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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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tur in einem solchen Grade zu meistern, da man ja
nicht mit abstracten sondern mit concreten Kräften und
und Körpern zu thun hat, und es sich mit dem Höch-
sten, der Idee, eben so verhält, daß man sie keines-
wegs ins Enge noch ins Gleiche bringen kann.

Keinesweges werde jedoch, wie schon gesagt, der
Forscher und Techniker abgeschreckt, ins Feinere und
Genauere zu gehen; nur thue er es mit Bewußtseyn,
um nicht Zeit und Fähigkeiten zu vertändeln und zu
verschwenden.


tur in einem ſolchen Grade zu meiſtern, da man ja
nicht mit abſtracten ſondern mit concreten Kraͤften und
und Koͤrpern zu thun hat, und es ſich mit dem Hoͤch-
ſten, der Idee, eben ſo verhaͤlt, daß man ſie keines-
wegs ins Enge noch ins Gleiche bringen kann.

Keinesweges werde jedoch, wie ſchon geſagt, der
Forſcher und Techniker abgeſchreckt, ins Feinere und
Genauere zu gehen; nur thue er es mit Bewußtſeyn,
um nicht Zeit und Faͤhigkeiten zu vertaͤndeln und zu
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[665/0699] tur in einem ſolchen Grade zu meiſtern, da man ja nicht mit abſtracten ſondern mit concreten Kraͤften und und Koͤrpern zu thun hat, und es ſich mit dem Hoͤch- ſten, der Idee, eben ſo verhaͤlt, daß man ſie keines- wegs ins Enge noch ins Gleiche bringen kann. Keinesweges werde jedoch, wie ſchon geſagt, der Forſcher und Techniker abgeſchreckt, ins Feinere und Genauere zu gehen; nur thue er es mit Bewußtſeyn, um nicht Zeit und Faͤhigkeiten zu vertaͤndeln und zu verſchwenden.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/699>, abgerufen am 25.04.2024.