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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band.

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wenn das Stück, wie zu hoffen, anfangs Augusts in Ihren Händen
ist, Ihre freundschaftlichen Gedanken erbitte.

(Folgt die Abschrift).

Hier, verehrte Freundin, was ich in Erwiederung Ihres theilneh-
wenden Schreibens geschwind absenden will. Daß ich so lange ge¬
schwiegen und nicht für den gefühlvollen und einsichtigen Brief über
meinen dritten Theil geantwortet, werden Sie mir gewiß verzeihen,
wenn Sie bedenken, daß Vorgemeldeteö alles in sechs Wochen, unter
mancher äußern Unruhe, fertig werden mußte. Möchten Sie das
Werklein bei seiner Erscheinung mit Gunst ausnehmen. Tausend Le¬
b Goethe. ewohl.

(Nach Dresden).


2".

Weimar, den 16. November 1814.

Ihr lieber Brief, meine theure Freundin, langt eben so freundlich
bei mir an, als Beiliegendes abgeschrieben ist, welches meinen theil¬
nehmenden Freunden, nach so langer Pause, einige Nachricht von
mir geben soll; nehmen Sie eS günstig auf, und begleiten mich auf
meinen Irrfahrten mit günstigen Gesinnungen. Daß Sie wohl sind,
und immer lebhaft an allem Guten und Edeln Theil nehmen, haben
mir einige Freunde vertraut, die das Glück hatten, Ihnen in Tharant
zu begegnen. Von Riemer kann ich Ihnen sagen, daß er glücklich
verheirathet ist, und daß ihm Ihre Grüße und Gabe" in diesem Au¬
genblicke doppelt werth sind. Nun aber leben Sie wohl. Empfehlen
Sie mich Ihrem theuern Gemahl und gedenken mein wie immer.


Goethe.

(Folgt das Netseblatt geichlautend mit dem einen Briefe vom
A November an Friedr. Aug. Wolf beigelegten).

(Nach Wien).


21.

Weimar, den 2. Februar 1815.

Auf ein wenig Hypochondrie deutet es, meine theure Freundin,
wenn man glaubt, es wolle etwas Besonderes bedeuten, wenn unsere
Vertrautesten manchmal schweigen. Ich habe mich vierzehn Tage in
Jena aufgehalten, und an dem Orte, den ich in zwei Jahren nicht
gesehen, manches zu beobachten und zu thun gefunden. Nach den roi-


wenn das Stück, wie zu hoffen, anfangs Augusts in Ihren Händen
ist, Ihre freundschaftlichen Gedanken erbitte.

(Folgt die Abschrift).

Hier, verehrte Freundin, was ich in Erwiederung Ihres theilneh-
wenden Schreibens geschwind absenden will. Daß ich so lange ge¬
schwiegen und nicht für den gefühlvollen und einsichtigen Brief über
meinen dritten Theil geantwortet, werden Sie mir gewiß verzeihen,
wenn Sie bedenken, daß Vorgemeldeteö alles in sechs Wochen, unter
mancher äußern Unruhe, fertig werden mußte. Möchten Sie das
Werklein bei seiner Erscheinung mit Gunst ausnehmen. Tausend Le¬
b Goethe. ewohl.

(Nach Dresden).


2».

Weimar, den 16. November 1814.

Ihr lieber Brief, meine theure Freundin, langt eben so freundlich
bei mir an, als Beiliegendes abgeschrieben ist, welches meinen theil¬
nehmenden Freunden, nach so langer Pause, einige Nachricht von
mir geben soll; nehmen Sie eS günstig auf, und begleiten mich auf
meinen Irrfahrten mit günstigen Gesinnungen. Daß Sie wohl sind,
und immer lebhaft an allem Guten und Edeln Theil nehmen, haben
mir einige Freunde vertraut, die das Glück hatten, Ihnen in Tharant
zu begegnen. Von Riemer kann ich Ihnen sagen, daß er glücklich
verheirathet ist, und daß ihm Ihre Grüße und Gabe« in diesem Au¬
genblicke doppelt werth sind. Nun aber leben Sie wohl. Empfehlen
Sie mich Ihrem theuern Gemahl und gedenken mein wie immer.


Goethe.

(Folgt das Netseblatt geichlautend mit dem einen Briefe vom
A November an Friedr. Aug. Wolf beigelegten).

(Nach Wien).


21.

Weimar, den 2. Februar 1815.

Auf ein wenig Hypochondrie deutet es, meine theure Freundin,
wenn man glaubt, es wolle etwas Besonderes bedeuten, wenn unsere
Vertrautesten manchmal schweigen. Ich habe mich vierzehn Tage in
Jena aufgehalten, und an dem Orte, den ich in zwei Jahren nicht
gesehen, manches zu beobachten und zu thun gefunden. Nach den roi-


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[0526] wenn das Stück, wie zu hoffen, anfangs Augusts in Ihren Händen ist, Ihre freundschaftlichen Gedanken erbitte. (Folgt die Abschrift). Hier, verehrte Freundin, was ich in Erwiederung Ihres theilneh- wenden Schreibens geschwind absenden will. Daß ich so lange ge¬ schwiegen und nicht für den gefühlvollen und einsichtigen Brief über meinen dritten Theil geantwortet, werden Sie mir gewiß verzeihen, wenn Sie bedenken, daß Vorgemeldeteö alles in sechs Wochen, unter mancher äußern Unruhe, fertig werden mußte. Möchten Sie das Werklein bei seiner Erscheinung mit Gunst ausnehmen. Tausend Le¬ b Goethe. ewohl. (Nach Dresden). 2». Weimar, den 16. November 1814. Ihr lieber Brief, meine theure Freundin, langt eben so freundlich bei mir an, als Beiliegendes abgeschrieben ist, welches meinen theil¬ nehmenden Freunden, nach so langer Pause, einige Nachricht von mir geben soll; nehmen Sie eS günstig auf, und begleiten mich auf meinen Irrfahrten mit günstigen Gesinnungen. Daß Sie wohl sind, und immer lebhaft an allem Guten und Edeln Theil nehmen, haben mir einige Freunde vertraut, die das Glück hatten, Ihnen in Tharant zu begegnen. Von Riemer kann ich Ihnen sagen, daß er glücklich verheirathet ist, und daß ihm Ihre Grüße und Gabe« in diesem Au¬ genblicke doppelt werth sind. Nun aber leben Sie wohl. Empfehlen Sie mich Ihrem theuern Gemahl und gedenken mein wie immer. Goethe. (Folgt das Netseblatt geichlautend mit dem einen Briefe vom A November an Friedr. Aug. Wolf beigelegten). (Nach Wien). 21. Weimar, den 2. Februar 1815. Auf ein wenig Hypochondrie deutet es, meine theure Freundin, wenn man glaubt, es wolle etwas Besonderes bedeuten, wenn unsere Vertrautesten manchmal schweigen. Ich habe mich vierzehn Tage in Jena aufgehalten, und an dem Orte, den ich in zwei Jahren nicht gesehen, manches zu beobachten und zu thun gefunden. Nach den roi-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_365120/526>, abgerufen am 23.04.2024.