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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Straße.


Faust. Margarete vorüber gehend.
Faust.
Mein schönes Fräulein, darf ich wagen,
Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?
Margarete.
Bin weder Fräulein, weder schön,
Kann ungeleitet nach Hause gehn.

Sie macht sich los und ab.
Faust.
Beym Himmel, dieses Kind ist schön!
So etwas hab' ich nie gesehn.
Sie ist so sitt- und tugendreich,
Und etwas schnippisch doch zugleich.

Straße.


Fauſt. Margarete vorüber gehend.
Fauſt.
Mein ſchoͤnes Fraͤulein, darf ich wagen,
Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen?
Margarete.
Bin weder Fraͤulein, weder ſchoͤn,
Kann ungeleitet nach Hauſe gehn.

Sie macht ſich los und ab.
Fauſt.
Beym Himmel, dieſes Kind iſt ſchoͤn!
So etwas hab’ ich nie geſehn.
Sie iſt ſo ſitt- und tugendreich,
Und etwas ſchnippiſch doch zugleich.
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[[166]/0172] Straße. Fauſt. Margarete vorüber gehend. Fauſt. Mein ſchoͤnes Fraͤulein, darf ich wagen, Meinen Arm und Geleit Ihr anzutragen? Margarete. Bin weder Fraͤulein, weder ſchoͤn, Kann ungeleitet nach Hauſe gehn. Sie macht ſich los und ab. Fauſt. Beym Himmel, dieſes Kind iſt ſchoͤn! So etwas hab’ ich nie geſehn. Sie iſt ſo ſitt- und tugendreich, Und etwas ſchnippiſch doch zugleich.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. [166]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/172>, abgerufen am 29.03.2024.