſubtilen Wind gefaßt, Nicht minder findet ſie Ruhe genung In ihrem eignen Mittelpunct. Weiter folgen zwei Lieder und dann Schlußreden an das löbliche Mühlhandwerk, wie alles andere gut

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Zitationshilfe: Görres, Joseph: Die teutschen Volksbücher. Heidelberg, 1807, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goerres_volksbuecher_1807/66>, abgerufen am 18.04.2024.