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Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. III. Band.

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fälle zu blenden versteht. Außerdem erzählt er sehr lebhaft und sein Dialog
ist geweckt und munter, aber seine Erfindung ist nicht bedeutend, man merkt
überall die Mosaikarbeit aus einzelnen Einfällen. Wenn er daher ins Ernst¬
hafte und Tragische übergehen will, so greift er doch wieder zu Combinationen,
die der celtischen Einbildungskraft eines Eugen Sue Ehre machen würden.
Die Geschichte von dem Flintenduell, von der Verstümmelung eines Gesichts
durch Scheidewasser und von der Bemühung der entstellten Schönen, ihrem
Liebhaber noch immer reizend zu erscheinen, gehören in jenes unheimliche, hä߬
liche Gebiet, das wir aus der Poesie gern entfernen möchten. --


Asrie Viovslli. Fournnl tlo vo^sge et'une parisivnno, rölligü p"r 4lexsill<tre
vumss. 3 vruxelles Le ^iLip/ig, liiessIinA, 8cum"e Le t!omp. --

Das Reisejournal, von dem wir freilich nicht wissen, wieviel Wahrheit
ist und wieviel Dichtung, gehört auf alle Fälle zu den unterhaltendsten
Büchern, die Dumas in der neusten Zeit geschrieben hat. Die Erzählung ist
äußerst lebhaft und spannend und die Gegenstände so bunt und mannigfaltig,
daß man gar nicht daran denkt, zu fragen, ob der Verfasser oder die Verfasserin
erzählt, was er gesehen oder was er sich eingebildet hat. --


^vntLS ellnisis. i^es quiUuors cle I'ne 8l.-I.on!s. 0!lie"-eI>iuIloii. -- Krumteur et
^ 6eel>llenee ä'uno sei-mette; pur ^ I, Amp l'I cui-^. pi-vocales et'une pret'aee
par ?. ^. Llubl. Liuxelles L: I^eipi-in, lviessliuj;, Lebnoe Le Loup. --

Ein zartes, liebenswürdiges Talent und eine sehr feine, saubere, geschmack¬
volle Arbeit. Das Büchlein gehört zu den zierlichsten Erzeugnissen der
neuern französischen Poesie und hat bei der französischen Kritik gerechte Aner¬
kennung gefunden. --


rund s Komme" en rud e cle e I> u in hre. l'si'/VIe x. I>um"s.--I^uis XIII.
et Itielmlieu. IZruxelles K I>eip/.ig, liiesslinx, Lebnes Le t^omp. --

novellistisches Geplauder aus dem schon so häufig behandelten Zeitalter
des großen Cardinals, das übrigens einige weniger bekannte, geschickt verarbeitete
Züge enthält. --




Neue deutsche Memoiren,
i.

Erlebnisse aus den Kriegsjahren 1806 u. 1807. Aus den hinterlassenen Papiere"
des Generals der Ccivalerie, Freiherrn von Ledebur.

Denkwürdigkeiten aus den Zeiten des Aufschwungs unsrer Nation, aus
den Kriegen von 1813--1813 haben sich seit langer Zeit in unsrer Literatur


fälle zu blenden versteht. Außerdem erzählt er sehr lebhaft und sein Dialog
ist geweckt und munter, aber seine Erfindung ist nicht bedeutend, man merkt
überall die Mosaikarbeit aus einzelnen Einfällen. Wenn er daher ins Ernst¬
hafte und Tragische übergehen will, so greift er doch wieder zu Combinationen,
die der celtischen Einbildungskraft eines Eugen Sue Ehre machen würden.
Die Geschichte von dem Flintenduell, von der Verstümmelung eines Gesichts
durch Scheidewasser und von der Bemühung der entstellten Schönen, ihrem
Liebhaber noch immer reizend zu erscheinen, gehören in jenes unheimliche, hä߬
liche Gebiet, das wir aus der Poesie gern entfernen möchten. —


Asrie Viovslli. Fournnl tlo vo^sge et'une parisivnno, rölligü p»r 4lexsill<tre
vumss. 3 vruxelles Le ^iLip/ig, liiessIinA, 8cum«e Le t!omp. —

Das Reisejournal, von dem wir freilich nicht wissen, wieviel Wahrheit
ist und wieviel Dichtung, gehört auf alle Fälle zu den unterhaltendsten
Büchern, die Dumas in der neusten Zeit geschrieben hat. Die Erzählung ist
äußerst lebhaft und spannend und die Gegenstände so bunt und mannigfaltig,
daß man gar nicht daran denkt, zu fragen, ob der Verfasser oder die Verfasserin
erzählt, was er gesehen oder was er sich eingebildet hat. —


^vntLS ellnisis. i^es quiUuors cle I'ne 8l.-I.on!s. 0!lie»-eI>iuIloii. — Krumteur et
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par ?. ^. Llubl. Liuxelles L: I^eipi-in, lviessliuj;, Lebnoe Le Loup. —

Ein zartes, liebenswürdiges Talent und eine sehr feine, saubere, geschmack¬
volle Arbeit. Das Büchlein gehört zu den zierlichsten Erzeugnissen der
neuern französischen Poesie und hat bei der französischen Kritik gerechte Aner¬
kennung gefunden. —


rund s Komme« en rud e cle e I> u in hre. l'si'/VIe x. I>um»s.—I^uis XIII.
et Itielmlieu. IZruxelles K I>eip/.ig, liiesslinx, Lebnes Le t^omp. —

novellistisches Geplauder aus dem schon so häufig behandelten Zeitalter
des großen Cardinals, das übrigens einige weniger bekannte, geschickt verarbeitete
Züge enthält. —




Neue deutsche Memoiren,
i.

Erlebnisse aus den Kriegsjahren 1806 u. 1807. Aus den hinterlassenen Papiere»
des Generals der Ccivalerie, Freiherrn von Ledebur.

Denkwürdigkeiten aus den Zeiten des Aufschwungs unsrer Nation, aus
den Kriegen von 1813—1813 haben sich seit langer Zeit in unsrer Literatur


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[0183] fälle zu blenden versteht. Außerdem erzählt er sehr lebhaft und sein Dialog ist geweckt und munter, aber seine Erfindung ist nicht bedeutend, man merkt überall die Mosaikarbeit aus einzelnen Einfällen. Wenn er daher ins Ernst¬ hafte und Tragische übergehen will, so greift er doch wieder zu Combinationen, die der celtischen Einbildungskraft eines Eugen Sue Ehre machen würden. Die Geschichte von dem Flintenduell, von der Verstümmelung eines Gesichts durch Scheidewasser und von der Bemühung der entstellten Schönen, ihrem Liebhaber noch immer reizend zu erscheinen, gehören in jenes unheimliche, hä߬ liche Gebiet, das wir aus der Poesie gern entfernen möchten. — Asrie Viovslli. Fournnl tlo vo^sge et'une parisivnno, rölligü p»r 4lexsill<tre vumss. 3 vruxelles Le ^iLip/ig, liiessIinA, 8cum«e Le t!omp. — Das Reisejournal, von dem wir freilich nicht wissen, wieviel Wahrheit ist und wieviel Dichtung, gehört auf alle Fälle zu den unterhaltendsten Büchern, die Dumas in der neusten Zeit geschrieben hat. Die Erzählung ist äußerst lebhaft und spannend und die Gegenstände so bunt und mannigfaltig, daß man gar nicht daran denkt, zu fragen, ob der Verfasser oder die Verfasserin erzählt, was er gesehen oder was er sich eingebildet hat. — ^vntLS ellnisis. i^es quiUuors cle I'ne 8l.-I.on!s. 0!lie»-eI>iuIloii. — Krumteur et ^ 6eel>llenee ä'uno sei-mette; pur ^ I, Amp l'I cui-^. pi-vocales et'une pret'aee par ?. ^. Llubl. Liuxelles L: I^eipi-in, lviessliuj;, Lebnoe Le Loup. — Ein zartes, liebenswürdiges Talent und eine sehr feine, saubere, geschmack¬ volle Arbeit. Das Büchlein gehört zu den zierlichsten Erzeugnissen der neuern französischen Poesie und hat bei der französischen Kritik gerechte Aner¬ kennung gefunden. — rund s Komme« en rud e cle e I> u in hre. l'si'/VIe x. I>um»s.—I^uis XIII. et Itielmlieu. IZruxelles K I>eip/.ig, liiesslinx, Lebnes Le t^omp. — novellistisches Geplauder aus dem schon so häufig behandelten Zeitalter des großen Cardinals, das übrigens einige weniger bekannte, geschickt verarbeitete Züge enthält. — Neue deutsche Memoiren, i. Erlebnisse aus den Kriegsjahren 1806 u. 1807. Aus den hinterlassenen Papiere» des Generals der Ccivalerie, Freiherrn von Ledebur. Denkwürdigkeiten aus den Zeiten des Aufschwungs unsrer Nation, aus den Kriegen von 1813—1813 haben sich seit langer Zeit in unsrer Literatur

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341580_99919/183>, abgerufen am 01.05.2024.