Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. III. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

irreguläre Reiterregimenter, 2 europäische Fusilierregimenter. 1 europäische
Veteran-Jnvalidencompagnie, 74 Regimenter Sipoyinfanterie. 1 Bataillon
Freiwillige von Bengalen. 2 Bataillone eingeborne Veteraninvaliden, 1 Ba¬
taillon von Vehelat e Ghelgiee. 1 Bataillon von Silhet, i Bataillon von
Arrcican, 1 Bataillon von Sebundis. 1 Bataillon von Assam.


Armee von Madras.

1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie
zu 6 Compagnien, von denen 3 europäisch, 3 eingeboren sind, 4 Bataillone
Fußartillerie, 3 europäische ü. 4, i eingebornes zu K Compagnien, 8 eingeborne
reguläre Reiterregimenter, 2 europäische Füsilierregimenter, 1 europäisches Jn-
validenbataillon, 52 Sipoyregimenter, 2 Bataillone Veteraninvaliden.


Armee von Bombay.

1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie zu
4 Compagnien, von denen 3 europäisch, 1 eingeboren ist. 3 Bataillone Fu߬
artillerie, 2 europäische zu 4, 1 eingebornes zu 8 Compagnien. 3 eingeborne
reguläre Reiterregimenter, 3 eingeborne irreguläre Reiterregimenter, 2 euro¬
päische Füsilierregimenter, 1 europäisches Füsilierbataillon. 26 Sipoyregimenter.
1 Veteran-Invalidenbataillon Eingeborne.

Ein Hauptaugenmerk bei Bildung dieses Heeres, das sich im Verhältniß
zur Ausdehnung der Ländereien, die nach und nach unter britische Herrschaft
kamen, mehr und mehr vergrößerte, war, daß man jedem Regiment Eng¬
länder zu Befehlshabern gab. Ebenso hatte jede Compagnie so viel nur
möglich europäische Offiziere und Unteroffiziere. Um indeß den Eingebornen
nicht alle Aussicht auf Avancement zu rauben, verlieh man auch an sie Capi-
tänsstellen und ließ sie sogar den Titel Major erlangen. Aber freilich sind
diese Stellungen eben nur Titel, verbunden mit höherem Gehalte, sonst aber
" ohne allen reellen Werth; denn selbst der eingeborne Major steht unter dem-
jüngsten Ensign so wie letztrer europäischer Abkunft ist. Außerdem ist der Rang der
eingebornen Offiziere nur ein localer, das heißt, er ist auf Asien beschränkt,
und westlich vom Cap der guten Hoffnung erkennt ihn nicht einmal die eng¬
lische Regierung an. Bei jeder Compagnie stehen nächst den englischen Offi¬
zieren drei eingeborne, -- der älteste derselben heißt Subadar, die Lieutenants
Djemadars, die eingebornen Unteroffiziere führen, wenn sie Sergeanten, die
Benennung Havildar, als Corporals heißen sie Rail. Ein Infanterieregiment
Zählt 9 Compagnien, jede zu hundert Mann, und wird von einem Oberst¬
lieutenant befehligt, da der Oberst in der Regel, ähnlich wie in der königlichen
Armee abcommandirt ist, sei es als Brigadier, sei es zu irgend einer Branche
des höhern Civilstaatsdienstes; außerdem hat jedes Regiment 1 Major 2 Capi-
täne, 9 Lieutenants. 4 Ensigns, wovon einer Adjutant, ein zweiter Quartier¬
meister ist, 9 Subadars, 9 Djemadars.


28*

irreguläre Reiterregimenter, 2 europäische Fusilierregimenter. 1 europäische
Veteran-Jnvalidencompagnie, 74 Regimenter Sipoyinfanterie. 1 Bataillon
Freiwillige von Bengalen. 2 Bataillone eingeborne Veteraninvaliden, 1 Ba¬
taillon von Vehelat e Ghelgiee. 1 Bataillon von Silhet, i Bataillon von
Arrcican, 1 Bataillon von Sebundis. 1 Bataillon von Assam.


Armee von Madras.

1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie
zu 6 Compagnien, von denen 3 europäisch, 3 eingeboren sind, 4 Bataillone
Fußartillerie, 3 europäische ü. 4, i eingebornes zu K Compagnien, 8 eingeborne
reguläre Reiterregimenter, 2 europäische Füsilierregimenter, 1 europäisches Jn-
validenbataillon, 52 Sipoyregimenter, 2 Bataillone Veteraninvaliden.


Armee von Bombay.

1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie zu
4 Compagnien, von denen 3 europäisch, 1 eingeboren ist. 3 Bataillone Fu߬
artillerie, 2 europäische zu 4, 1 eingebornes zu 8 Compagnien. 3 eingeborne
reguläre Reiterregimenter, 3 eingeborne irreguläre Reiterregimenter, 2 euro¬
päische Füsilierregimenter, 1 europäisches Füsilierbataillon. 26 Sipoyregimenter.
1 Veteran-Invalidenbataillon Eingeborne.

Ein Hauptaugenmerk bei Bildung dieses Heeres, das sich im Verhältniß
zur Ausdehnung der Ländereien, die nach und nach unter britische Herrschaft
kamen, mehr und mehr vergrößerte, war, daß man jedem Regiment Eng¬
länder zu Befehlshabern gab. Ebenso hatte jede Compagnie so viel nur
möglich europäische Offiziere und Unteroffiziere. Um indeß den Eingebornen
nicht alle Aussicht auf Avancement zu rauben, verlieh man auch an sie Capi-
tänsstellen und ließ sie sogar den Titel Major erlangen. Aber freilich sind
diese Stellungen eben nur Titel, verbunden mit höherem Gehalte, sonst aber
« ohne allen reellen Werth; denn selbst der eingeborne Major steht unter dem-
jüngsten Ensign so wie letztrer europäischer Abkunft ist. Außerdem ist der Rang der
eingebornen Offiziere nur ein localer, das heißt, er ist auf Asien beschränkt,
und westlich vom Cap der guten Hoffnung erkennt ihn nicht einmal die eng¬
lische Regierung an. Bei jeder Compagnie stehen nächst den englischen Offi¬
zieren drei eingeborne, — der älteste derselben heißt Subadar, die Lieutenants
Djemadars, die eingebornen Unteroffiziere führen, wenn sie Sergeanten, die
Benennung Havildar, als Corporals heißen sie Rail. Ein Infanterieregiment
Zählt 9 Compagnien, jede zu hundert Mann, und wird von einem Oberst¬
lieutenant befehligt, da der Oberst in der Regel, ähnlich wie in der königlichen
Armee abcommandirt ist, sei es als Brigadier, sei es zu irgend einer Branche
des höhern Civilstaatsdienstes; außerdem hat jedes Regiment 1 Major 2 Capi-
täne, 9 Lieutenants. 4 Ensigns, wovon einer Adjutant, ein zweiter Quartier¬
meister ist, 9 Subadars, 9 Djemadars.


28*
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0227" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/106038"/>
              <p xml:id="ID_651" prev="#ID_650"> irreguläre Reiterregimenter, 2 europäische Fusilierregimenter. 1 europäische<lb/>
Veteran-Jnvalidencompagnie, 74 Regimenter Sipoyinfanterie. 1 Bataillon<lb/>
Freiwillige von Bengalen. 2 Bataillone eingeborne Veteraninvaliden, 1 Ba¬<lb/>
taillon von Vehelat e Ghelgiee. 1 Bataillon von Silhet, i Bataillon von<lb/>
Arrcican, 1 Bataillon von Sebundis. 1 Bataillon von Assam.</p><lb/>
            </div>
            <div n="3">
              <head> Armee von Madras.</head><lb/>
              <p xml:id="ID_652"> 1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie<lb/>
zu 6 Compagnien, von denen 3 europäisch, 3 eingeboren sind, 4 Bataillone<lb/>
Fußartillerie, 3 europäische ü. 4, i eingebornes zu K Compagnien, 8 eingeborne<lb/>
reguläre Reiterregimenter, 2 europäische Füsilierregimenter, 1 europäisches Jn-<lb/>
validenbataillon, 52 Sipoyregimenter, 2 Bataillone Veteraninvaliden.</p><lb/>
            </div>
            <div n="3">
              <head> Armee von Bombay.</head><lb/>
              <p xml:id="ID_653"> 1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie zu<lb/>
4 Compagnien, von denen 3 europäisch, 1 eingeboren ist. 3 Bataillone Fu߬<lb/>
artillerie, 2 europäische zu 4, 1 eingebornes zu 8 Compagnien. 3 eingeborne<lb/>
reguläre Reiterregimenter, 3 eingeborne irreguläre Reiterregimenter, 2 euro¬<lb/>
päische Füsilierregimenter, 1 europäisches Füsilierbataillon. 26 Sipoyregimenter.<lb/>
1 Veteran-Invalidenbataillon Eingeborne.</p><lb/>
              <p xml:id="ID_654"> Ein Hauptaugenmerk bei Bildung dieses Heeres, das sich im Verhältniß<lb/>
zur Ausdehnung der Ländereien, die nach und nach unter britische Herrschaft<lb/>
kamen, mehr und mehr vergrößerte, war, daß man jedem Regiment Eng¬<lb/>
länder zu Befehlshabern gab. Ebenso hatte jede Compagnie so viel nur<lb/>
möglich europäische Offiziere und Unteroffiziere. Um indeß den Eingebornen<lb/>
nicht alle Aussicht auf Avancement zu rauben, verlieh man auch an sie Capi-<lb/>
tänsstellen und ließ sie sogar den Titel Major erlangen. Aber freilich sind<lb/>
diese Stellungen eben nur Titel, verbunden mit höherem Gehalte, sonst aber<lb/>
« ohne allen reellen Werth; denn selbst der eingeborne Major steht unter dem-<lb/>
jüngsten Ensign so wie letztrer europäischer Abkunft ist. Außerdem ist der Rang der<lb/>
eingebornen Offiziere nur ein localer, das heißt, er ist auf Asien beschränkt,<lb/>
und westlich vom Cap der guten Hoffnung erkennt ihn nicht einmal die eng¬<lb/>
lische Regierung an. Bei jeder Compagnie stehen nächst den englischen Offi¬<lb/>
zieren drei eingeborne, &#x2014; der älteste derselben heißt Subadar, die Lieutenants<lb/>
Djemadars, die eingebornen Unteroffiziere führen, wenn sie Sergeanten, die<lb/>
Benennung Havildar, als Corporals heißen sie Rail. Ein Infanterieregiment<lb/>
Zählt 9 Compagnien, jede zu hundert Mann, und wird von einem Oberst¬<lb/>
lieutenant befehligt, da der Oberst in der Regel, ähnlich wie in der königlichen<lb/>
Armee abcommandirt ist, sei es als Brigadier, sei es zu irgend einer Branche<lb/>
des höhern Civilstaatsdienstes; außerdem hat jedes Regiment 1 Major 2 Capi-<lb/>
täne, 9 Lieutenants. 4 Ensigns, wovon einer Adjutant, ein zweiter Quartier¬<lb/>
meister ist, 9 Subadars, 9 Djemadars.</p><lb/>
              <fw type="sig" place="bottom"> 28*</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0227] irreguläre Reiterregimenter, 2 europäische Fusilierregimenter. 1 europäische Veteran-Jnvalidencompagnie, 74 Regimenter Sipoyinfanterie. 1 Bataillon Freiwillige von Bengalen. 2 Bataillone eingeborne Veteraninvaliden, 1 Ba¬ taillon von Vehelat e Ghelgiee. 1 Bataillon von Silhet, i Bataillon von Arrcican, 1 Bataillon von Sebundis. 1 Bataillon von Assam. Armee von Madras. 1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie zu 6 Compagnien, von denen 3 europäisch, 3 eingeboren sind, 4 Bataillone Fußartillerie, 3 europäische ü. 4, i eingebornes zu K Compagnien, 8 eingeborne reguläre Reiterregimenter, 2 europäische Füsilierregimenter, 1 europäisches Jn- validenbataillon, 52 Sipoyregimenter, 2 Bataillone Veteraninvaliden. Armee von Bombay. 1 Jngenieurcorps, 1 Sappeurbataillon, 1 Regiment reitende Artillerie zu 4 Compagnien, von denen 3 europäisch, 1 eingeboren ist. 3 Bataillone Fu߬ artillerie, 2 europäische zu 4, 1 eingebornes zu 8 Compagnien. 3 eingeborne reguläre Reiterregimenter, 3 eingeborne irreguläre Reiterregimenter, 2 euro¬ päische Füsilierregimenter, 1 europäisches Füsilierbataillon. 26 Sipoyregimenter. 1 Veteran-Invalidenbataillon Eingeborne. Ein Hauptaugenmerk bei Bildung dieses Heeres, das sich im Verhältniß zur Ausdehnung der Ländereien, die nach und nach unter britische Herrschaft kamen, mehr und mehr vergrößerte, war, daß man jedem Regiment Eng¬ länder zu Befehlshabern gab. Ebenso hatte jede Compagnie so viel nur möglich europäische Offiziere und Unteroffiziere. Um indeß den Eingebornen nicht alle Aussicht auf Avancement zu rauben, verlieh man auch an sie Capi- tänsstellen und ließ sie sogar den Titel Major erlangen. Aber freilich sind diese Stellungen eben nur Titel, verbunden mit höherem Gehalte, sonst aber « ohne allen reellen Werth; denn selbst der eingeborne Major steht unter dem- jüngsten Ensign so wie letztrer europäischer Abkunft ist. Außerdem ist der Rang der eingebornen Offiziere nur ein localer, das heißt, er ist auf Asien beschränkt, und westlich vom Cap der guten Hoffnung erkennt ihn nicht einmal die eng¬ lische Regierung an. Bei jeder Compagnie stehen nächst den englischen Offi¬ zieren drei eingeborne, — der älteste derselben heißt Subadar, die Lieutenants Djemadars, die eingebornen Unteroffiziere führen, wenn sie Sergeanten, die Benennung Havildar, als Corporals heißen sie Rail. Ein Infanterieregiment Zählt 9 Compagnien, jede zu hundert Mann, und wird von einem Oberst¬ lieutenant befehligt, da der Oberst in der Regel, ähnlich wie in der königlichen Armee abcommandirt ist, sei es als Brigadier, sei es zu irgend einer Branche des höhern Civilstaatsdienstes; außerdem hat jedes Regiment 1 Major 2 Capi- täne, 9 Lieutenants. 4 Ensigns, wovon einer Adjutant, ein zweiter Quartier¬ meister ist, 9 Subadars, 9 Djemadars. 28*

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_105810
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_105810/227
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_105810/227>, abgerufen am 06.05.2024.