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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Hexenküche.


Auf einem niedrigen Herde steht ein großer Kessel über dem Feuer.
In dem Dampfe, der davon in die Höhe steigt, zeigen sich verschiedne
Gestalten. Eine Meerkatze sitzt bey dem Kessel und schäumt
ihn, und sorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den
Jungen sitzt darneben und wärmt sich. Wände und Decke sind mit dem
seltsamsten Hexenhausrath ausgeschmückt.
Faust. Mephistopheles.
Faust.
Mir widersteht das tolle Zauberwesen!
Versprichst du mir, ich soll genesen,
In diesem Wust von Raserey?
Verlang' ich Rath von einem alten Weibe?
Und schafft die Sudelköcherey

Hexenkuͤche.


Auf einem niedrigen Herde ſteht ein großer Keſſel über dem Feuer.
In dem Dampfe, der davon in die Höhe ſteigt, zeigen ſich verſchiedne
Geſtalten. Eine Meerkatze ſitzt bey dem Keſſel und ſchäumt
ihn, und ſorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den
Jungen ſitzt darneben und wärmt ſich. Wände und Decke ſind mit dem
ſeltſamſten Hexenhausrath ausgeſchmückt.
Fauſt. Mephiſtopheles.
Fauſt.
Mir widerſteht das tolle Zauberweſen!
Verſprichſt du mir, ich ſoll geneſen,
In dieſem Wuſt von Raſerey?
Verlang’ ich Rath von einem alten Weibe?
Und ſchafft die Sudelkoͤcherey
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[[148]/0154] Hexenkuͤche. Auf einem niedrigen Herde ſteht ein großer Keſſel über dem Feuer. In dem Dampfe, der davon in die Höhe ſteigt, zeigen ſich verſchiedne Geſtalten. Eine Meerkatze ſitzt bey dem Keſſel und ſchäumt ihn, und ſorgt daß er nicht überläuft. Der Meerkater mit den Jungen ſitzt darneben und wärmt ſich. Wände und Decke ſind mit dem ſeltſamſten Hexenhausrath ausgeſchmückt. Fauſt. Mephiſtopheles. Fauſt. Mir widerſteht das tolle Zauberweſen! Verſprichſt du mir, ich ſoll geneſen, In dieſem Wuſt von Raſerey? Verlang’ ich Rath von einem alten Weibe? Und ſchafft die Sudelkoͤcherey

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. [148]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/154>, abgerufen am 29.03.2024.