Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Geheimes.
Ueber meines Liebchens Aeugeln
Stehn verwundert alle Leute,
Ich, der Wissende, dagegen
Weiss recht gut was das bedeute.
Denn es heisst; Ich liebe diesen,
Und nicht etwa den und jenen,
Lasset nur ihr guten Leute
Euer Wundern, euer Sehnen.
Ja, mit ungeheuren Mächten
Blicket sie wohl in die Runde;
Doch sie sucht nur zu verkünden
Ihm die nächste süsse Stunde.
Geheimes.
Ueber meines Liebchens Aeugeln
Stehn verwundert alle Leute,
Ich, der Wissende, dagegen
Weiſs recht gut was das bedeute.
Denn es heiſst; Ich liebe diesen,
Und nicht etwa den und jenen,
Lasset nur ihr guten Leute
Euer Wundern, euer Sehnen.
Ja, mit ungeheuren Mächten
Blicket sie wohl in die Runde;
Doch sie sucht nur zu verkünden
Ihm die nächste süſse Stunde.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0070" n="60"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#i"><hi rendition="#g">Geheimes</hi></hi>.</hi> </head><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Ueber meines Liebchens Aeugeln</l><lb/>
              <l>Stehn verwundert alle Leute,</l><lb/>
              <l>Ich, der Wissende, dagegen</l><lb/>
              <l>Wei&#x017F;s recht gut was das bedeute.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Denn es hei&#x017F;st; Ich liebe diesen,</l><lb/>
              <l>Und nicht etwa den und jenen,</l><lb/>
              <l>Lasset nur ihr guten Leute</l><lb/>
              <l>Euer Wundern, euer Sehnen.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Ja, mit ungeheuren Mächten</l><lb/>
              <l>Blicket sie wohl in die Runde;</l><lb/>
              <l>Doch sie sucht nur zu verkünden</l><lb/>
              <l>Ihm die nächste sü&#x017F;se Stunde.</l>
            </lg>
          </lg>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[60/0070] Geheimes. Ueber meines Liebchens Aeugeln Stehn verwundert alle Leute, Ich, der Wissende, dagegen Weiſs recht gut was das bedeute. Denn es heiſst; Ich liebe diesen, Und nicht etwa den und jenen, Lasset nur ihr guten Leute Euer Wundern, euer Sehnen. Ja, mit ungeheuren Mächten Blicket sie wohl in die Runde; Doch sie sucht nur zu verkünden Ihm die nächste süſse Stunde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/70
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: West-östlicher Divan. Stuttgart, 1819, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_divan_1819/70>, abgerufen am 23.04.2024.