Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester. II. Band.nidaö und die Sein igen beseelte, auch die österreichischen Fahnen mehr Ueber Zriny's Heldentod bei Szigeth ist viel und oft gesprochen Lieutenant Lopresti. Mit wahrhaft lakonischer Kürze, -- im Gegensatze zu man¬ "Am 28. Juni 1788. Lieutenant Baron Lopresti, mit 23 Mann nidaö und die Sein igen beseelte, auch die österreichischen Fahnen mehr Ueber Zriny's Heldentod bei Szigeth ist viel und oft gesprochen Lieutenant Lopresti. Mit wahrhaft lakonischer Kürze, — im Gegensatze zu man¬ „Am 28. Juni 1788. Lieutenant Baron Lopresti, mit 23 Mann <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0576" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/270635"/> <p xml:id="ID_1581" prev="#ID_1580"> nidaö und die Sein igen beseelte, auch die österreichischen Fahnen mehr<lb/> als einmal umschwebt hat, und daß wir das Recht haben, ahnliche<lb/> Lorbeer» für unsere Kriegsgeschichte anzusprechen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1582"> Ueber Zriny's Heldentod bei Szigeth ist viel und oft gesprochen<lb/> worden. Die glückliche Vertheidigung von Gnus, welche noch durch<lb/> den endlichen Rückzug der Türkenmacht vor dem Heldcnhäuflein, das<lb/> sich selbst dem Tod geweiht, gekrönt wurde, ist mehrfach gepriesen<lb/> worden. Das Sprichwort: „er sitzt wie der Türke vor Neuhäusel,"<lb/> ist im Munde des Volkes noch immer die schönste und dauerndste Lob¬<lb/> rede auf diese denkwürdige Vertheidigung, und die Veteran ische<lb/> Höhle hat den Namen des tapfern Helden, der sie leitete, in der<lb/> österreichische Geschichte unsterblich genante. Aber auch die neuere<lb/> Kriegsgeschichte bietet Erinnerungen, welche sich kühn den classischen<lb/> Reminiscenzen aus Sparta und Rom an die Seite stellen dürfen.</p><lb/> <div n="2"> <head> Lieutenant Lopresti.</head><lb/> <p xml:id="ID_1583"> Mit wahrhaft lakonischer Kürze, — im Gegensatze zu man¬<lb/> chem transrhenanischen, transalpinischen und transpyrenäischen Bul¬<lb/> letin, — kaum ein Blatt ausfüllend, liegt vor mir in einem alten<lb/> Büchlein (Wien, bei Gräffer): „Geschichte der kais. königl. Kriegs-<lb/> völker, Regimenter, Korps und Branschen" folgende Notiz, die in<lb/> ihrem echt militärisch einfachen Gewand so ergreifend und erhebend<lb/> ist, daß ich es nicht wage, mit Wortgeflimmer und Sprachschnörkeln<lb/> den ernsten Waffenrock zu verzieren:</p><lb/> <p xml:id="ID_1584"> „Am 28. Juni 1788. Lieutenant Baron Lopresti, mit 23 Mann<lb/> im Schlosse Reina gegenüber von Up Palanka, in Besatzung deta-<lb/> chirt, — ward von 4tot) Türken mit 3 Kanonen angegriffen und durch<lb/> drei Stunden bestürmt. Er vertheidigte sich ungemein tapfer; vier<lb/> Mal wurden die Feinde repoussirt; das fünfte Mal haben sie<lb/> die vermauerten Schießscharten aufgebrochen, das Schloßthor in Brand<lb/> gesteckt und sind eingedrungen. In dem Innersten des Schlosses war<lb/> noch ein heftiges Gefecht, bis Lopresti mit seinen Leuten übermannt<lb/> und sämmtlich niedergemacht worden. Er ward in Up Palanka mit<lb/> allen miltärischen Ehrenbezeugungen begraben. Gegen dreihun¬<lb/> dert Türken sind davor todt geblieben und etliche hundert wurden<lb/> blessirt." Ola, ve ohne-it p»s NilZitAi-nu?</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0576]
nidaö und die Sein igen beseelte, auch die österreichischen Fahnen mehr
als einmal umschwebt hat, und daß wir das Recht haben, ahnliche
Lorbeer» für unsere Kriegsgeschichte anzusprechen.
Ueber Zriny's Heldentod bei Szigeth ist viel und oft gesprochen
worden. Die glückliche Vertheidigung von Gnus, welche noch durch
den endlichen Rückzug der Türkenmacht vor dem Heldcnhäuflein, das
sich selbst dem Tod geweiht, gekrönt wurde, ist mehrfach gepriesen
worden. Das Sprichwort: „er sitzt wie der Türke vor Neuhäusel,"
ist im Munde des Volkes noch immer die schönste und dauerndste Lob¬
rede auf diese denkwürdige Vertheidigung, und die Veteran ische
Höhle hat den Namen des tapfern Helden, der sie leitete, in der
österreichische Geschichte unsterblich genante. Aber auch die neuere
Kriegsgeschichte bietet Erinnerungen, welche sich kühn den classischen
Reminiscenzen aus Sparta und Rom an die Seite stellen dürfen.
Lieutenant Lopresti.
Mit wahrhaft lakonischer Kürze, — im Gegensatze zu man¬
chem transrhenanischen, transalpinischen und transpyrenäischen Bul¬
letin, — kaum ein Blatt ausfüllend, liegt vor mir in einem alten
Büchlein (Wien, bei Gräffer): „Geschichte der kais. königl. Kriegs-
völker, Regimenter, Korps und Branschen" folgende Notiz, die in
ihrem echt militärisch einfachen Gewand so ergreifend und erhebend
ist, daß ich es nicht wage, mit Wortgeflimmer und Sprachschnörkeln
den ernsten Waffenrock zu verzieren:
„Am 28. Juni 1788. Lieutenant Baron Lopresti, mit 23 Mann
im Schlosse Reina gegenüber von Up Palanka, in Besatzung deta-
chirt, — ward von 4tot) Türken mit 3 Kanonen angegriffen und durch
drei Stunden bestürmt. Er vertheidigte sich ungemein tapfer; vier
Mal wurden die Feinde repoussirt; das fünfte Mal haben sie
die vermauerten Schießscharten aufgebrochen, das Schloßthor in Brand
gesteckt und sind eingedrungen. In dem Innersten des Schlosses war
noch ein heftiges Gefecht, bis Lopresti mit seinen Leuten übermannt
und sämmtlich niedergemacht worden. Er ward in Up Palanka mit
allen miltärischen Ehrenbezeugungen begraben. Gegen dreihun¬
dert Türken sind davor todt geblieben und etliche hundert wurden
blessirt." Ola, ve ohne-it p»s NilZitAi-nu?
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