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Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

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Suleika.

Die Sonne kommt! Ein Prachterscheinen!
Der Sichelmond umklammert sie.
Wer konnte solch ein Paar vereinen?
Dies Räthsel wie erklärt sich's? Wie?
Hatem.
Der Sultan konnt' es, er vermählte
Das allerhöchste Weltenpaar,
Um zu bezeichnen Auserwählte,
Die tapfersten der treuen Schaar.
Auch sey's ein Bild von unsrer Wonne!
Schon seh ich wieder mich und dich,
Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne,
Komm, süsser Mond, umklammre mich!

Suleika.

Die Sonne kommt! Ein Prachterscheinen!
Der Sichelmond umklammert sie.
Wer konnte solch ein Paar vereinen?
Dies Räthsel wie erklärt sich’s? Wie?
Hatem.
Der Sultan konnt’ es, er vermählte
Das allerhöchste Weltenpaar,
Um zu bezeichnen Auserwählte,
Die tapfersten der treuen Schaar.
Auch sey’s ein Bild von unsrer Wonne!
Schon seh ich wieder mich und dich,
Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne,
Komm, süſser Mond, umklammre mich!

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[133/0143] Suleika. Die Sonne kommt! Ein Prachterscheinen! Der Sichelmond umklammert sie. Wer konnte solch ein Paar vereinen? Dies Räthsel wie erklärt sich’s? Wie? Hatem. Der Sultan konnt’ es, er vermählte Das allerhöchste Weltenpaar, Um zu bezeichnen Auserwählte, Die tapfersten der treuen Schaar. Auch sey’s ein Bild von unsrer Wonne! Schon seh ich wieder mich und dich, Du nennst mich, Liebchen, deine Sonne, Komm, süſser Mond, umklammre mich!

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/143>, abgerufen am 29.03.2024.