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Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band.

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sein Kxposs oomparMk <Ze I'fegt Knaneier, miiitaire, polMc^ne et morals as
la Kranes et Ass prinoipalss ouiss^nsss Ah i'Curops. in welchem er das franzö¬
sische Volk über seine Verluste zu trösten suchte. In den hundert Tagen wurde
er dem Herzog von Vicence als Gehilfe bei den Unterhandlungen beigegeben;
sie blieben ohne Erfolg, und Bignon setzte in seinem prseis als la Situation poti-
ti^us Ah w b'remss äspuis Is mois as mars 181i ^jus^u' me>i8 als Min
1813, einer Schrift, die man als das Programm des neuen Kaiserreichs be¬
trachten kann, in kräftigen Worten die Lage des Reichs auseinander. Nach
dem Sturz Napoleons schrieb er in der Zurückgezogenheit sein Werk über die
Proscriptionen, den Protest der besiegten Partei gegen die Uebergriffe der
Sieger, der um so achtungswerther war, da ihn spater das siegreiche Bürger-
thum adoptirte. Bald darauf wurde Bignon in die Kammer gewählt, und
verfocht sowol in diesem Hause als in der Journalistik mit Eifer und Ver¬
ständniß die Sache der liberalen Partei. Als Napoleon starb, ernannte er
Bignon zu einem seiner Testamentsvollstrecker und hinterließ ihm zugleich den
Auftrag, die diplomatische Geschichte seiner Zeit zu schreiben. Dieses Auftrags
entledigte sich Bignon in den Jahren 1829--38. Die ersten sechs Bände
gingen von Anfang des Consulats bis zum Frieden von Tilsit, die letzten
vier-bis zu den Ereignissen von 1812. Das Werk ist unschätzbar für den
Geschichtsforscher, theils wegen der zahlreichen Documente, die es enthält,
theils wegen der scharfen Dialektik, mit welcher die napoleonische Partei ihre
Sache vertritt. ES ist ein Parteibuch, aber von einem höchst unterrichteten
und einsichtsvollen Manne geschrieben, der sich niemals von der Leidenschaft
hinreißen läßt, sondern sich eher dem Vorwurf der Nüchternheit aussetzt. An
dem Kampf des Liberalismus in den Kammern von 1827--30 nahm er wie¬
derum Theil. Nach der Julirevolution bekleidete er eine Zeitlang' die Stelle
des Unterrichtsministers, paru wurde er Mitglied der Pairskammer und der
Akademie der Wissenschaften. Als solcher starb er im Januar 1841.




Die großen Wochen des Hauses der preußischen
Abgeordneten.

Die beiden letzten Wochen ^ sind in parlamentarischer Beziehung von
mehr als gewöhnlichem Interesse gewesen. In der Sitzung des Abgeord¬
netenhauses vom 17. Februar stellte der Abgeordnete v. Auerswald bei der
Berathung des Etats der directen Steuern ven Antrag: "DaS Haus wolle
die Erwartung aussprechen, daß die Staatsregierung den Art. 101 der Ver-


sein Kxposs oomparMk <Ze I'fegt Knaneier, miiitaire, polMc^ne et morals as
la Kranes et Ass prinoipalss ouiss^nsss Ah i'Curops. in welchem er das franzö¬
sische Volk über seine Verluste zu trösten suchte. In den hundert Tagen wurde
er dem Herzog von Vicence als Gehilfe bei den Unterhandlungen beigegeben;
sie blieben ohne Erfolg, und Bignon setzte in seinem prseis als la Situation poti-
ti^us Ah w b'remss äspuis Is mois as mars 181i ^jus^u' me>i8 als Min
1813, einer Schrift, die man als das Programm des neuen Kaiserreichs be¬
trachten kann, in kräftigen Worten die Lage des Reichs auseinander. Nach
dem Sturz Napoleons schrieb er in der Zurückgezogenheit sein Werk über die
Proscriptionen, den Protest der besiegten Partei gegen die Uebergriffe der
Sieger, der um so achtungswerther war, da ihn spater das siegreiche Bürger-
thum adoptirte. Bald darauf wurde Bignon in die Kammer gewählt, und
verfocht sowol in diesem Hause als in der Journalistik mit Eifer und Ver¬
ständniß die Sache der liberalen Partei. Als Napoleon starb, ernannte er
Bignon zu einem seiner Testamentsvollstrecker und hinterließ ihm zugleich den
Auftrag, die diplomatische Geschichte seiner Zeit zu schreiben. Dieses Auftrags
entledigte sich Bignon in den Jahren 1829—38. Die ersten sechs Bände
gingen von Anfang des Consulats bis zum Frieden von Tilsit, die letzten
vier-bis zu den Ereignissen von 1812. Das Werk ist unschätzbar für den
Geschichtsforscher, theils wegen der zahlreichen Documente, die es enthält,
theils wegen der scharfen Dialektik, mit welcher die napoleonische Partei ihre
Sache vertritt. ES ist ein Parteibuch, aber von einem höchst unterrichteten
und einsichtsvollen Manne geschrieben, der sich niemals von der Leidenschaft
hinreißen läßt, sondern sich eher dem Vorwurf der Nüchternheit aussetzt. An
dem Kampf des Liberalismus in den Kammern von 1827—30 nahm er wie¬
derum Theil. Nach der Julirevolution bekleidete er eine Zeitlang' die Stelle
des Unterrichtsministers, paru wurde er Mitglied der Pairskammer und der
Akademie der Wissenschaften. Als solcher starb er im Januar 1841.




Die großen Wochen des Hauses der preußischen
Abgeordneten.

Die beiden letzten Wochen ^ sind in parlamentarischer Beziehung von
mehr als gewöhnlichem Interesse gewesen. In der Sitzung des Abgeord¬
netenhauses vom 17. Februar stellte der Abgeordnete v. Auerswald bei der
Berathung des Etats der directen Steuern ven Antrag: „DaS Haus wolle
die Erwartung aussprechen, daß die Staatsregierung den Art. 101 der Ver-


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[0438] sein Kxposs oomparMk <Ze I'fegt Knaneier, miiitaire, polMc^ne et morals as la Kranes et Ass prinoipalss ouiss^nsss Ah i'Curops. in welchem er das franzö¬ sische Volk über seine Verluste zu trösten suchte. In den hundert Tagen wurde er dem Herzog von Vicence als Gehilfe bei den Unterhandlungen beigegeben; sie blieben ohne Erfolg, und Bignon setzte in seinem prseis als la Situation poti- ti^us Ah w b'remss äspuis Is mois as mars 181i ^jus^u' me>i8 als Min 1813, einer Schrift, die man als das Programm des neuen Kaiserreichs be¬ trachten kann, in kräftigen Worten die Lage des Reichs auseinander. Nach dem Sturz Napoleons schrieb er in der Zurückgezogenheit sein Werk über die Proscriptionen, den Protest der besiegten Partei gegen die Uebergriffe der Sieger, der um so achtungswerther war, da ihn spater das siegreiche Bürger- thum adoptirte. Bald darauf wurde Bignon in die Kammer gewählt, und verfocht sowol in diesem Hause als in der Journalistik mit Eifer und Ver¬ ständniß die Sache der liberalen Partei. Als Napoleon starb, ernannte er Bignon zu einem seiner Testamentsvollstrecker und hinterließ ihm zugleich den Auftrag, die diplomatische Geschichte seiner Zeit zu schreiben. Dieses Auftrags entledigte sich Bignon in den Jahren 1829—38. Die ersten sechs Bände gingen von Anfang des Consulats bis zum Frieden von Tilsit, die letzten vier-bis zu den Ereignissen von 1812. Das Werk ist unschätzbar für den Geschichtsforscher, theils wegen der zahlreichen Documente, die es enthält, theils wegen der scharfen Dialektik, mit welcher die napoleonische Partei ihre Sache vertritt. ES ist ein Parteibuch, aber von einem höchst unterrichteten und einsichtsvollen Manne geschrieben, der sich niemals von der Leidenschaft hinreißen läßt, sondern sich eher dem Vorwurf der Nüchternheit aussetzt. An dem Kampf des Liberalismus in den Kammern von 1827—30 nahm er wie¬ derum Theil. Nach der Julirevolution bekleidete er eine Zeitlang' die Stelle des Unterrichtsministers, paru wurde er Mitglied der Pairskammer und der Akademie der Wissenschaften. Als solcher starb er im Januar 1841. Die großen Wochen des Hauses der preußischen Abgeordneten. Die beiden letzten Wochen ^ sind in parlamentarischer Beziehung von mehr als gewöhnlichem Interesse gewesen. In der Sitzung des Abgeord¬ netenhauses vom 17. Februar stellte der Abgeordnete v. Auerswald bei der Berathung des Etats der directen Steuern ven Antrag: „DaS Haus wolle die Erwartung aussprechen, daß die Staatsregierung den Art. 101 der Ver-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 16, 1857, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341586_103132/438>, abgerufen am 27.04.2024.