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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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Vierte Proposition. Erstes Problem.
Man soll die heterogenen Strahlen des zusammen-
gesetzten Lichts von einander absondern.
239.

Wie mag Newton hier abermals mit dieser Auf-
gabe hervortreten? hat er doch oben schon versichert,
daß die homogenen Strahlen von einander gesondert
(212.), daß sie von einander getrennt und sortirt wor-
den (222.). Nur zu wohl fühlt er, bey den Einwen-
dungen seines Gegners, daß er früher nichts geleistet
und gesteht nun auch, daß es nur gewißermaßen gesche-
hen. Deshalb bemüht er sich aufs neue mit einem
weitläuftigen Vortrag, mit Aufgabe des


Elften Versuchs,

mit Illustration der zu demselben gehörigen Figur, und
bewirkt dadurch eben so wenig als vorher; nur ver-
wickelt er die Sache, nach seiner Weise, dergestalt,
daß nur der Wohlunterrichtete darin klar sehen kann.

240.

Indem nun dieß alles nach schon abgeschlossener

Vierte Propoſition. Erſtes Problem.
Man ſoll die heterogenen Strahlen des zuſammen-
geſetzten Lichts von einander abſondern.
239.

Wie mag Newton hier abermals mit dieſer Auf-
gabe hervortreten? hat er doch oben ſchon verſichert,
daß die homogenen Strahlen von einander geſondert
(212.), daß ſie von einander getrennt und ſortirt wor-
den (222.). Nur zu wohl fuͤhlt er, bey den Einwen-
dungen ſeines Gegners, daß er fruͤher nichts geleiſtet
und geſteht nun auch, daß es nur gewißermaßen geſche-
hen. Deshalb bemuͤht er ſich aufs neue mit einem
weitlaͤuftigen Vortrag, mit Aufgabe des


Elften Verſuchs,

mit Illuſtration der zu demſelben gehoͤrigen Figur, und
bewirkt dadurch eben ſo wenig als vorher; nur ver-
wickelt er die Sache, nach ſeiner Weiſe, dergeſtalt,
daß nur der Wohlunterrichtete darin klar ſehen kann.

240.

Indem nun dieß alles nach ſchon abgeſchloſſener

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[488/0542] Vierte Propoſition. Erſtes Problem. Man ſoll die heterogenen Strahlen des zuſammen- geſetzten Lichts von einander abſondern. 239. Wie mag Newton hier abermals mit dieſer Auf- gabe hervortreten? hat er doch oben ſchon verſichert, daß die homogenen Strahlen von einander geſondert (212.), daß ſie von einander getrennt und ſortirt wor- den (222.). Nur zu wohl fuͤhlt er, bey den Einwen- dungen ſeines Gegners, daß er fruͤher nichts geleiſtet und geſteht nun auch, daß es nur gewißermaßen geſche- hen. Deshalb bemuͤht er ſich aufs neue mit einem weitlaͤuftigen Vortrag, mit Aufgabe des Elften Verſuchs, mit Illuſtration der zu demſelben gehoͤrigen Figur, und bewirkt dadurch eben ſo wenig als vorher; nur ver- wickelt er die Sache, nach ſeiner Weiſe, dergeſtalt, daß nur der Wohlunterrichtete darin klar ſehen kann. 240. Indem nun dieß alles nach ſchon abgeſchloſſener

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 488. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/542>, abgerufen am 24.04.2024.