Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

die Nabv"assariscbe Aera, die Olympiaden, die Aera der Seleuciden, die Jahre
der Stadt Rom und die christliche Zeitrechnung. Das Werk zeichnet sich durch
die beiden Verdienste aus, die bei einem feinden Unternehme" die Hauptsache find,
nämlich durch Vvllstä"digkcit und Genauigkeit der Daten und dnrch eine große
Bequemlichkeit für den praktische" Gebrauch. Alle früheren Versuche der Art blei¬
ben weit dahinter zurück und es wird für alle Historiker und Freunde der Ge¬
schichte sich als ein unentbehrliches Hilfsmittel herausstellen.




Lord Castlereaghs Memoiren.

Lord Castlereaghs Denkschriften, Depesche", Schriftenwechsel und sonstige amt¬
lich-diplomatische oder vertrauliche Mitthcilimgc" sind von seinem Bruder, Char¬
les William Vaue, Marquis vo" Londonderry, i" zwölf vol"mi"sser Bänden
im Laufe der drei letzten Jahre (1830 --18S3) herausgegeben worden. Castlereagh
hat das heutige europäische Staatensystem: das dermalige politische Gleichgewicht
vo" Europa großentheils mit geschaffen oder zu Sta"de gebracht. Sei"e De"k-
würdigkeiten enthalten zunächst die officielle" und diplomatischen Schriftstücke und
Korrespondenzen von 1798 an, über die irische Rebellion, die fra"zöstscheu Juva-
stousversuche, über die Union, die brennende Frage der Katholikenemancipation,
die dabei stattgehabten religiösen Zwiste und Lösuuge", über die irischen Flücht¬
linge und Staatsgefangene", und den abschließende" Ga"g der Unionssrage.
Die folgende" Bände bringe" Gege"Sta"de, die vo" europäischem Interesse
siud: Acten und Schriftstücke über alle vou 1800 an stattgehabte" Beziehungen
Englands zum Auslande: sie verbreite" sich über Castlereaghs Auftreten in A">e-
rika, i" Ostindie", i" Ko"sea"tinvpel und vor Kopenhagen: sie geben ausgedehnte
und werthvolle Mittheilungen über den Krieg auf der spanische" Halbinsel gegen
Napeleon, die Gr""dlage sei"eS späteren Sturzes. Sie bringe" zugleich einen
Depeschenwechsel "ut Stein und Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt,
Metternich, Nesselrode, Talleyrand und den bedeutendste" Staatsmäimcrn
der Periode. Es folgen dau" Depesche", Actenstücke nud protocvllarische Auf¬
zeichnungen, die sich aus die Zeit nach der Schlacht bei Leipzig, ans die Ver¬
handlungen zu Chatillon, den Pariser Friedensvertrag und deu Wiener Kongreß
beziehen; Mittheilungen über Talleyrands nachnapolevnische Thätigkeit, über
Ludwig XVIU., über den Aufenthalt der Verbündeten in Paris, über die Lage
Fraiikreichs, über die Absichte" ""d Entschlüsse der Verbündeten bei Napoleons
Rückkehr von Elba und bei seiner Verbannung; werthvolle Angaben über die da¬
malige" Verhältnisse der italienische" Staaten, Spa"le"s, Skandinaviens und
Amerikas. Die Schlußbände endlich bringen Documente über den Gaug der


die Nabv»assariscbe Aera, die Olympiaden, die Aera der Seleuciden, die Jahre
der Stadt Rom und die christliche Zeitrechnung. Das Werk zeichnet sich durch
die beiden Verdienste aus, die bei einem feinden Unternehme» die Hauptsache find,
nämlich durch Vvllstä»digkcit und Genauigkeit der Daten und dnrch eine große
Bequemlichkeit für den praktische» Gebrauch. Alle früheren Versuche der Art blei¬
ben weit dahinter zurück und es wird für alle Historiker und Freunde der Ge¬
schichte sich als ein unentbehrliches Hilfsmittel herausstellen.




Lord Castlereaghs Memoiren.

Lord Castlereaghs Denkschriften, Depesche», Schriftenwechsel und sonstige amt¬
lich-diplomatische oder vertrauliche Mitthcilimgc» sind von seinem Bruder, Char¬
les William Vaue, Marquis vo» Londonderry, i» zwölf vol»mi»sser Bänden
im Laufe der drei letzten Jahre (1830 —18S3) herausgegeben worden. Castlereagh
hat das heutige europäische Staatensystem: das dermalige politische Gleichgewicht
vo» Europa großentheils mit geschaffen oder zu Sta»de gebracht. Sei»e De»k-
würdigkeiten enthalten zunächst die officielle» und diplomatischen Schriftstücke und
Korrespondenzen von 1798 an, über die irische Rebellion, die fra»zöstscheu Juva-
stousversuche, über die Union, die brennende Frage der Katholikenemancipation,
die dabei stattgehabten religiösen Zwiste und Lösuuge», über die irischen Flücht¬
linge und Staatsgefangene», und den abschließende» Ga»g der Unionssrage.
Die folgende» Bände bringe» Gege»Sta»de, die vo» europäischem Interesse
siud: Acten und Schriftstücke über alle vou 1800 an stattgehabte» Beziehungen
Englands zum Auslande: sie verbreite» sich über Castlereaghs Auftreten in A»>e-
rika, i» Ostindie», i» Ko»sea»tinvpel und vor Kopenhagen: sie geben ausgedehnte
und werthvolle Mittheilungen über den Krieg auf der spanische» Halbinsel gegen
Napeleon, die Gr»»dlage sei»eS späteren Sturzes. Sie bringe» zugleich einen
Depeschenwechsel »ut Stein und Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt,
Metternich, Nesselrode, Talleyrand und den bedeutendste» Staatsmäimcrn
der Periode. Es folgen dau» Depesche», Actenstücke nud protocvllarische Auf¬
zeichnungen, die sich aus die Zeit nach der Schlacht bei Leipzig, ans die Ver¬
handlungen zu Chatillon, den Pariser Friedensvertrag und deu Wiener Kongreß
beziehen; Mittheilungen über Talleyrands nachnapolevnische Thätigkeit, über
Ludwig XVIU., über den Aufenthalt der Verbündeten in Paris, über die Lage
Fraiikreichs, über die Absichte» »»d Entschlüsse der Verbündeten bei Napoleons
Rückkehr von Elba und bei seiner Verbannung; werthvolle Angaben über die da¬
malige» Verhältnisse der italienische» Staaten, Spa»le»s, Skandinaviens und
Amerikas. Die Schlußbände endlich bringen Documente über den Gaug der


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0351" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/97056"/>
            <p xml:id="ID_1074" prev="#ID_1073"> die Nabv»assariscbe Aera, die Olympiaden, die Aera der Seleuciden, die Jahre<lb/>
der Stadt Rom und die christliche Zeitrechnung. Das Werk zeichnet sich durch<lb/>
die beiden Verdienste aus, die bei einem feinden Unternehme» die Hauptsache find,<lb/>
nämlich durch Vvllstä»digkcit und Genauigkeit der Daten und dnrch eine große<lb/>
Bequemlichkeit für den praktische» Gebrauch. Alle früheren Versuche der Art blei¬<lb/>
ben weit dahinter zurück und es wird für alle Historiker und Freunde der Ge¬<lb/>
schichte sich als ein unentbehrliches Hilfsmittel herausstellen.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Lord Castlereaghs Memoiren.</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1075" next="#ID_1076"> Lord Castlereaghs Denkschriften, Depesche», Schriftenwechsel und sonstige amt¬<lb/>
lich-diplomatische oder vertrauliche Mitthcilimgc» sind von seinem Bruder, Char¬<lb/>
les William Vaue, Marquis vo» Londonderry, i» zwölf vol»mi»sser Bänden<lb/>
im Laufe der drei letzten Jahre (1830 &#x2014;18S3) herausgegeben worden. Castlereagh<lb/>
hat das heutige europäische Staatensystem: das dermalige politische Gleichgewicht<lb/>
vo» Europa großentheils mit geschaffen oder zu Sta»de gebracht. Sei»e De»k-<lb/>
würdigkeiten enthalten zunächst die officielle» und diplomatischen Schriftstücke und<lb/>
Korrespondenzen von 1798 an, über die irische Rebellion, die fra»zöstscheu Juva-<lb/>
stousversuche, über die Union, die brennende Frage der Katholikenemancipation,<lb/>
die dabei stattgehabten religiösen Zwiste und Lösuuge», über die irischen Flücht¬<lb/>
linge und Staatsgefangene», und den abschließende» Ga»g der Unionssrage.<lb/>
Die folgende» Bände bringe» Gege»Sta»de, die vo» europäischem Interesse<lb/>
siud: Acten und Schriftstücke über alle vou 1800 an stattgehabte» Beziehungen<lb/>
Englands zum Auslande: sie verbreite» sich über Castlereaghs Auftreten in A»&gt;e-<lb/>
rika, i» Ostindie», i» Ko»sea»tinvpel und vor Kopenhagen: sie geben ausgedehnte<lb/>
und werthvolle Mittheilungen über den Krieg auf der spanische» Halbinsel gegen<lb/>
Napeleon, die Gr»»dlage sei»eS späteren Sturzes. Sie bringe» zugleich einen<lb/>
Depeschenwechsel »ut Stein und Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt,<lb/>
Metternich, Nesselrode, Talleyrand und den bedeutendste» Staatsmäimcrn<lb/>
der Periode. Es folgen dau» Depesche», Actenstücke nud protocvllarische Auf¬<lb/>
zeichnungen, die sich aus die Zeit nach der Schlacht bei Leipzig, ans die Ver¬<lb/>
handlungen zu Chatillon, den Pariser Friedensvertrag und deu Wiener Kongreß<lb/>
beziehen; Mittheilungen über Talleyrands nachnapolevnische Thätigkeit, über<lb/>
Ludwig XVIU., über den Aufenthalt der Verbündeten in Paris, über die Lage<lb/>
Fraiikreichs, über die Absichte» »»d Entschlüsse der Verbündeten bei Napoleons<lb/>
Rückkehr von Elba und bei seiner Verbannung; werthvolle Angaben über die da¬<lb/>
malige» Verhältnisse der italienische» Staaten, Spa»le»s, Skandinaviens und<lb/>
Amerikas.  Die Schlußbände endlich bringen Documente über den Gaug der</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0351] die Nabv»assariscbe Aera, die Olympiaden, die Aera der Seleuciden, die Jahre der Stadt Rom und die christliche Zeitrechnung. Das Werk zeichnet sich durch die beiden Verdienste aus, die bei einem feinden Unternehme» die Hauptsache find, nämlich durch Vvllstä»digkcit und Genauigkeit der Daten und dnrch eine große Bequemlichkeit für den praktische» Gebrauch. Alle früheren Versuche der Art blei¬ ben weit dahinter zurück und es wird für alle Historiker und Freunde der Ge¬ schichte sich als ein unentbehrliches Hilfsmittel herausstellen. Lord Castlereaghs Memoiren. Lord Castlereaghs Denkschriften, Depesche», Schriftenwechsel und sonstige amt¬ lich-diplomatische oder vertrauliche Mitthcilimgc» sind von seinem Bruder, Char¬ les William Vaue, Marquis vo» Londonderry, i» zwölf vol»mi»sser Bänden im Laufe der drei letzten Jahre (1830 —18S3) herausgegeben worden. Castlereagh hat das heutige europäische Staatensystem: das dermalige politische Gleichgewicht vo» Europa großentheils mit geschaffen oder zu Sta»de gebracht. Sei»e De»k- würdigkeiten enthalten zunächst die officielle» und diplomatischen Schriftstücke und Korrespondenzen von 1798 an, über die irische Rebellion, die fra»zöstscheu Juva- stousversuche, über die Union, die brennende Frage der Katholikenemancipation, die dabei stattgehabten religiösen Zwiste und Lösuuge», über die irischen Flücht¬ linge und Staatsgefangene», und den abschließende» Ga»g der Unionssrage. Die folgende» Bände bringe» Gege»Sta»de, die vo» europäischem Interesse siud: Acten und Schriftstücke über alle vou 1800 an stattgehabte» Beziehungen Englands zum Auslande: sie verbreite» sich über Castlereaghs Auftreten in A»>e- rika, i» Ostindie», i» Ko»sea»tinvpel und vor Kopenhagen: sie geben ausgedehnte und werthvolle Mittheilungen über den Krieg auf der spanische» Halbinsel gegen Napeleon, die Gr»»dlage sei»eS späteren Sturzes. Sie bringe» zugleich einen Depeschenwechsel »ut Stein und Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt, Metternich, Nesselrode, Talleyrand und den bedeutendste» Staatsmäimcrn der Periode. Es folgen dau» Depesche», Actenstücke nud protocvllarische Auf¬ zeichnungen, die sich aus die Zeit nach der Schlacht bei Leipzig, ans die Ver¬ handlungen zu Chatillon, den Pariser Friedensvertrag und deu Wiener Kongreß beziehen; Mittheilungen über Talleyrands nachnapolevnische Thätigkeit, über Ludwig XVIU., über den Aufenthalt der Verbündeten in Paris, über die Lage Fraiikreichs, über die Absichte» »»d Entschlüsse der Verbündeten bei Napoleons Rückkehr von Elba und bei seiner Verbannung; werthvolle Angaben über die da¬ malige» Verhältnisse der italienische» Staaten, Spa»le»s, Skandinaviens und Amerikas. Die Schlußbände endlich bringen Documente über den Gaug der

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_96706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_96706/351
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341576_96706/351>, abgerufen am 19.05.2024.