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Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band.

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her die Serenaden, die man Uhlich, Zittek, Sydow und dem Grafen Schwerin'
brachte. --

Zunächst richtet sich jetzt die allgemeine Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden
Landtag. Die neuen Wahlen find schon überall im Gang. Die liberale Partei scheint
diesmal stärker zu werden, als auf früheren Landtagen. Die Regierung behalt zwar
die Oberhand, was bei der Art und Weise der hessischen Wahlcinrichtung nicht leicht anders
sein kann; dennoch aber werden wir eine kräftige Opposition erhalten. Es ist schon ein gutes
Zeichen, daß sich die Zahl der Beamten auf der bis jetzt bekannten Wahlliste etwas
verringert hat, wofür mehr unabhängige Männer, Gutsbesitzer, Advocaten und dergl.
eingetreten sind. In Rheinhessen hat man die frühern Deputirten fast überall beibe¬
halten und daran sehr wohlgethan, da die Namen v. Gagern, Brunck, Wernher
bewährt find und hinlängliche Garantie leisten. Auch der Geh. Staatsrath Jaup
und der Advocat Emmerling, beide bekannt durch ihr entschieden liberales Auftreten
auf dem Landtage von 1832 und 1833, siud diesmal wieder gewählt; man zweifelt je¬
doch daran, daß ersterer von der Regierung die Erlaubniß zum Eintritt in die Kammer
erhalten wird. Der Hosgenchtsrath Georgi erscheint nicht wieder als Abgeordneter;
sein Streit mit v. Gagern hat also wenigstens in dieser Hinsicht eine günstige Rück¬
wirkung gehabt. Auch den Assessor Seitz, den Sohn des durch die famose Prügclgc-
schichte berüchtigten Krcisraths, wird man vermissen, wiewohl nicht schmerzlich. -- Die
Verhandlungen des nächsten Landtags werden in mehrfacher Beziehung wichtig sein.
Das Bedeutendste, was zur Sprache kommen muß, ist eine Finanzklemme, herbeigeführt
durch die im höchsten, Grade kostspieligen Eisenbahnbauten, die dem Lande jetzt, nach¬
dem sie theilweise vollendet sind, kaum den kleinsten Theil des gehofften Nutzens brin¬
gen und als todtes Capital daliegen. Wenn die Schuld der Regierung keineswegs so
groß ist, wie von auswärtigen Korrespondenten oft behauptet und wie sie ihr nament¬
lich in dem zu Mannheim erscheinenden "Deutschen Zuschauer" ungerechterweise vorge¬
worfen wird, so läßt sich doch nicht leugnen, daß bei Anlegung jener Bauten Fehl¬
griffe begangen wurden, die sich jetzt schwer zu rächen beginnen und die dem Lande,
salls nicht irgend eine günstige Zwischenweuduug eintritt, unberechenbare Nachtheile brin¬
gen müssen. In dieser Hinsicht hat der bevorstehende Landtag eine große und schwie¬
rige Aufgabe. Sehen wir, wie er sie lösen wird. Wir haben vielleicht in späterer
Zeit Gelegenheit, in diesen Blättern auf sein Wirken zurückzukommen. --

Noch einige Worte über unser Hoftheater, das vor kurzem seine Wintersaison er¬
öffnete. Wie an den meisten deutschen Theatern, so hat man auch hier im verflossenen
Sommer allerhand bauliche Veränderungen vorgenommen, die ein ähnliches Unglück,
wie das zu Karlsruh, für die Zukunft verhüten sollen. Diese Sorge ist recht lobens¬
wert!), wenn sie nur nicht mit fast 100 Menschenleben erkauft wäre. Die Verände¬
rungen am hiesigen Theater erfüllen ihren Zweck vollkommen, indem sich jetzt, bei einem
etwa entstehenden Brande, das Haus sehr schnell nach allen Richtungen entleeren kann.
Soll ich von den Leistungen des hiesigen Theaters reden, so hält sich Lob und Tadel
ziemlich im Gleichgewicht. Die Oper ist ziemlich gut. Dagegen liegt das Schauspiel
im Argen. An Kräften gebricht es nicht, wohl aber an intelligenter Leitung, an ei¬
ner tüchtigen Regie. Mit einem Wort: es mangelt ein ästhetisch gebildeter Führer und
ein kräftiger Regisseur. Eh' dafür gesorgt wird, ist keine Besserung möglich. Eine
Wiederholung der "Karlsschülcr" war das Bedeutendste, was bis jetzt in der begonne¬
nen Saison vorgeführt wurde. Die Striche der Censur schimmerten hin und wieder
durch. Das hiesige Theaterpublikum gehört nicht zu den leicht erregbaren, aber ein


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her die Serenaden, die man Uhlich, Zittek, Sydow und dem Grafen Schwerin'
brachte. —

Zunächst richtet sich jetzt die allgemeine Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden
Landtag. Die neuen Wahlen find schon überall im Gang. Die liberale Partei scheint
diesmal stärker zu werden, als auf früheren Landtagen. Die Regierung behalt zwar
die Oberhand, was bei der Art und Weise der hessischen Wahlcinrichtung nicht leicht anders
sein kann; dennoch aber werden wir eine kräftige Opposition erhalten. Es ist schon ein gutes
Zeichen, daß sich die Zahl der Beamten auf der bis jetzt bekannten Wahlliste etwas
verringert hat, wofür mehr unabhängige Männer, Gutsbesitzer, Advocaten und dergl.
eingetreten sind. In Rheinhessen hat man die frühern Deputirten fast überall beibe¬
halten und daran sehr wohlgethan, da die Namen v. Gagern, Brunck, Wernher
bewährt find und hinlängliche Garantie leisten. Auch der Geh. Staatsrath Jaup
und der Advocat Emmerling, beide bekannt durch ihr entschieden liberales Auftreten
auf dem Landtage von 1832 und 1833, siud diesmal wieder gewählt; man zweifelt je¬
doch daran, daß ersterer von der Regierung die Erlaubniß zum Eintritt in die Kammer
erhalten wird. Der Hosgenchtsrath Georgi erscheint nicht wieder als Abgeordneter;
sein Streit mit v. Gagern hat also wenigstens in dieser Hinsicht eine günstige Rück¬
wirkung gehabt. Auch den Assessor Seitz, den Sohn des durch die famose Prügclgc-
schichte berüchtigten Krcisraths, wird man vermissen, wiewohl nicht schmerzlich. — Die
Verhandlungen des nächsten Landtags werden in mehrfacher Beziehung wichtig sein.
Das Bedeutendste, was zur Sprache kommen muß, ist eine Finanzklemme, herbeigeführt
durch die im höchsten, Grade kostspieligen Eisenbahnbauten, die dem Lande jetzt, nach¬
dem sie theilweise vollendet sind, kaum den kleinsten Theil des gehofften Nutzens brin¬
gen und als todtes Capital daliegen. Wenn die Schuld der Regierung keineswegs so
groß ist, wie von auswärtigen Korrespondenten oft behauptet und wie sie ihr nament¬
lich in dem zu Mannheim erscheinenden „Deutschen Zuschauer" ungerechterweise vorge¬
worfen wird, so läßt sich doch nicht leugnen, daß bei Anlegung jener Bauten Fehl¬
griffe begangen wurden, die sich jetzt schwer zu rächen beginnen und die dem Lande,
salls nicht irgend eine günstige Zwischenweuduug eintritt, unberechenbare Nachtheile brin¬
gen müssen. In dieser Hinsicht hat der bevorstehende Landtag eine große und schwie¬
rige Aufgabe. Sehen wir, wie er sie lösen wird. Wir haben vielleicht in späterer
Zeit Gelegenheit, in diesen Blättern auf sein Wirken zurückzukommen. —

Noch einige Worte über unser Hoftheater, das vor kurzem seine Wintersaison er¬
öffnete. Wie an den meisten deutschen Theatern, so hat man auch hier im verflossenen
Sommer allerhand bauliche Veränderungen vorgenommen, die ein ähnliches Unglück,
wie das zu Karlsruh, für die Zukunft verhüten sollen. Diese Sorge ist recht lobens¬
wert!), wenn sie nur nicht mit fast 100 Menschenleben erkauft wäre. Die Verände¬
rungen am hiesigen Theater erfüllen ihren Zweck vollkommen, indem sich jetzt, bei einem
etwa entstehenden Brande, das Haus sehr schnell nach allen Richtungen entleeren kann.
Soll ich von den Leistungen des hiesigen Theaters reden, so hält sich Lob und Tadel
ziemlich im Gleichgewicht. Die Oper ist ziemlich gut. Dagegen liegt das Schauspiel
im Argen. An Kräften gebricht es nicht, wohl aber an intelligenter Leitung, an ei¬
ner tüchtigen Regie. Mit einem Wort: es mangelt ein ästhetisch gebildeter Führer und
ein kräftiger Regisseur. Eh' dafür gesorgt wird, ist keine Besserung möglich. Eine
Wiederholung der „Karlsschülcr" war das Bedeutendste, was bis jetzt in der begonne¬
nen Saison vorgeführt wurde. Die Striche der Censur schimmerten hin und wieder
durch. Das hiesige Theaterpublikum gehört nicht zu den leicht erregbaren, aber ein


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341559_184763/48>, abgerufen am 05.05.2024.