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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.

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Newton noch einen besondern Anlaß. Er bereitet sich
vor, das Verhältniß der Farben seines Spectrums zu
messen, und diese Verhältnisse mit denen des Tons zu
vergleichen; wobey ihm denn jene Schwingungslehre
zur Einleitung dient.


Dritte Proposition. Erstes Problem.
Die Refrangibilität der verschiedenen Arten des
homogenen Lichts, wie sie den verschiedenen Arten
Farben entspricht, zu bestimmen.

Siebenter Versuch.

460.

Der Verfasser, welcher wohl gefühlt haben mag,
daß seine Farbenlehre sich im physikalischen Kreise völ-
lig isolire, daß seine Erklärung der Phänomene mit der
Erklärung andrer Naturerscheinungen sich nicht wohl
verbinden lasse, geht nun darauf aus, die Maßverhält-
nisse seines Spectrums an die Tonverhältnisse anzuschlie-
ßen und durch diese Verbindung seiner Meynung eini-
gen Rückenhalt zu verschaffen..

Newton noch einen beſondern Anlaß. Er bereitet ſich
vor, das Verhaͤltniß der Farben ſeines Spectrums zu
meſſen, und dieſe Verhaͤltniſſe mit denen des Tons zu
vergleichen; wobey ihm denn jene Schwingungslehre
zur Einleitung dient.


Dritte Propoſition. Erſtes Problem.
Die Refrangibilitaͤt der verſchiedenen Arten des
homogenen Lichts, wie ſie den verſchiedenen Arten
Farben entſpricht, zu beſtimmen.

Siebenter Verſuch.

460.

Der Verfaſſer, welcher wohl gefuͤhlt haben mag,
daß ſeine Farbenlehre ſich im phyſikaliſchen Kreiſe voͤl-
lig iſolire, daß ſeine Erklaͤrung der Phaͤnomene mit der
Erklaͤrung andrer Naturerſcheinungen ſich nicht wohl
verbinden laſſe, geht nun darauf aus, die Maßverhaͤlt-
niſſe ſeines Spectrums an die Tonverhaͤltniſſe anzuſchlie-
ßen und durch dieſe Verbindung ſeiner Meynung eini-
gen Ruͤckenhalt zu verſchaffen..

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[562/0616] Newton noch einen beſondern Anlaß. Er bereitet ſich vor, das Verhaͤltniß der Farben ſeines Spectrums zu meſſen, und dieſe Verhaͤltniſſe mit denen des Tons zu vergleichen; wobey ihm denn jene Schwingungslehre zur Einleitung dient. Dritte Propoſition. Erſtes Problem. Die Refrangibilitaͤt der verſchiedenen Arten des homogenen Lichts, wie ſie den verſchiedenen Arten Farben entſpricht, zu beſtimmen. Siebenter Verſuch. 460. Der Verfaſſer, welcher wohl gefuͤhlt haben mag, daß ſeine Farbenlehre ſich im phyſikaliſchen Kreiſe voͤl- lig iſolire, daß ſeine Erklaͤrung der Phaͤnomene mit der Erklaͤrung andrer Naturerſcheinungen ſich nicht wohl verbinden laſſe, geht nun darauf aus, die Maßverhaͤlt- niſſe ſeines Spectrums an die Tonverhaͤltniſſe anzuſchlie- ßen und durch dieſe Verbindung ſeiner Meynung eini- gen Ruͤckenhalt zu verſchaffen..

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/616>, abgerufen am 23.04.2024.