Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.Die belgischen Städte und ihre Kunstwerke i Antwerp er. ^me und dieselbe merkwürdige geschichtliche Erscheinung wie¬ 27
Die belgischen Städte und ihre Kunstwerke i Antwerp er. ^me und dieselbe merkwürdige geschichtliche Erscheinung wie¬ 27
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Die belgischen Städte und ihre Kunstwerke
i
Antwerp er.
^me und dieselbe merkwürdige geschichtliche Erscheinung wie¬
derholt sich in drei Ländern, deren Berühmtheit zwar nicht auf gleich
hoher Stufe steht, bei deren Bewohnern aber gleichermaßen das Gefühl
des Städtewesens mächtiger war, als das der Liebe zum gemeinsamen
ganzen Naterlande: es sind dieöGriechenland im Alterthum und die italie¬
nischen Republiken und die flandrischen Provinzen im Mittelalter.
Die Städte, die in ihrem vereinzelten Dastehen zu Macht gelangt
sind, bilden sich zu Freistaaten aus, zu von einander abgetrennten
Gemeindewesi'n und machen dann die Hegemonie entweder mit den
Waffen oder auf dem Schlachtfelde eines friedlicheren Kampfes ein¬
ander streitig. Sparta erniedrigt Athen; Florenz wirft Pifa's Macht
nieder; Gent ist neidisch auf Brügge. Jede Stadt glänzt der Reihe
nach als Fiihrerin über die anderen hinaus und fällt dann wieder in
die Dunkelheit zurück, weil eine jüngere, kräftig emporstrebende Neben¬
buhlerin ihren schwächer werdenden Händen das Scepter entrissen hat.
Auf Lakedämon, die Besiegen» von Athena folgt Tschä, die so lang
verachtete böotische Stadt. Der Lagunenstadt wahre Grösie beginnt
erst mit Genua's Erniedrigung. Und so auch ging im Norden der
Handel von Brügge, dem Haupt der teutonischen Hansa während
des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts, auf Antwerpen über,
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