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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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sie sich fleißig den Mund ausspühlte, und
den Schleim von den Zähnen abrieb, der sie
ansteckt, wenn er faul wird. Wenn Friede-
rike allen ekelhaft wurde, durch den häßli-
chen Geruch, der ihr aus dem Munde kam;
so wurde Dorchen gern von allen geküßt.
Denn sein Odem war gesund und rein, sei-
ne Zähne wie Elfenbein, und sein Gesicht wie
eine Rose, die ein schöner Regen abgespühlt
hat. Macht also nicht Unreinlichkeit unge-
sund, und gewissen Thieren gleich, die ich
nicht nennen will?



XXXIV.

ſie ſich fleißig den Mund ausſpuͤhlte, und
den Schleim von den Zaͤhnen abrieb, der ſie
anſteckt, wenn er faul wird. Wenn Friede-
rike allen ekelhaft wurde, durch den haͤßli-
chen Geruch, der ihr aus dem Munde kam;
ſo wurde Dorchen gern von allen gekuͤßt.
Denn ſein Odem war geſund und rein, ſei-
ne Zaͤhne wie Elfenbein, und ſein Geſicht wie
eine Roſe, die ein ſchoͤner Regen abgeſpuͤhlt
hat. Macht alſo nicht Unreinlichkeit unge-
ſund, und gewiſſen Thieren gleich, die ich
nicht nennen will?



XXXIV.
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[164/0186] ſie ſich fleißig den Mund ausſpuͤhlte, und den Schleim von den Zaͤhnen abrieb, der ſie anſteckt, wenn er faul wird. Wenn Friede- rike allen ekelhaft wurde, durch den haͤßli- chen Geruch, der ihr aus dem Munde kam; ſo wurde Dorchen gern von allen gekuͤßt. Denn ſein Odem war geſund und rein, ſei- ne Zaͤhne wie Elfenbein, und ſein Geſicht wie eine Roſe, die ein ſchoͤner Regen abgeſpuͤhlt hat. Macht alſo nicht Unreinlichkeit unge- ſund, und gewiſſen Thieren gleich, die ich nicht nennen will? XXXIV.

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/186>, abgerufen am 24.04.2024.