Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

"Ein Tiger" nach Brisebarre und Marc-Michel, "Nettende That" von Dr. Lederer,
" Das Lied von der Glocke" von Schiller (mit lebenden Bildern), " Antonius und
Cleopatra" von Shakespeare, "Liebe im Arrest" von G. zu Putlitz, "Ein Proceß
zwischen Eheleuten " von Feldmann, "Schuldig" von Hackländer. -- Nach dem
Schluß der Ferien wird in Berlin Schillers Turaudvt mit Fräulein Viereck in der
Hauptrolle zur Ausführung kommen, eine Persönlichkeit, die wol geeignet scheint,
dieses seltsame Stück aus eine ungewöhnlich glänzende Weise zur Geltung zu
bringen. -- Die Theaterdichter werden diesmal durch eine Preisbewerbung in Be¬
wegung gesetzt werden, die ansehnlicher aussieht, als es sonst gewöhnlich zu sein
pflegt. Der Director des deutschen Theaters in Amsterdam Herr Golddamer hat
nämlich drei erste und drei zweite Preise für die besten Originalstücke ausgesetzt.
Drei erste Preise gehen zu Li) Louisdor sür ein Schauspiel im Genre der "Ma¬
thilde und Karlsschülcr", ein Lustspiel in der Art von Rosenmüller und Finke und
eine Gesangsposse mit treffend arrangirten Gesangsquodlibct nebst pikanten Couplets
aus unsre Zeit, mit Ausschluß der Religion; der zweite Preis ist Ä0 Louisdor.
Die Summen werden bei der holländischen Bank deponirt. Die Mannscripte müssen
mit lateinischen Lettern geschrieben und von Mitte August bis Mitte September
laufenden Jahres an den Theaterdirector Golddamer in Amsterdam franco einge¬
sendet werden. Dem Manuscript liegt ein versiegelter Zettel mit dem Namen des
Verfassers bei. Manuscript und Zettel tragen dasselbe Motto. Ein Comite ent¬
scheidet über die aufzuführenden Stücke sowie über die Preise. Diejenigen Stücke,
welche ohne den Preis zu erhalten mehr als einmal gegeben werden, erhalten fünf
Procent der jedesmaligen Einnahme; die Bruttohälste der zwölften Vorstellung der
ersten Preise erhält der Dichter als Benefiz. Die Zettel mit dem Namen des
Autors werden nach der zweiten Vorstellung geöffnet; diejenigen Stücke aber, welche
blos einmal gegeben werden und nicht ansprechen, werden zurückgelegt und die
Zettel nicht eröffnet. Herr Golddamer behält sich das Eigentumsrecht sür das Kö¬
nigreich der Niederlande vor. -- Außer Pepita de Oliva, welche in den nächsten
Wochen in Deutschland wieder erscheint, wird noch eine andere spanische Tänzerin
Pepa Vargas mit einem ganzen Gefolge von Balletküustlern aus Madrid das
schaulustige Publicum entzücken. --




Herausgegeben von Gustav Freytag "ut Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grnnow. -- Verlag vo" F. L. Heri'ig
in Leipzig.
Druck von K. E. Mbert in Leipzig.


Am t. Juli beginnen "die Grenzboten" das II. Semester,
aus das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen
alle Buchhandlungen und Postämter an.
Die Verlagshandlung.


„Ein Tiger" nach Brisebarre und Marc-Michel, „Nettende That" von Dr. Lederer,
„ Das Lied von der Glocke" von Schiller (mit lebenden Bildern), „ Antonius und
Cleopatra" von Shakespeare, „Liebe im Arrest" von G. zu Putlitz, „Ein Proceß
zwischen Eheleuten " von Feldmann, „Schuldig" von Hackländer. — Nach dem
Schluß der Ferien wird in Berlin Schillers Turaudvt mit Fräulein Viereck in der
Hauptrolle zur Ausführung kommen, eine Persönlichkeit, die wol geeignet scheint,
dieses seltsame Stück aus eine ungewöhnlich glänzende Weise zur Geltung zu
bringen. — Die Theaterdichter werden diesmal durch eine Preisbewerbung in Be¬
wegung gesetzt werden, die ansehnlicher aussieht, als es sonst gewöhnlich zu sein
pflegt. Der Director des deutschen Theaters in Amsterdam Herr Golddamer hat
nämlich drei erste und drei zweite Preise für die besten Originalstücke ausgesetzt.
Drei erste Preise gehen zu Li) Louisdor sür ein Schauspiel im Genre der „Ma¬
thilde und Karlsschülcr", ein Lustspiel in der Art von Rosenmüller und Finke und
eine Gesangsposse mit treffend arrangirten Gesangsquodlibct nebst pikanten Couplets
aus unsre Zeit, mit Ausschluß der Religion; der zweite Preis ist Ä0 Louisdor.
Die Summen werden bei der holländischen Bank deponirt. Die Mannscripte müssen
mit lateinischen Lettern geschrieben und von Mitte August bis Mitte September
laufenden Jahres an den Theaterdirector Golddamer in Amsterdam franco einge¬
sendet werden. Dem Manuscript liegt ein versiegelter Zettel mit dem Namen des
Verfassers bei. Manuscript und Zettel tragen dasselbe Motto. Ein Comite ent¬
scheidet über die aufzuführenden Stücke sowie über die Preise. Diejenigen Stücke,
welche ohne den Preis zu erhalten mehr als einmal gegeben werden, erhalten fünf
Procent der jedesmaligen Einnahme; die Bruttohälste der zwölften Vorstellung der
ersten Preise erhält der Dichter als Benefiz. Die Zettel mit dem Namen des
Autors werden nach der zweiten Vorstellung geöffnet; diejenigen Stücke aber, welche
blos einmal gegeben werden und nicht ansprechen, werden zurückgelegt und die
Zettel nicht eröffnet. Herr Golddamer behält sich das Eigentumsrecht sür das Kö¬
nigreich der Niederlande vor. — Außer Pepita de Oliva, welche in den nächsten
Wochen in Deutschland wieder erscheint, wird noch eine andere spanische Tänzerin
Pepa Vargas mit einem ganzen Gefolge von Balletküustlern aus Madrid das
schaulustige Publicum entzücken. —




Herausgegeben von Gustav Freytag »ut Julian Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grnnow. — Verlag vo» F. L. Heri'ig
in Leipzig.
Druck von K. E. Mbert in Leipzig.


Am t. Juli beginnen „die Grenzboten" das II. Semester,
aus das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen
alle Buchhandlungen und Postämter an.
Die Verlagshandlung.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0128" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/281279"/>
            <p xml:id="ID_388" prev="#ID_387"> &#x201E;Ein Tiger" nach Brisebarre und Marc-Michel, &#x201E;Nettende That" von Dr. Lederer,<lb/>
&#x201E; Das Lied von der Glocke" von Schiller (mit lebenden Bildern), &#x201E; Antonius und<lb/>
Cleopatra" von Shakespeare, &#x201E;Liebe im Arrest" von G. zu Putlitz, &#x201E;Ein Proceß<lb/>
zwischen Eheleuten " von Feldmann, &#x201E;Schuldig" von Hackländer. &#x2014; Nach dem<lb/>
Schluß der Ferien wird in Berlin Schillers Turaudvt mit Fräulein Viereck in der<lb/>
Hauptrolle zur Ausführung kommen, eine Persönlichkeit, die wol geeignet scheint,<lb/>
dieses seltsame Stück aus eine ungewöhnlich glänzende Weise zur Geltung zu<lb/>
bringen. &#x2014; Die Theaterdichter werden diesmal durch eine Preisbewerbung in Be¬<lb/>
wegung gesetzt werden, die ansehnlicher aussieht, als es sonst gewöhnlich zu sein<lb/>
pflegt. Der Director des deutschen Theaters in Amsterdam Herr Golddamer hat<lb/>
nämlich drei erste und drei zweite Preise für die besten Originalstücke ausgesetzt.<lb/>
Drei erste Preise gehen zu Li) Louisdor sür ein Schauspiel im Genre der &#x201E;Ma¬<lb/>
thilde und Karlsschülcr", ein Lustspiel in der Art von Rosenmüller und Finke und<lb/>
eine Gesangsposse mit treffend arrangirten Gesangsquodlibct nebst pikanten Couplets<lb/>
aus unsre Zeit, mit Ausschluß der Religion; der zweite Preis ist Ä0 Louisdor.<lb/>
Die Summen werden bei der holländischen Bank deponirt. Die Mannscripte müssen<lb/>
mit lateinischen Lettern geschrieben und von Mitte August bis Mitte September<lb/>
laufenden Jahres an den Theaterdirector Golddamer in Amsterdam franco einge¬<lb/>
sendet werden. Dem Manuscript liegt ein versiegelter Zettel mit dem Namen des<lb/>
Verfassers bei. Manuscript und Zettel tragen dasselbe Motto. Ein Comite ent¬<lb/>
scheidet über die aufzuführenden Stücke sowie über die Preise. Diejenigen Stücke,<lb/>
welche ohne den Preis zu erhalten mehr als einmal gegeben werden, erhalten fünf<lb/>
Procent der jedesmaligen Einnahme; die Bruttohälste der zwölften Vorstellung der<lb/>
ersten Preise erhält der Dichter als Benefiz. Die Zettel mit dem Namen des<lb/>
Autors werden nach der zweiten Vorstellung geöffnet; diejenigen Stücke aber, welche<lb/>
blos einmal gegeben werden und nicht ansprechen, werden zurückgelegt und die<lb/>
Zettel nicht eröffnet. Herr Golddamer behält sich das Eigentumsrecht sür das Kö¬<lb/>
nigreich der Niederlande vor. &#x2014; Außer Pepita de Oliva, welche in den nächsten<lb/>
Wochen in Deutschland wieder erscheint, wird noch eine andere spanische Tänzerin<lb/>
Pepa Vargas mit einem ganzen Gefolge von Balletküustlern aus Madrid das<lb/>
schaulustige Publicum entzücken. &#x2014;</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <note type="byline"> Herausgegeben von Gustav Freytag »ut Julian Schmidt.<lb/>
Als verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grnnow. &#x2014; Verlag vo» F. L. Heri'ig<lb/>
in Leipzig.<lb/>
Druck von K. E. Mbert in Leipzig.</note><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div>
          <floatingText>
            <body>
              <div type="advertisement">
                <p> Am t. Juli beginnen &#x201E;die Grenzboten" das II. Semester,<lb/>
aus das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen<lb/>
alle Buchhandlungen und Postämter an.<lb/>
Die Verlagshandlung.</p>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
        </div><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0128] „Ein Tiger" nach Brisebarre und Marc-Michel, „Nettende That" von Dr. Lederer, „ Das Lied von der Glocke" von Schiller (mit lebenden Bildern), „ Antonius und Cleopatra" von Shakespeare, „Liebe im Arrest" von G. zu Putlitz, „Ein Proceß zwischen Eheleuten " von Feldmann, „Schuldig" von Hackländer. — Nach dem Schluß der Ferien wird in Berlin Schillers Turaudvt mit Fräulein Viereck in der Hauptrolle zur Ausführung kommen, eine Persönlichkeit, die wol geeignet scheint, dieses seltsame Stück aus eine ungewöhnlich glänzende Weise zur Geltung zu bringen. — Die Theaterdichter werden diesmal durch eine Preisbewerbung in Be¬ wegung gesetzt werden, die ansehnlicher aussieht, als es sonst gewöhnlich zu sein pflegt. Der Director des deutschen Theaters in Amsterdam Herr Golddamer hat nämlich drei erste und drei zweite Preise für die besten Originalstücke ausgesetzt. Drei erste Preise gehen zu Li) Louisdor sür ein Schauspiel im Genre der „Ma¬ thilde und Karlsschülcr", ein Lustspiel in der Art von Rosenmüller und Finke und eine Gesangsposse mit treffend arrangirten Gesangsquodlibct nebst pikanten Couplets aus unsre Zeit, mit Ausschluß der Religion; der zweite Preis ist Ä0 Louisdor. Die Summen werden bei der holländischen Bank deponirt. Die Mannscripte müssen mit lateinischen Lettern geschrieben und von Mitte August bis Mitte September laufenden Jahres an den Theaterdirector Golddamer in Amsterdam franco einge¬ sendet werden. Dem Manuscript liegt ein versiegelter Zettel mit dem Namen des Verfassers bei. Manuscript und Zettel tragen dasselbe Motto. Ein Comite ent¬ scheidet über die aufzuführenden Stücke sowie über die Preise. Diejenigen Stücke, welche ohne den Preis zu erhalten mehr als einmal gegeben werden, erhalten fünf Procent der jedesmaligen Einnahme; die Bruttohälste der zwölften Vorstellung der ersten Preise erhält der Dichter als Benefiz. Die Zettel mit dem Namen des Autors werden nach der zweiten Vorstellung geöffnet; diejenigen Stücke aber, welche blos einmal gegeben werden und nicht ansprechen, werden zurückgelegt und die Zettel nicht eröffnet. Herr Golddamer behält sich das Eigentumsrecht sür das Kö¬ nigreich der Niederlande vor. — Außer Pepita de Oliva, welche in den nächsten Wochen in Deutschland wieder erscheint, wird noch eine andere spanische Tänzerin Pepa Vargas mit einem ganzen Gefolge von Balletküustlern aus Madrid das schaulustige Publicum entzücken. — Herausgegeben von Gustav Freytag »ut Julian Schmidt. Als verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grnnow. — Verlag vo» F. L. Heri'ig in Leipzig. Druck von K. E. Mbert in Leipzig. Am t. Juli beginnen „die Grenzboten" das II. Semester, aus das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und Postämter an. Die Verlagshandlung.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/128
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/128>, abgerufen am 06.05.2024.