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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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achters eben so wenig als seine bisherigen Beweise
gelingen werde, läßt sich voraus sehen; und wir wol-
len von unserer Seite zur Aufklärung dieses Fehlgriffs
das möglichste beytragen.


Neunter Versuch.

196.

Wie der Verfasser hierbey zu Werke geht, ersu-
chen wir unsere Leser in der Optik selbst nachzusehen:
denn wir gedenken, anstatt uns mit ihm einzulassen,
anstatt ihm zu folgen und ihn Schritt vor Schritt zu
widerlegen, uns auf eigenem Wege um die wahre
Darstellung des Phänomens zu bemühen. Wir haben
zu diesem Zweck auf unserer achten Tafel die ein und
zwanzigste Figur der vierten Newtonischen Tafel zum
Grunde gelegt, jedoch eine naturgemäßere Abbildung
linearisch ausgedruckt, auch zu besserer Ableitung des
Phänomens die Figur fünfmal nach ihren steigenden
Verhältnissen wiederholt, wodurch die in dem Versuch
vorgeschriebene Bewegung gewissermaßen vor Augen ge-
bracht, und was eigentlich vorgehe dem Beschauenden
offenbar wird. Uebrigens haben wir zur leichtern Ueber-
sicht des Ganzen die Buchstaben der Newtonischen Ta-
feln beybehalten, so daß eine Vergleichung sich be-
quem anstellen läßt. Wir beziehen uns hierbey auf

achters eben ſo wenig als ſeine bisherigen Beweiſe
gelingen werde, laͤßt ſich voraus ſehen; und wir wol-
len von unſerer Seite zur Aufklaͤrung dieſes Fehlgriffs
das moͤglichſte beytragen.


Neunter Verſuch.

196.

Wie der Verfaſſer hierbey zu Werke geht, erſu-
chen wir unſere Leſer in der Optik ſelbſt nachzuſehen:
denn wir gedenken, anſtatt uns mit ihm einzulaſſen,
anſtatt ihm zu folgen und ihn Schritt vor Schritt zu
widerlegen, uns auf eigenem Wege um die wahre
Darſtellung des Phaͤnomens zu bemuͤhen. Wir haben
zu dieſem Zweck auf unſerer achten Tafel die ein und
zwanzigſte Figur der vierten Newtoniſchen Tafel zum
Grunde gelegt, jedoch eine naturgemaͤßere Abbildung
lineariſch ausgedruckt, auch zu beſſerer Ableitung des
Phaͤnomens die Figur fuͤnfmal nach ihren ſteigenden
Verhaͤltniſſen wiederholt, wodurch die in dem Verſuch
vorgeſchriebene Bewegung gewiſſermaßen vor Augen ge-
bracht, und was eigentlich vorgehe dem Beſchauenden
offenbar wird. Uebrigens haben wir zur leichtern Ueber-
ſicht des Ganzen die Buchſtaben der Newtoniſchen Ta-
feln beybehalten, ſo daß eine Vergleichung ſich be-
quem anſtellen laͤßt. Wir beziehen uns hierbey auf

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[468/0522] achters eben ſo wenig als ſeine bisherigen Beweiſe gelingen werde, laͤßt ſich voraus ſehen; und wir wol- len von unſerer Seite zur Aufklaͤrung dieſes Fehlgriffs das moͤglichſte beytragen. Neunter Verſuch. 196. Wie der Verfaſſer hierbey zu Werke geht, erſu- chen wir unſere Leſer in der Optik ſelbſt nachzuſehen: denn wir gedenken, anſtatt uns mit ihm einzulaſſen, anſtatt ihm zu folgen und ihn Schritt vor Schritt zu widerlegen, uns auf eigenem Wege um die wahre Darſtellung des Phaͤnomens zu bemuͤhen. Wir haben zu dieſem Zweck auf unſerer achten Tafel die ein und zwanzigſte Figur der vierten Newtoniſchen Tafel zum Grunde gelegt, jedoch eine naturgemaͤßere Abbildung lineariſch ausgedruckt, auch zu beſſerer Ableitung des Phaͤnomens die Figur fuͤnfmal nach ihren ſteigenden Verhaͤltniſſen wiederholt, wodurch die in dem Verſuch vorgeſchriebene Bewegung gewiſſermaßen vor Augen ge- bracht, und was eigentlich vorgehe dem Beſchauenden offenbar wird. Uebrigens haben wir zur leichtern Ueber- ſicht des Ganzen die Buchſtaben der Newtoniſchen Ta- feln beybehalten, ſo daß eine Vergleichung ſich be- quem anſtellen laͤßt. Wir beziehen uns hierbey auf

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/522>, abgerufen am 29.03.2024.