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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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folgert wird, daß die dioptrischen Fernröhre nicht zu
verbessern seyen.

Dieser Brief eigentlich beschäftigt uns hier, weil
Newton den Gang den er genommen sich von seiner
Theorie zu überzeugen, darin ausführlich erzählt, und
weil er überhaupt hinreichend wäre, uns einen voll-
kommenen Begriff von der Newtonischen Lehre zu
geben.

An diesen Brief schließen sich auch die ersten Ein-
würfe gegen die Newtonische Lehre, welche nebst den
Antworten des Verfassers bis 1676 reichen.


Die Optik.

Seit gedachtem Jahre läßt sich Newton in weiter
keine Controvers ein, schreibt aber die Optik, welche
1705 herauskommt, da seine Autorität am höchsten ge-
stiegen und er zum Präsidenten der Societät ernannt
war. In diesem Werke sind die Erfahrungen und Ver-
suche so gestellt, daß sie allen Einwendungen die Stirn
bieten sollen.


Um nunmehr dasjenige worauf es bey der Sache
ankommt, historisch deutlich zu machen, müssen wir ei-
niges aus der vergangenen Zeit nachholen.

folgert wird, daß die dioptriſchen Fernroͤhre nicht zu
verbeſſern ſeyen.

Dieſer Brief eigentlich beſchaͤftigt uns hier, weil
Newton den Gang den er genommen ſich von ſeiner
Theorie zu uͤberzeugen, darin ausfuͤhrlich erzaͤhlt, und
weil er uͤberhaupt hinreichend waͤre, uns einen voll-
kommenen Begriff von der Newtoniſchen Lehre zu
geben.

An dieſen Brief ſchließen ſich auch die erſten Ein-
wuͤrfe gegen die Newtoniſche Lehre, welche nebſt den
Antworten des Verfaſſers bis 1676 reichen.


Die Optik.

Seit gedachtem Jahre laͤßt ſich Newton in weiter
keine Controvers ein, ſchreibt aber die Optik, welche
1705 herauskommt, da ſeine Autoritaͤt am hoͤchſten ge-
ſtiegen und er zum Praͤſidenten der Societaͤt ernannt
war. In dieſem Werke ſind die Erfahrungen und Ver-
ſuche ſo geſtellt, daß ſie allen Einwendungen die Stirn
bieten ſollen.


Um nunmehr dasjenige worauf es bey der Sache
ankommt, hiſtoriſch deutlich zu machen, muͤſſen wir ei-
niges aus der vergangenen Zeit nachholen.

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[405/0439] folgert wird, daß die dioptriſchen Fernroͤhre nicht zu verbeſſern ſeyen. Dieſer Brief eigentlich beſchaͤftigt uns hier, weil Newton den Gang den er genommen ſich von ſeiner Theorie zu uͤberzeugen, darin ausfuͤhrlich erzaͤhlt, und weil er uͤberhaupt hinreichend waͤre, uns einen voll- kommenen Begriff von der Newtoniſchen Lehre zu geben. An dieſen Brief ſchließen ſich auch die erſten Ein- wuͤrfe gegen die Newtoniſche Lehre, welche nebſt den Antworten des Verfaſſers bis 1676 reichen. Die Optik. Seit gedachtem Jahre laͤßt ſich Newton in weiter keine Controvers ein, ſchreibt aber die Optik, welche 1705 herauskommt, da ſeine Autoritaͤt am hoͤchſten ge- ſtiegen und er zum Praͤſidenten der Societaͤt ernannt war. In dieſem Werke ſind die Erfahrungen und Ver- ſuche ſo geſtellt, daß ſie allen Einwendungen die Stirn bieten ſollen. Um nunmehr dasjenige worauf es bey der Sache ankommt, hiſtoriſch deutlich zu machen, muͤſſen wir ei- niges aus der vergangenen Zeit nachholen.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/439>, abgerufen am 25.04.2024.