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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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sonen werden an den künstlichen, aber redlich gemeyn-
ten, und so weit es nur gehen wollte, ernstlich durch-
geführten Bemühungen des Verfassers Unterhaltung und
Vergnügen finden.


Robert Blair.

Experiments and Observations on the unequal
Refrangibility of Light,
in den Transactionen der
Königlichen Societät zu Edinburg, Vol. 3, 1794.

Das Phänomen der Achromasie war nun allge-
mein bekannt und besonders durch die einfachen prisma-
tischen Versuche außer allem Zweifel gesetzt worden;
doch stand der Anwendung dieses Naturgesetzes auf
Objectivgläser manches im Wege, sowohl von der
chemischen als von der mechanischen Seite, indem es
seine Schwierigkeiten hat, ein innerlich vollkommen rei-
nes Flintglas zu bereiten und genau zusammenpassende
Gläser zu schleifen. Besonders aber stellten sich manche
Hindernisse ein, wenn man die Weite der Objectiv-
gläser über einen gewissen Grad vermehren wollte.

Daß nicht allein feste, sondern auch allerley
flüssige Mittel die Farbenerscheinung zu erhöhen
im Stande seyen, war bekannt. Doctor Blair
beschäftigte sich mit diesen letzten, um so mehr als er
wollte gefunden haben, daß bey der gewöhnlichen Art,

ſonen werden an den kuͤnſtlichen, aber redlich gemeyn-
ten, und ſo weit es nur gehen wollte, ernſtlich durch-
gefuͤhrten Bemuͤhungen des Verfaſſers Unterhaltung und
Vergnuͤgen finden.


Robert Blair.

Experiments and Observations on the unequal
Refrangibility of Light,
in den Transactionen der
Koͤniglichen Societaͤt zu Edinburg, Vol. 3, 1794.

Das Phaͤnomen der Achromaſie war nun allge-
mein bekannt und beſonders durch die einfachen prisma-
tiſchen Verſuche außer allem Zweifel geſetzt worden;
doch ſtand der Anwendung dieſes Naturgeſetzes auf
Objectivglaͤſer manches im Wege, ſowohl von der
chemiſchen als von der mechaniſchen Seite, indem es
ſeine Schwierigkeiten hat, ein innerlich vollkommen rei-
nes Flintglas zu bereiten und genau zuſammenpaſſende
Glaͤſer zu ſchleifen. Beſonders aber ſtellten ſich manche
Hinderniſſe ein, wenn man die Weite der Objectiv-
glaͤſer uͤber einen gewiſſen Grad vermehren wollte.

Daß nicht allein feſte, ſondern auch allerley
fluͤſſige Mittel die Farbenerſcheinung zu erhoͤhen
im Stande ſeyen, war bekannt. Doctor Blair
beſchaͤftigte ſich mit dieſen letzten, um ſo mehr als er
wollte gefunden haben, daß bey der gewoͤhnlichen Art,

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[645/0679] ſonen werden an den kuͤnſtlichen, aber redlich gemeyn- ten, und ſo weit es nur gehen wollte, ernſtlich durch- gefuͤhrten Bemuͤhungen des Verfaſſers Unterhaltung und Vergnuͤgen finden. Robert Blair. Experiments and Observations on the unequal Refrangibility of Light, in den Transactionen der Koͤniglichen Societaͤt zu Edinburg, Vol. 3, 1794. Das Phaͤnomen der Achromaſie war nun allge- mein bekannt und beſonders durch die einfachen prisma- tiſchen Verſuche außer allem Zweifel geſetzt worden; doch ſtand der Anwendung dieſes Naturgeſetzes auf Objectivglaͤſer manches im Wege, ſowohl von der chemiſchen als von der mechaniſchen Seite, indem es ſeine Schwierigkeiten hat, ein innerlich vollkommen rei- nes Flintglas zu bereiten und genau zuſammenpaſſende Glaͤſer zu ſchleifen. Beſonders aber ſtellten ſich manche Hinderniſſe ein, wenn man die Weite der Objectiv- glaͤſer uͤber einen gewiſſen Grad vermehren wollte. Daß nicht allein feſte, ſondern auch allerley fluͤſſige Mittel die Farbenerſcheinung zu erhoͤhen im Stande ſeyen, war bekannt. Doctor Blair beſchaͤftigte ſich mit dieſen letzten, um ſo mehr als er wollte gefunden haben, daß bey der gewoͤhnlichen Art,

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 645. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/679>, abgerufen am 28.03.2024.