Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweytes Kapitel.

Aufgeregt durch den Vorfall und die dar¬
an sich knüpfenden Gespräche, begab man
sich des andern Tages nach dem Begräbni߬
platz, zu dessen Verzierung und Erheiterung
der Architect manchen glücklichen Vorschlag
that. Allein auch auf die Kirche sollte sich
seine Sorgfalt erstrecken, auf ein Gebäude
das gleich anfänglich seine Aufmerksamkeit an
sich gezogen hatte.

Diese Kirche stand seit mehreren Jahr¬
hunderten, nach deutscher Art und Kunst, in
guten Maaßen errichtet und auf eine glückliche
Weise verziert. Man konnte wohl nachkom¬
men, daß der Baumeister eines benachbarten

2 *
Zweytes Kapitel.

Aufgeregt durch den Vorfall und die dar¬
an ſich knuͤpfenden Geſpraͤche, begab man
ſich des andern Tages nach dem Begraͤbni߬
platz, zu deſſen Verzierung und Erheiterung
der Architect manchen gluͤcklichen Vorſchlag
that. Allein auch auf die Kirche ſollte ſich
ſeine Sorgfalt erſtrecken, auf ein Gebaͤude
das gleich anfaͤnglich ſeine Aufmerkſamkeit an
ſich gezogen hatte.

Dieſe Kirche ſtand ſeit mehreren Jahr¬
hunderten, nach deutſcher Art und Kunſt, in
guten Maaßen errichtet und auf eine gluͤckliche
Weiſe verziert. Man konnte wohl nachkom¬
men, daß der Baumeiſter eines benachbarten

2 *
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0022"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#g">Zweytes Kapitel.</hi><lb/>
        </head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <p>Aufgeregt durch den Vorfall und die dar¬<lb/>
an &#x017F;ich knu&#x0364;pfenden Ge&#x017F;pra&#x0364;che, begab man<lb/>
&#x017F;ich des andern Tages nach dem Begra&#x0364;bni߬<lb/>
platz, zu de&#x017F;&#x017F;en Verzierung und Erheiterung<lb/>
der Architect manchen glu&#x0364;cklichen Vor&#x017F;chlag<lb/>
that. Allein auch auf die Kirche &#x017F;ollte &#x017F;ich<lb/>
&#x017F;eine Sorgfalt er&#x017F;trecken, auf ein Geba&#x0364;ude<lb/>
das gleich anfa&#x0364;nglich &#x017F;eine Aufmerk&#x017F;amkeit an<lb/>
&#x017F;ich gezogen hatte.</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;e Kirche &#x017F;tand &#x017F;eit mehreren Jahr¬<lb/>
hunderten, nach deut&#x017F;cher Art und Kun&#x017F;t, in<lb/>
guten Maaßen errichtet und auf eine glu&#x0364;ckliche<lb/>
Wei&#x017F;e verziert. Man konnte wohl nachkom¬<lb/>
men, daß der Baumei&#x017F;ter eines benachbarten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">2 *<lb/></fw>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0022] Zweytes Kapitel. Aufgeregt durch den Vorfall und die dar¬ an ſich knuͤpfenden Geſpraͤche, begab man ſich des andern Tages nach dem Begraͤbni߬ platz, zu deſſen Verzierung und Erheiterung der Architect manchen gluͤcklichen Vorſchlag that. Allein auch auf die Kirche ſollte ſich ſeine Sorgfalt erſtrecken, auf ein Gebaͤude das gleich anfaͤnglich ſeine Aufmerkſamkeit an ſich gezogen hatte. Dieſe Kirche ſtand ſeit mehreren Jahr¬ hunderten, nach deutſcher Art und Kunſt, in guten Maaßen errichtet und auf eine gluͤckliche Weiſe verziert. Man konnte wohl nachkom¬ men, daß der Baumeiſter eines benachbarten 2 *

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/22
Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Wahlverwandtschaften. Bd. 2. Tübingen, 1809, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wahlverw02_1809/22>, abgerufen am 28.03.2024.