Die Schuhschnallen, den Degen in der Hand, und so gehet er in die Kammer, wo das Mäd- chen schläft. Da stand er nun ganz feurig vor ihr. Dieses kriecht unter das Bette, und vergehet bald vor Todesangst. Mitt- lerweile gehet er im Zimmer herum, und ma- let Todtenköpfe und andere fürchterliche Fi- guren an die Wände, die alle leuchten. Da er nun meynt recht sicher zu seyn, so packt er alle Kostbarkeiten ein, und macht sich fort. Des andern Morgens merkte man den Be- trug, und als es Abend wurde, leuchteten die Stellen an der Wand noch. So leicht kann man bestohlen werden, wenn man al- les für Spuk hält.
XLI. Fort-
N 4
Die Schuhſchnallen, den Degen in der Hand, und ſo gehet er in die Kammer, wo das Maͤd- chen ſchlaͤft. Da ſtand er nun ganz feurig vor ihr. Dieſes kriecht unter das Bette, und vergehet bald vor Todesangſt. Mitt- lerweile gehet er im Zimmer herum, und ma- let Todtenkoͤpfe und andere fuͤrchterliche Fi- guren an die Waͤnde, die alle leuchten. Da er nun meynt recht ſicher zu ſeyn, ſo packt er alle Koſtbarkeiten ein, und macht ſich fort. Des andern Morgens merkte man den Be- trug, und als es Abend wurde, leuchteten die Stellen an der Wand noch. So leicht kann man beſtohlen werden, wenn man al- les fuͤr Spuk haͤlt.
XLI. Fort-
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Die Schuhſchnallen, den Degen in der Hand,
und ſo gehet er in die Kammer, wo das Maͤd-
chen ſchlaͤft. Da ſtand er nun ganz feurig
vor ihr. Dieſes kriecht unter das Bette,
und vergehet bald vor Todesangſt. Mitt-
lerweile gehet er im Zimmer herum, und ma-
let Todtenkoͤpfe und andere fuͤrchterliche Fi-
guren an die Waͤnde, die alle leuchten. Da
er nun meynt recht ſicher zu ſeyn, ſo packt
er alle Koſtbarkeiten ein, und macht ſich fort.
Des andern Morgens merkte man den Be-
trug, und als es Abend wurde, leuchteten
die Stellen an der Wand noch. So leicht
kann man beſtohlen werden, wenn man al-
les fuͤr Spuk haͤlt.
XLI. Fort-
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/221>, abgerufen am 25.04.2024.
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