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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.

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In München soll eine Auswahl von Gemälden aus der königl. Sammlung ver¬
steigert werden; außerdem die reichhaltige Sammlung der verschiedensten Kunstsachen des
verstorbenen Baron v, Zarte.

Die Bildergalerie des verstorbenen Marschalls Soult soll verkauft werden, und
ist deswegen am 19., 20. und 21. Mai in Paris öffentlich ausgestellt. Sie besteht
aus 103 Meisterwerken, 77 spanischen, 16 italienischen und 12 flamländischcn. Die
bekannte Empfängnis) der Maria" von Murillo ist der Hauptschatz der Sammlung.


Musik.

Johann Sebastian Bach's Werke. Herausgegeben von der Bach-Ge¬
sellschaft zu Leipzig. --- Sehr lauge hat das. Directorimu der Bach-Gesellschaft die
Mitglieder derselben auf die erste Lieferung von Bach's Werken warten lassen; aber
jetzt kann man auch sagen: was lange währt, wird gut. Ein stattlicher Band von
803 Seiten liegt vor uns, der auch hochgespannte Erwartungen in jeder Beziehung
befriedigen muß. Selbst wer nur nach Größe und' Gewicht zu messen gewohnt ist,
wird eingestehen, daß ein solcher Foliant für S Thlr. sonst nicht geboten, wird. Mustert
man vorerst nur die äußere Ausstattung, so ist die Verheißung, daß sie, ohne luxuriös
zu fein, in Format, Druck und Papier sich vor den gewöhnlichen auszeichnen solle,
vollständig erfüllt. Eine Vergleichung mit der von der Händel-Society besorgten Aus¬
gabe von Händel's Werken fällt ohne Frage zu Gunsten der deutschen Publication aus.
Durch ein beträchtlich größeres Format macht die englische freilich den Eindrnck größerer
Pracht, allein dasselbe ist nicht allein luxuriös, sondern unpraktisch und unbequem, da
die übergroßen Bände sich schwer manipuliren lassen, und aus keinem Pult gut aufliegen.
Format und Papier der Bachansgabc ist aber nicht blos anständig, sondern ausge¬
zeichnet, der Stich der Noten wie des Textes stattlich und ungleich geschmackvoller als
der englische; und daß die Anordnung zugleich so zweckmäßig gemacht ist, daß so viel
hat publicirt werde" können, wird deutschen Künstlern und Musikftenndcn gewiß recht
sein. -- Erwünschte Beigaben sind ein nach dem der Thomasschule 'gehörigen Gemälde
von Sichling trefflich gestochenes Bild Bach's, und ein gelungenes lithographirteS
Facsimile seiner Handschrift, die erste Seite der Partitur der dritten Cantate. Es ist
mit dem in der Sammlung von Breitkopf und Härtel erschienenen identisch. -- Der
Haupttitel: Joh. Seb. Bach's Werke hat keine nähere Bezeichnung, dagegegen hat der
zweite Titel: Joh. Seb. Bach's Kirchcnccmtateu, deu Zusatz: Erster Band. Ohne Zweifel ist
dies auch das Richtigste, die Reihe der Bände innerhalb der einzelnen Abtheilungen
fortlaufen zu lassen; da diese nicht in stabiler Folge publicirt werden können, sondern
in gemischter Ordnung, würde sonst zwischen den fortgezählten Bänden der Werke und
dcrj Abtheilungen eine heillose Confusion entstehen. -- Daß bei einem Komponisten,
von dessen Werken die meisten ungedruckt sind, der Anfang mit noch nicht publicirten
gemacht werde, ist ein so natürlicher Wunsch, daß man nicht gerade unzufrieden sein
kann, daß der anfängliche Plan des' Directoriums, mit der it me,U Messe zu beginnen,
an äußeren Hindernissen gescheitert ist. "Es muß auffallen," sagt Mosewius in
seiner interessanten Schrift über Bach in seinen Kirchencantaten und Chorälen, "daß bei
dem großen Interesse, welches sich unter den jüngeren Künstlern gegenwärtig ziemlich
allgemein für Bach kundgiebt, dessen Kirchencantaten noch nicht die ihnen gebührende
Verbreitung gefunden haben, und dennoch bieten sie so allseitigen Stoff für Studium
und Genuß in überreichen Maße dar." In -der That waren bisher.auch, so-viel
wir wissen, nur 13 geistliche Kantaten Bach's gedruckt, und es ist darnach zu ermessen,
^eins ein bedeutender Zuwachs zur Kenntniß desselben dnrch den vorliegenden Band
gewonnen ist, welcher folgende 10 bisher ungedruckte Cantaten enthält: 1. Wie schön
leuchtet der Morgenstern. 2. Ach Gott, vom Himmel sieh darein. 3. Ach Gott, wie
manches Herzeleid, Christ lag in Todcsbanden. L. Wo soll ich fliehen hin?
K. Bleib' bei uns, denn es will Abend werden. 7. Christ unser Herr zum Jordan
kam. 8. Liebster Gott, wann werd' ich sterben? 9. Es ist das Heil uns kommen her.


In München soll eine Auswahl von Gemälden aus der königl. Sammlung ver¬
steigert werden; außerdem die reichhaltige Sammlung der verschiedensten Kunstsachen des
verstorbenen Baron v, Zarte.

Die Bildergalerie des verstorbenen Marschalls Soult soll verkauft werden, und
ist deswegen am 19., 20. und 21. Mai in Paris öffentlich ausgestellt. Sie besteht
aus 103 Meisterwerken, 77 spanischen, 16 italienischen und 12 flamländischcn. Die
bekannte Empfängnis) der Maria" von Murillo ist der Hauptschatz der Sammlung.


Musik.

Johann Sebastian Bach's Werke. Herausgegeben von der Bach-Ge¬
sellschaft zu Leipzig. -— Sehr lauge hat das. Directorimu der Bach-Gesellschaft die
Mitglieder derselben auf die erste Lieferung von Bach's Werken warten lassen; aber
jetzt kann man auch sagen: was lange währt, wird gut. Ein stattlicher Band von
803 Seiten liegt vor uns, der auch hochgespannte Erwartungen in jeder Beziehung
befriedigen muß. Selbst wer nur nach Größe und' Gewicht zu messen gewohnt ist,
wird eingestehen, daß ein solcher Foliant für S Thlr. sonst nicht geboten, wird. Mustert
man vorerst nur die äußere Ausstattung, so ist die Verheißung, daß sie, ohne luxuriös
zu fein, in Format, Druck und Papier sich vor den gewöhnlichen auszeichnen solle,
vollständig erfüllt. Eine Vergleichung mit der von der Händel-Society besorgten Aus¬
gabe von Händel's Werken fällt ohne Frage zu Gunsten der deutschen Publication aus.
Durch ein beträchtlich größeres Format macht die englische freilich den Eindrnck größerer
Pracht, allein dasselbe ist nicht allein luxuriös, sondern unpraktisch und unbequem, da
die übergroßen Bände sich schwer manipuliren lassen, und aus keinem Pult gut aufliegen.
Format und Papier der Bachansgabc ist aber nicht blos anständig, sondern ausge¬
zeichnet, der Stich der Noten wie des Textes stattlich und ungleich geschmackvoller als
der englische; und daß die Anordnung zugleich so zweckmäßig gemacht ist, daß so viel
hat publicirt werde» können, wird deutschen Künstlern und Musikftenndcn gewiß recht
sein. — Erwünschte Beigaben sind ein nach dem der Thomasschule 'gehörigen Gemälde
von Sichling trefflich gestochenes Bild Bach's, und ein gelungenes lithographirteS
Facsimile seiner Handschrift, die erste Seite der Partitur der dritten Cantate. Es ist
mit dem in der Sammlung von Breitkopf und Härtel erschienenen identisch. — Der
Haupttitel: Joh. Seb. Bach's Werke hat keine nähere Bezeichnung, dagegegen hat der
zweite Titel: Joh. Seb. Bach's Kirchcnccmtateu, deu Zusatz: Erster Band. Ohne Zweifel ist
dies auch das Richtigste, die Reihe der Bände innerhalb der einzelnen Abtheilungen
fortlaufen zu lassen; da diese nicht in stabiler Folge publicirt werden können, sondern
in gemischter Ordnung, würde sonst zwischen den fortgezählten Bänden der Werke und
dcrj Abtheilungen eine heillose Confusion entstehen. — Daß bei einem Komponisten,
von dessen Werken die meisten ungedruckt sind, der Anfang mit noch nicht publicirten
gemacht werde, ist ein so natürlicher Wunsch, daß man nicht gerade unzufrieden sein
kann, daß der anfängliche Plan des' Directoriums, mit der it me,U Messe zu beginnen,
an äußeren Hindernissen gescheitert ist. „Es muß auffallen," sagt Mosewius in
seiner interessanten Schrift über Bach in seinen Kirchencantaten und Chorälen, „daß bei
dem großen Interesse, welches sich unter den jüngeren Künstlern gegenwärtig ziemlich
allgemein für Bach kundgiebt, dessen Kirchencantaten noch nicht die ihnen gebührende
Verbreitung gefunden haben, und dennoch bieten sie so allseitigen Stoff für Studium
und Genuß in überreichen Maße dar." In -der That waren bisher.auch, so-viel
wir wissen, nur 13 geistliche Kantaten Bach's gedruckt, und es ist darnach zu ermessen,
^eins ein bedeutender Zuwachs zur Kenntniß desselben dnrch den vorliegenden Band
gewonnen ist, welcher folgende 10 bisher ungedruckte Cantaten enthält: 1. Wie schön
leuchtet der Morgenstern. 2. Ach Gott, vom Himmel sieh darein. 3. Ach Gott, wie
manches Herzeleid, Christ lag in Todcsbanden. L. Wo soll ich fliehen hin?
K. Bleib' bei uns, denn es will Abend werden. 7. Christ unser Herr zum Jordan
kam. 8. Liebster Gott, wann werd' ich sterben? 9. Es ist das Heil uns kommen her.


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[0249] In München soll eine Auswahl von Gemälden aus der königl. Sammlung ver¬ steigert werden; außerdem die reichhaltige Sammlung der verschiedensten Kunstsachen des verstorbenen Baron v, Zarte. Die Bildergalerie des verstorbenen Marschalls Soult soll verkauft werden, und ist deswegen am 19., 20. und 21. Mai in Paris öffentlich ausgestellt. Sie besteht aus 103 Meisterwerken, 77 spanischen, 16 italienischen und 12 flamländischcn. Die bekannte Empfängnis) der Maria" von Murillo ist der Hauptschatz der Sammlung. Musik. Johann Sebastian Bach's Werke. Herausgegeben von der Bach-Ge¬ sellschaft zu Leipzig. -— Sehr lauge hat das. Directorimu der Bach-Gesellschaft die Mitglieder derselben auf die erste Lieferung von Bach's Werken warten lassen; aber jetzt kann man auch sagen: was lange währt, wird gut. Ein stattlicher Band von 803 Seiten liegt vor uns, der auch hochgespannte Erwartungen in jeder Beziehung befriedigen muß. Selbst wer nur nach Größe und' Gewicht zu messen gewohnt ist, wird eingestehen, daß ein solcher Foliant für S Thlr. sonst nicht geboten, wird. Mustert man vorerst nur die äußere Ausstattung, so ist die Verheißung, daß sie, ohne luxuriös zu fein, in Format, Druck und Papier sich vor den gewöhnlichen auszeichnen solle, vollständig erfüllt. Eine Vergleichung mit der von der Händel-Society besorgten Aus¬ gabe von Händel's Werken fällt ohne Frage zu Gunsten der deutschen Publication aus. Durch ein beträchtlich größeres Format macht die englische freilich den Eindrnck größerer Pracht, allein dasselbe ist nicht allein luxuriös, sondern unpraktisch und unbequem, da die übergroßen Bände sich schwer manipuliren lassen, und aus keinem Pult gut aufliegen. Format und Papier der Bachansgabc ist aber nicht blos anständig, sondern ausge¬ zeichnet, der Stich der Noten wie des Textes stattlich und ungleich geschmackvoller als der englische; und daß die Anordnung zugleich so zweckmäßig gemacht ist, daß so viel hat publicirt werde» können, wird deutschen Künstlern und Musikftenndcn gewiß recht sein. — Erwünschte Beigaben sind ein nach dem der Thomasschule 'gehörigen Gemälde von Sichling trefflich gestochenes Bild Bach's, und ein gelungenes lithographirteS Facsimile seiner Handschrift, die erste Seite der Partitur der dritten Cantate. Es ist mit dem in der Sammlung von Breitkopf und Härtel erschienenen identisch. — Der Haupttitel: Joh. Seb. Bach's Werke hat keine nähere Bezeichnung, dagegegen hat der zweite Titel: Joh. Seb. Bach's Kirchcnccmtateu, deu Zusatz: Erster Band. Ohne Zweifel ist dies auch das Richtigste, die Reihe der Bände innerhalb der einzelnen Abtheilungen fortlaufen zu lassen; da diese nicht in stabiler Folge publicirt werden können, sondern in gemischter Ordnung, würde sonst zwischen den fortgezählten Bänden der Werke und dcrj Abtheilungen eine heillose Confusion entstehen. — Daß bei einem Komponisten, von dessen Werken die meisten ungedruckt sind, der Anfang mit noch nicht publicirten gemacht werde, ist ein so natürlicher Wunsch, daß man nicht gerade unzufrieden sein kann, daß der anfängliche Plan des' Directoriums, mit der it me,U Messe zu beginnen, an äußeren Hindernissen gescheitert ist. „Es muß auffallen," sagt Mosewius in seiner interessanten Schrift über Bach in seinen Kirchencantaten und Chorälen, „daß bei dem großen Interesse, welches sich unter den jüngeren Künstlern gegenwärtig ziemlich allgemein für Bach kundgiebt, dessen Kirchencantaten noch nicht die ihnen gebührende Verbreitung gefunden haben, und dennoch bieten sie so allseitigen Stoff für Studium und Genuß in überreichen Maße dar." In -der That waren bisher.auch, so-viel wir wissen, nur 13 geistliche Kantaten Bach's gedruckt, und es ist darnach zu ermessen, ^eins ein bedeutender Zuwachs zur Kenntniß desselben dnrch den vorliegenden Band gewonnen ist, welcher folgende 10 bisher ungedruckte Cantaten enthält: 1. Wie schön leuchtet der Morgenstern. 2. Ach Gott, vom Himmel sieh darein. 3. Ach Gott, wie manches Herzeleid, Christ lag in Todcsbanden. L. Wo soll ich fliehen hin? K. Bleib' bei uns, denn es will Abend werden. 7. Christ unser Herr zum Jordan kam. 8. Liebster Gott, wann werd' ich sterben? 9. Es ist das Heil uns kommen her.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93902/249>, abgerufen am 02.05.2024.