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Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.

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identisch ist, Diejenige" antiken Metra, in denen dieser Unterschied nicht stattfindet,
und die daher einen klar ausgesprocheucuRhyhtmus haben, z. B. den Hexameter, Pentameter
und die vorzüglichsten Horazische" Strophen, lassen sich im Deutschen sehr gut wiedergeben.
Unmöglich dagegen ist es z. B. die gewöhnliche" auapästischc" EinleitungSstrophcn zu
den Chorgesänge" i" der Weise wiederzugeben, wie es im Griechische" geschieht, z, B,
eine" Dactylus an Stelle des Anapäst zu setzen und den Ncrsaccent auf die erste
kurze Silbe zu legen, weil dadurch der Rhythmus für uns vollkommen verrückt wird.
Hält ma" aber nur an dem Gnmdsatz fest, lediglich de" Rhythmus nachzuahmen, so
sind die Trimcter wie der anapästische, jambische und trochäische Tetramctcr, die i" den
griechischen Drama" überwiege" , sehr wohl nachzubilden und klingen sogar
auch im Deutschen sehr schön, wie das u. a. Plate" in seinen Aristophamsireu-
den Lustspielen auf das trefflichste gezeigt hat. Die eigentliche" Chorvers-
maße sind nicht zu übersetzen, weil wir sie nicht hören, und also die Sprache zu ihren
Gunsten ganz umsonst verrenken. In diesen Fällen also, wo ein bestimmter Rhythmus
nicht hergestellt werde" kau", ist es am zweckmäßigsten, Jea" Parische Streckverse, d. h.
Prosa in erhöhter Haltung an die Stelle zu setzen. Reime dagegen, und noch dazu
unsre kurzen lyrischen Melodien sind unerträglich. -- Als eine" neuen dramatischen
Versuch nennen wir "Johann Huß." Historisches Trauerspiel vo" Carl Er "se
(Berlin, Schröder). Es weht in demselben el" tüchtiger protestantischer Geist und eine
würdige Gesinttung, viel weiter aber würde sich das Lob nicht ausdehne" lassen. Der
Stoff an sich ist vergriffe", deim die Hauttalg ist episch, u"d daz" uoch a" theolo¬
gische Voraussetzungen gebuude", mit dene" uns das Drama "icht peinigen darf; und
die Ausführung ist "och ""dramatischer. Huß ist eine fertige, bewegungslose Jdcal-
gestalt, seine Gegner nach der Schablone gezeichnet, und daneben sehr mit Hast ange¬
legte, mit der Häutung wenig z"sammenhä"gente Genremalerei. Auch der Stil, we""
auch correct, ist zu prosaisch. --

Aus dem Ge"re der gemischten, zwischen Poesie und Prosa in der Mitte liegen¬
den Literatur führen wir zwei Neiseschildenmgen a": "südslavische Wanderungen"
von Siegfried Kapper, 2 Bde. (Leipzig, Hcrbig), und "Am Stein". El"
Skizzenbuch vom Trauusce. Vo" Alfred Meißner (Leipzig, Herbig). Das erste habe"
wir schon zur Zeit seines Erscheinens besprochen; der Verfasser hat jetzt eine neue wohl¬
feile Ausgabe vor. Die Bilder zeichnen sich durch Lebeiissrische und glä"ze"den Farben-
reichthum aus. Das Buch vo" Meißner ist i" einem schönen, blühenden und doch
natürlichen Stil geschrieben, aber es ist gar zu wenig Inhalt darin. Er erzählt von
seinen: Aufenthalte am Traunsce, wo er i" Gemeinschaft mit seinem Freunde Franz Hcdrich
lebte, sehr viel augenehme Dinge, und wenn man in dem Büchlein blos blättert, so
stößt man auf viele anmuthige Schilderungen, interessante Reflexionen u. tgi. Aber so
ein Buch will doch hintereinander gelesen sein, und dazu ist ein einheitliches Interesse
nöthig. Meißners Freunde werden dem Dichter wol mit Theilnahme folgen, aber das
größere Publicum verlangt mehr Gegenständliches, und mit Recht. Uebrigens möchten
wir aus den, Talent, namentlich in Beziehung auf die Form, die sich in diesem Buch
ausspricht, die besten Hoffnungen für etwaige novellistische Versuche herleiten.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnuow. -- Verlag von F. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


Auf das im October beginnende IV. Quartal der "Grenz¬
boten" nehmen alle Buchhandlungen und Postämter Be¬
stellungen an, und erlaubt sich die unterzeichnete Verlagshandlung zum
geneigten Abonnement einzuladen.
Fr. Ludw. Herbig in Leipzig.


identisch ist, Diejenige» antiken Metra, in denen dieser Unterschied nicht stattfindet,
und die daher einen klar ausgesprocheucuRhyhtmus haben, z. B. den Hexameter, Pentameter
und die vorzüglichsten Horazische» Strophen, lassen sich im Deutschen sehr gut wiedergeben.
Unmöglich dagegen ist es z. B. die gewöhnliche» auapästischc» EinleitungSstrophcn zu
den Chorgesänge» i» der Weise wiederzugeben, wie es im Griechische» geschieht, z, B,
eine» Dactylus an Stelle des Anapäst zu setzen und den Ncrsaccent auf die erste
kurze Silbe zu legen, weil dadurch der Rhythmus für uns vollkommen verrückt wird.
Hält ma» aber nur an dem Gnmdsatz fest, lediglich de» Rhythmus nachzuahmen, so
sind die Trimcter wie der anapästische, jambische und trochäische Tetramctcr, die i» den
griechischen Drama» überwiege» , sehr wohl nachzubilden und klingen sogar
auch im Deutschen sehr schön, wie das u. a. Plate» in seinen Aristophamsireu-
den Lustspielen auf das trefflichste gezeigt hat. Die eigentliche» Chorvers-
maße sind nicht zu übersetzen, weil wir sie nicht hören, und also die Sprache zu ihren
Gunsten ganz umsonst verrenken. In diesen Fällen also, wo ein bestimmter Rhythmus
nicht hergestellt werde» kau», ist es am zweckmäßigsten, Jea» Parische Streckverse, d. h.
Prosa in erhöhter Haltung an die Stelle zu setzen. Reime dagegen, und noch dazu
unsre kurzen lyrischen Melodien sind unerträglich. — Als eine» neuen dramatischen
Versuch nennen wir „Johann Huß." Historisches Trauerspiel vo» Carl Er »se
(Berlin, Schröder). Es weht in demselben el» tüchtiger protestantischer Geist und eine
würdige Gesinttung, viel weiter aber würde sich das Lob nicht ausdehne» lassen. Der
Stoff an sich ist vergriffe», deim die Hauttalg ist episch, u»d daz» uoch a» theolo¬
gische Voraussetzungen gebuude», mit dene» uns das Drama »icht peinigen darf; und
die Ausführung ist »och »»dramatischer. Huß ist eine fertige, bewegungslose Jdcal-
gestalt, seine Gegner nach der Schablone gezeichnet, und daneben sehr mit Hast ange¬
legte, mit der Häutung wenig z»sammenhä»gente Genremalerei. Auch der Stil, we»»
auch correct, ist zu prosaisch. —

Aus dem Ge»re der gemischten, zwischen Poesie und Prosa in der Mitte liegen¬
den Literatur führen wir zwei Neiseschildenmgen a»: „südslavische Wanderungen"
von Siegfried Kapper, 2 Bde. (Leipzig, Hcrbig), und „Am Stein". El»
Skizzenbuch vom Trauusce. Vo» Alfred Meißner (Leipzig, Herbig). Das erste habe»
wir schon zur Zeit seines Erscheinens besprochen; der Verfasser hat jetzt eine neue wohl¬
feile Ausgabe vor. Die Bilder zeichnen sich durch Lebeiissrische und glä»ze»den Farben-
reichthum aus. Das Buch vo» Meißner ist i» einem schönen, blühenden und doch
natürlichen Stil geschrieben, aber es ist gar zu wenig Inhalt darin. Er erzählt von
seinen: Aufenthalte am Traunsce, wo er i» Gemeinschaft mit seinem Freunde Franz Hcdrich
lebte, sehr viel augenehme Dinge, und wenn man in dem Büchlein blos blättert, so
stößt man auf viele anmuthige Schilderungen, interessante Reflexionen u. tgi. Aber so
ein Buch will doch hintereinander gelesen sein, und dazu ist ein einheitliches Interesse
nöthig. Meißners Freunde werden dem Dichter wol mit Theilnahme folgen, aber das
größere Publicum verlangt mehr Gegenständliches, und mit Recht. Uebrigens möchten
wir aus den, Talent, namentlich in Beziehung auf die Form, die sich in diesem Buch
ausspricht, die besten Hoffnungen für etwaige novellistische Versuche herleiten.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Als verantwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnuow. — Verlag von F. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


Auf das im October beginnende IV. Quartal der „Grenz¬
boten" nehmen alle Buchhandlungen und Postämter Be¬
stellungen an, und erlaubt sich die unterzeichnete Verlagshandlung zum
geneigten Abonnement einzuladen.
Fr. Ludw. Herbig in Leipzig.


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[0128] identisch ist, Diejenige» antiken Metra, in denen dieser Unterschied nicht stattfindet, und die daher einen klar ausgesprocheucuRhyhtmus haben, z. B. den Hexameter, Pentameter und die vorzüglichsten Horazische» Strophen, lassen sich im Deutschen sehr gut wiedergeben. Unmöglich dagegen ist es z. B. die gewöhnliche» auapästischc» EinleitungSstrophcn zu den Chorgesänge» i» der Weise wiederzugeben, wie es im Griechische» geschieht, z, B, eine» Dactylus an Stelle des Anapäst zu setzen und den Ncrsaccent auf die erste kurze Silbe zu legen, weil dadurch der Rhythmus für uns vollkommen verrückt wird. Hält ma» aber nur an dem Gnmdsatz fest, lediglich de» Rhythmus nachzuahmen, so sind die Trimcter wie der anapästische, jambische und trochäische Tetramctcr, die i» den griechischen Drama» überwiege» , sehr wohl nachzubilden und klingen sogar auch im Deutschen sehr schön, wie das u. a. Plate» in seinen Aristophamsireu- den Lustspielen auf das trefflichste gezeigt hat. Die eigentliche» Chorvers- maße sind nicht zu übersetzen, weil wir sie nicht hören, und also die Sprache zu ihren Gunsten ganz umsonst verrenken. In diesen Fällen also, wo ein bestimmter Rhythmus nicht hergestellt werde» kau», ist es am zweckmäßigsten, Jea» Parische Streckverse, d. h. Prosa in erhöhter Haltung an die Stelle zu setzen. Reime dagegen, und noch dazu unsre kurzen lyrischen Melodien sind unerträglich. — Als eine» neuen dramatischen Versuch nennen wir „Johann Huß." Historisches Trauerspiel vo» Carl Er »se (Berlin, Schröder). Es weht in demselben el» tüchtiger protestantischer Geist und eine würdige Gesinttung, viel weiter aber würde sich das Lob nicht ausdehne» lassen. Der Stoff an sich ist vergriffe», deim die Hauttalg ist episch, u»d daz» uoch a» theolo¬ gische Voraussetzungen gebuude», mit dene» uns das Drama »icht peinigen darf; und die Ausführung ist »och »»dramatischer. Huß ist eine fertige, bewegungslose Jdcal- gestalt, seine Gegner nach der Schablone gezeichnet, und daneben sehr mit Hast ange¬ legte, mit der Häutung wenig z»sammenhä»gente Genremalerei. Auch der Stil, we»» auch correct, ist zu prosaisch. — Aus dem Ge»re der gemischten, zwischen Poesie und Prosa in der Mitte liegen¬ den Literatur führen wir zwei Neiseschildenmgen a»: „südslavische Wanderungen" von Siegfried Kapper, 2 Bde. (Leipzig, Hcrbig), und „Am Stein". El» Skizzenbuch vom Trauusce. Vo» Alfred Meißner (Leipzig, Herbig). Das erste habe» wir schon zur Zeit seines Erscheinens besprochen; der Verfasser hat jetzt eine neue wohl¬ feile Ausgabe vor. Die Bilder zeichnen sich durch Lebeiissrische und glä»ze»den Farben- reichthum aus. Das Buch vo» Meißner ist i» einem schönen, blühenden und doch natürlichen Stil geschrieben, aber es ist gar zu wenig Inhalt darin. Er erzählt von seinen: Aufenthalte am Traunsce, wo er i» Gemeinschaft mit seinem Freunde Franz Hcdrich lebte, sehr viel augenehme Dinge, und wenn man in dem Büchlein blos blättert, so stößt man auf viele anmuthige Schilderungen, interessante Reflexionen u. tgi. Aber so ein Buch will doch hintereinander gelesen sein, und dazu ist ein einheitliches Interesse nöthig. Meißners Freunde werden dem Dichter wol mit Theilnahme folgen, aber das größere Publicum verlangt mehr Gegenständliches, und mit Recht. Uebrigens möchten wir aus den, Talent, namentlich in Beziehung auf die Form, die sich in diesem Buch ausspricht, die besten Hoffnungen für etwaige novellistische Versuche herleiten. Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Als verantwortl. Redacteur legitimirt: F. W. Grnuow. — Verlag von F. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. Auf das im October beginnende IV. Quartal der „Grenz¬ boten" nehmen alle Buchhandlungen und Postämter Be¬ stellungen an, und erlaubt sich die unterzeichnete Verlagshandlung zum geneigten Abonnement einzuladen. Fr. Ludw. Herbig in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_96706/128>, abgerufen am 19.05.2024.