Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814.

Bild:
<< vorherige Seite

lag. Da fragte sie ihn mit einem Male und ohne es vorher zu überlegen, und sprach:

"Lieber Herr, warum müssen eure Kinder das nicht wissen, wo sie sind hergekommen, und was Geburt das sie sind?"

Sobald sie diese Worte ausgesprochen, da verlor sie ihn aus dem Bette. Helias verschwand, so daß sie gar nicht wußte, wo er geblieben war, und nimmer kam er auch zurück.

Da härmte und grämte sich Beatricia, und verblich wie eine Blume auf dürrer Heide.

Ihr Sohn Dietrich aber ward Graf zu Cleve, und regierte vierzig Jahre. Von ihm gingen aus alle Grafen und Herzoge zu Cleve bis auf unsere Zeit.



C. Abel, Samml. etlicher noch nicht gedruckter alter Chroniken. Braunschw. 1732. S. 54.

lag. Da fragte sie ihn mit einem Male und ohne es vorher zu überlegen, und sprach:

„Lieber Herr, warum müssen eure Kinder das nicht wissen, wo sie sind hergekommen, und was Geburt das sie sind?“

Sobald sie diese Worte ausgesprochen, da verlor sie ihn aus dem Bette. Helias verschwand, so daß sie gar nicht wußte, wo er geblieben war, und nimmer kam er auch zurück.

Da härmte und grämte sich Beatricia, und verblich wie eine Blume auf dürrer Heide.

Ihr Sohn Dietrich aber ward Graf zu Cleve, und regierte vierzig Jahre. Von ihm gingen aus alle Grafen und Herzoge zu Cleve bis auf unsere Zeit.



C. Abel, Samml. etlicher noch nicht gedruckter alter Chroniken. Braunschw. 1732. S. 54.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0094" n="55"/>
lag. Da fragte sie ihn mit einem Male und ohne es vorher zu überlegen, und sprach:</p>
        <p>&#x201E;Lieber Herr, warum müssen eure Kinder das nicht wissen, wo sie sind hergekommen, und was Geburt das sie sind?&#x201C;</p>
        <p>Sobald sie diese Worte ausgesprochen, da verlor sie ihn aus dem Bette. Helias verschwand, so daß sie gar nicht wußte, wo er geblieben war, und nimmer kam er auch zurück.</p>
        <p>Da härmte und grämte sich Beatricia, und verblich wie eine Blume auf dürrer Heide.</p>
        <p>Ihr Sohn Dietrich aber ward Graf zu Cleve, und regierte vierzig Jahre. Von ihm gingen aus alle Grafen und Herzoge zu Cleve bis auf unsere Zeit.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p>C. <hi rendition="#g">Abel</hi>, Samml. etlicher noch nicht gedruckter alter Chroniken. Braunschw. 1732. S. 54.</p>
      </div>
      <div n="1">
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[55/0094] lag. Da fragte sie ihn mit einem Male und ohne es vorher zu überlegen, und sprach: „Lieber Herr, warum müssen eure Kinder das nicht wissen, wo sie sind hergekommen, und was Geburt das sie sind?“ Sobald sie diese Worte ausgesprochen, da verlor sie ihn aus dem Bette. Helias verschwand, so daß sie gar nicht wußte, wo er geblieben war, und nimmer kam er auch zurück. Da härmte und grämte sich Beatricia, und verblich wie eine Blume auf dürrer Heide. Ihr Sohn Dietrich aber ward Graf zu Cleve, und regierte vierzig Jahre. Von ihm gingen aus alle Grafen und Herzoge zu Cleve bis auf unsere Zeit. C. Abel, Samml. etlicher noch nicht gedruckter alter Chroniken. Braunschw. 1732. S. 54.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-10-26T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-10-26T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-10-26T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Überschriebene „e“ über den Vokalen „a“, „o“ und „u“ werden als moderne Umlaute transkribiert.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/94
Zitationshilfe: Gottschalck, Friedrich: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Halle, 1814, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gottschalck_sagen_1814/94>, abgerufen am 29.03.2024.