Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite

Ist nun noch alles so, lieber Fritze, wie
es scheint?


XI.
Der Bauer und die Nachtigall.
O! kömmst du, liebe Nachtigall?
Mit dir kömmt Freud und Lust.
Du singest Freuden überall
In meine frohe Brust.
Wo Menschen sind, da bist du gern,
Recht wie ein Menschenfreund:
Wenn irgend in der Näh' und Fern
Ein armer Bruder weint.
Da singst du denn so mild und schön,
Daß einem's Herze quillt,
Und sich gar bald im Ummesehn
Die Thränenquelle stillt.
Jüngst
D 3

Iſt nun noch alles ſo, lieber Fritze, wie
es ſcheint?


XI.
Der Bauer und die Nachtigall.
O! koͤmmſt du, liebe Nachtigall?
Mit dir koͤmmt Freud und Luſt.
Du ſingeſt Freuden uͤberall
In meine frohe Bruſt.
Wo Menſchen ſind, da biſt du gern,
Recht wie ein Menſchenfreund:
Wenn irgend in der Naͤh’ und Fern
Ein armer Bruder weint.
Da ſingſt du denn ſo mild und ſchoͤn,
Daß einem’s Herze quillt,
Und ſich gar bald im Ummeſehn
Die Thraͤnenquelle ſtillt.
Juͤngſt
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0075" n="53"/>
        <p>I&#x017F;t nun noch alles &#x017F;o, lieber Fritze, wie<lb/>
es &#x017F;cheint?</p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#aq">XI.</hi><lb/>
Der Bauer und die Nachtigall.</head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">O</hi>! ko&#x0364;mm&#x017F;t du, liebe Nachtigall?</l><lb/>
          <l>Mit dir ko&#x0364;mmt Freud und Lu&#x017F;t.</l><lb/>
          <l>Du &#x017F;inge&#x017F;t Freuden u&#x0364;berall</l><lb/>
          <l>In meine frohe Bru&#x017F;t.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Wo Men&#x017F;chen &#x017F;ind, da bi&#x017F;t du gern,</l><lb/>
          <l>Recht wie ein Men&#x017F;chenfreund:</l><lb/>
          <l>Wenn irgend in der Na&#x0364;h&#x2019; und Fern</l><lb/>
          <l>Ein armer Bruder weint.</l>
        </lg><lb/>
        <lg type="poem">
          <l>Da &#x017F;ing&#x017F;t du denn &#x017F;o mild und &#x017F;cho&#x0364;n,</l><lb/>
          <l>Daß einem&#x2019;s Herze quillt,</l><lb/>
          <l>Und &#x017F;ich gar bald im Umme&#x017F;ehn</l><lb/>
          <l>Die Thra&#x0364;nenquelle &#x017F;tillt.</l>
        </lg><lb/>
        <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw>
        <fw place="bottom" type="catch">Ju&#x0364;ng&#x017F;t</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0075] Iſt nun noch alles ſo, lieber Fritze, wie es ſcheint? XI. Der Bauer und die Nachtigall. O! koͤmmſt du, liebe Nachtigall? Mit dir koͤmmt Freud und Luſt. Du ſingeſt Freuden uͤberall In meine frohe Bruſt. Wo Menſchen ſind, da biſt du gern, Recht wie ein Menſchenfreund: Wenn irgend in der Naͤh’ und Fern Ein armer Bruder weint. Da ſingſt du denn ſo mild und ſchoͤn, Daß einem’s Herze quillt, Und ſich gar bald im Ummeſehn Die Thraͤnenquelle ſtillt. Juͤngſt D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/75
Zitationshilfe: Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/75>, abgerufen am 19.04.2024.