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Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831.

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Fünfter Aufzug.


Erste Scene.
(Abend. Ein Hotel in Brüssel. Viele große Säle, präch-
tig erleuchtet. Herzog von Wellington mit Gefolge,
Damen und Officiere höchsten Ranges darunter, tritt
ein. Der Herzog von Braunschweig kommt etwas später,
den sogenannten "schwarzen Becker", seinen Kammer-
diener, zur Seite. Er setzt sich in eine Nische des vor-
dersten Saales. Der schwarze Becker bleibt neben ihm
stehen.)
Herzog von Braunschweig.
Becker, hast du alle meine Papiere in Ordnung?
Schwarzer Becker.
Ja, Eure Durchlaucht.
Herzog von Braunschweig.
Du bist ein braver Kerl, sorgst wohl zuerst
für dich, dann aber zunächst für mich -- Mehr
kann man von einem Menschenkinde nicht ver-
langen --

Fünfter Aufzug.


Erſte Scene.
(Abend. Ein Hotel in Bruͤſſel. Viele große Saͤle, praͤch-
tig erleuchtet. Herzog von Wellington mit Gefolge,
Damen und Officiere hoͤchſten Ranges darunter, tritt
ein. Der Herzog von Braunſchweig kommt etwas ſpaͤter,
den ſogenannten „ſchwarzen Becker“, ſeinen Kammer-
diener, zur Seite. Er ſetzt ſich in eine Niſche des vor-
derſten Saales. Der ſchwarze Becker bleibt neben ihm
ſtehen.)
Herzog von Braunſchweig.
Becker, haſt du alle meine Papiere in Ordnung?
Schwarzer Becker.
Ja, Eure Durchlaucht.
Herzog von Braunſchweig.
Du biſt ein braver Kerl, ſorgſt wohl zuerſt
für dich, dann aber zunächſt für mich — Mehr
kann man von einem Menſchenkinde nicht ver-
langen —

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[[243]/0251] Fünfter Aufzug. Erſte Scene. (Abend. Ein Hotel in Bruͤſſel. Viele große Saͤle, praͤch- tig erleuchtet. Herzog von Wellington mit Gefolge, Damen und Officiere hoͤchſten Ranges darunter, tritt ein. Der Herzog von Braunſchweig kommt etwas ſpaͤter, den ſogenannten „ſchwarzen Becker“, ſeinen Kammer- diener, zur Seite. Er ſetzt ſich in eine Niſche des vor- derſten Saales. Der ſchwarze Becker bleibt neben ihm ſtehen.) Herzog von Braunſchweig. Becker, haſt du alle meine Papiere in Ordnung? Schwarzer Becker. Ja, Eure Durchlaucht. Herzog von Braunſchweig. Du biſt ein braver Kerl, ſorgſt wohl zuerſt für dich, dann aber zunächſt für mich — Mehr kann man von einem Menſchenkinde nicht ver- langen —

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Zitationshilfe: Grabbe, Christian Dietrich: Napoleon oder Die hundert Tage. Frankfurt (Main), 1831, S. [243]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grabbe_napoleon_1831/251>, abgerufen am 28.03.2024.