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Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. IV. Band.

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d sehr gesuchter Künstler, Humphrey Nepton, ebenfalls die Brown'sche
anier angenommen, so herrschte diese Richtung noch lange Zeit nach Brown's
de fast ausschließlich, und machte sich in den um diese Zeit zahlreich angelegten Gärten
ltend. Nepton war eigentlich mir Gartenbanmeister, und entwarf die Pläne
n Gärten und Gebäuden, ohne sie auszuführen. Seine Pläne waren oft förm¬
e Landschaftsbilder, und ganz geeignet, das Auge zu bestechen. Er gab im
raus die Ansichten des anzulegende" Gartens, und führte, um die Veränderungen
schaulich zu macheu, die sogenannten Klappen ein, wo das obere Bild die zu¬
nftige Ansicht des Gartens darstellt, während uuter der Klappe das rohe Grund¬
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aftsmalerei ze." großen Anklang gefu

Nepton enen offenen Brief, der endlich dem Publicum die Augen öffnete, so
ß sich endlih Nepton selbst bekehrte und in seinem spätern Werke das wurde,
as Fürst Pütter von ihm rühmt, einer der besten englischen Gartenküustlcr.
In Deutschland wurde zunächst das neue Fremde mit der gewöhnlichen Pietät
chgeahmt. As den ersten "englischen Garten" betrachtet man den des Frei¬
errn Otto voi MünchHausen in Schwöbber bei Hameln an der Weser,
60 angelegt ab mit vielen fremd'en Holzarten bepflanzt. Darauf entstand ein
Englischer Gartei" in Hannover und der zu Marienwerder bei Hannover. Aber
ie erste wirklich schöne Anlage im neuen Styl war Harbke bei Helmstedt,
elche der Hofricher Graf von. Veltheim mit großem Aufwand ausführte,
nd dabei die selwsteu amerikanischen Holzarten verwendete, die uns noch jetzt
freuen, und von >em Botaniker Du Roy in einem besondern Werke beschrieben
orden sind. De> berühmte Garten von Wörlitz bei Dessau wurde von

768--177" von im Gärtnern Schoch und Neumark in dem damals eben
ussehen machenden phantastischen Styl der Chinesen angelegt, und dieser große
ark giebt noch he.te Zeugniß von den kleinlichen Spielereien des damaligen
nglochinestschen Gechmacks. Dem Muster eiues guten Landschastsgartens näher
am der große Natirgarten des Feldmarschalls Grafen von LaScy in Ncu-
aldeck bei Wien, "eichen der Graf selbst mit einem Aufwande von einer halben
en der oben Genaunten indem durch die Schilderung der wahren landschaftlichen Schönheit,
om malerischen Gesichtpunkte ans, die erbärmlichen Nachahmungen der Brown'sehen Schule
das rechte Licht gesctz wurde".


d sehr gesuchter Künstler, Humphrey Nepton, ebenfalls die Brown'sche
anier angenommen, so herrschte diese Richtung noch lange Zeit nach Brown's
de fast ausschließlich, und machte sich in den um diese Zeit zahlreich angelegten Gärten
ltend. Nepton war eigentlich mir Gartenbanmeister, und entwarf die Pläne
n Gärten und Gebäuden, ohne sie auszuführen. Seine Pläne waren oft förm¬
e Landschaftsbilder, und ganz geeignet, das Auge zu bestechen. Er gab im
raus die Ansichten des anzulegende» Gartens, und führte, um die Veränderungen
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nftige Ansicht des Gartens darstellt, während uuter der Klappe das rohe Grund¬
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Nepton enen offenen Brief, der endlich dem Publicum die Augen öffnete, so
ß sich endlih Nepton selbst bekehrte und in seinem spätern Werke das wurde,
as Fürst Pütter von ihm rühmt, einer der besten englischen Gartenküustlcr.
In Deutschland wurde zunächst das neue Fremde mit der gewöhnlichen Pietät
chgeahmt. As den ersten „englischen Garten" betrachtet man den des Frei¬
errn Otto voi MünchHausen in Schwöbber bei Hameln an der Weser,
60 angelegt ab mit vielen fremd'en Holzarten bepflanzt. Darauf entstand ein
Englischer Gartei" in Hannover und der zu Marienwerder bei Hannover. Aber
ie erste wirklich schöne Anlage im neuen Styl war Harbke bei Helmstedt,
elche der Hofricher Graf von. Veltheim mit großem Aufwand ausführte,
nd dabei die selwsteu amerikanischen Holzarten verwendete, die uns noch jetzt
freuen, und von >em Botaniker Du Roy in einem besondern Werke beschrieben
orden sind. De> berühmte Garten von Wörlitz bei Dessau wurde von

768—177» von im Gärtnern Schoch und Neumark in dem damals eben
ussehen machenden phantastischen Styl der Chinesen angelegt, und dieser große
ark giebt noch he.te Zeugniß von den kleinlichen Spielereien des damaligen
nglochinestschen Gechmacks. Dem Muster eiues guten Landschastsgartens näher
am der große Natirgarten des Feldmarschalls Grafen von LaScy in Ncu-
aldeck bei Wien, »eichen der Graf selbst mit einem Aufwande von einer halben
en der oben Genaunten indem durch die Schilderung der wahren landschaftlichen Schönheit,
om malerischen Gesichtpunkte ans, die erbärmlichen Nachahmungen der Brown'sehen Schule
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_280616/337>, abgerufen am 19.04.2024.