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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783.

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anstellt, wie es sich gebärdet, wie es mit
den Füßen stampft, mit den Händen kratzt,
die Augen verkehrt, wie es schreyt, sich er-
bost und trotzt, daß man die Augen zuhal-
ten, und davon laufen möchte. Wie ein
toller Hund stellen sich manche an, den man
an die Kette legen muß.

Man sieht es schon bey kleinen Kindern,
die noch kein Jahr alt sind, daß sie eigen-
sinnig werden, wenn ihnen dies oder jenes
nicht nach Willen geht. Die Wärterin steht
z. E. mit ihnen vor dem Spiegel oder vor
Bildern, oder vor dem Lichte, das sie ger-
ne sehen mögen. Sie kehrt sich um, und
will gehen. Das Kind will noch nicht weg.
Wie stuppt es, wie bäumt es sich zurück,
wie schreyt es! Tritt man mit ihm dahin,
wo es hin will, so wirds ruhig. Daher
ist das beste Mittel wider den Eigensinn, Kin-

dern

anſtellt, wie es ſich gebaͤrdet, wie es mit
den Fuͤßen ſtampft, mit den Haͤnden kratzt,
die Augen verkehrt, wie es ſchreyt, ſich er-
boſt und trotzt, daß man die Augen zuhal-
ten, und davon laufen moͤchte. Wie ein
toller Hund ſtellen ſich manche an, den man
an die Kette legen muß.

Man ſieht es ſchon bey kleinen Kindern,
die noch kein Jahr alt ſind, daß ſie eigen-
ſinnig werden, wenn ihnen dies oder jenes
nicht nach Willen geht. Die Waͤrterin ſteht
z. E. mit ihnen vor dem Spiegel oder vor
Bildern, oder vor dem Lichte, das ſie ger-
ne ſehen moͤgen. Sie kehrt ſich um, und
will gehen. Das Kind will noch nicht weg.
Wie ſtuppt es, wie baͤumt es ſich zuruͤck,
wie ſchreyt es! Tritt man mit ihm dahin,
wo es hin will, ſo wirds ruhig. Daher
iſt das beſte Mittel wider den Eigenſinn, Kin-

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[240/0262] anſtellt, wie es ſich gebaͤrdet, wie es mit den Fuͤßen ſtampft, mit den Haͤnden kratzt, die Augen verkehrt, wie es ſchreyt, ſich er- boſt und trotzt, daß man die Augen zuhal- ten, und davon laufen moͤchte. Wie ein toller Hund ſtellen ſich manche an, den man an die Kette legen muß. Man ſieht es ſchon bey kleinen Kindern, die noch kein Jahr alt ſind, daß ſie eigen- ſinnig werden, wenn ihnen dies oder jenes nicht nach Willen geht. Die Waͤrterin ſteht z. E. mit ihnen vor dem Spiegel oder vor Bildern, oder vor dem Lichte, das ſie ger- ne ſehen moͤgen. Sie kehrt ſich um, und will gehen. Das Kind will noch nicht weg. Wie ſtuppt es, wie baͤumt es ſich zuruͤck, wie ſchreyt es! Tritt man mit ihm dahin, wo es hin will, ſo wirds ruhig. Daher iſt das beſte Mittel wider den Eigenſinn, Kin- dern

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Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib01_1783/262>, abgerufen am 29.03.2024.