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Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. III. Band.

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und Roß,^ es wäre Raum genug im Hause. Aber die Nothwendigkeit gebot,
und so kehrten wir dem gastfreien Hause den Rücken, und gingen in unsern
Khan, um nach kurzer Rast an Tegea vorbei nach Sparta weiter zu reisen.




Literatur.

Arbeiten der k. russ. Gesandtschaft zu Peking über China, sein
Volk, feine Religion^ seine Institutionen, socialen Verhältnisse u. f. w. Aus dem
Russischen von or. C. Abel und F. A. Mecklenburg, Berlin, bei F. Hcinicke. 1858.
Zwei Bände. -- Seit etwa zweihundert Jahren haben die Russen in Peking einen
Absteigehof für Kaufleute, ein Kloster und eine Kirche. Die Kirche wurde von ge¬
fangnen Russen gegründet, welche die Mandschu von den Ufern des Amur entführt
und dem Corps der gelben Fahne zu Peking (der kaiserlichen Leibwache) einverleibt
hatten. Seit jener Zeit befindet sich eine ständige "geistliche Mission" von Seiten
Rußlands hier. Zuerst aus sieben, jetzt aus sechs Jahre entsendet, hat sie den Gottes¬
dienst für die Nachkommen jener Russen zu versehen, welche griechisch-katholisch ge¬
blieben sind, und sich im Uebrigen mit dem Studium der Sprachen und Einrich¬
tungen des Landes zu beschäftigen. Gegenwärtig besteht sie aus einem Archimcrn-
dritcn, drei Hieromonachcn, vier Studenten, einem Arzt und einem Maler. Diese
Männer haben, da sie nie als Missionäre auftraten, stets völlige Freiheit der Be¬
wegung genossen, und niemals traf sie Verfolgung. Ihre Arbeiten über Land und
Volk, die uns hier vorliegen, find sehr gründlich und geben eine Menge der inter¬
essantesten neuen Mittheilungen über das Reich, das sich jetzt dem europäischen Ver¬
kehr erschließt. Besonders werthvolle Aufsätze sind folgende- Ueber das Grundeigen¬
thum in China -- die Ereignisse in Peking beim Fall der Mindynastie -- häusliche
Gebräuche (Hochzeiten und Begräbnißfeierlichkeiten) der Chinesen -- Ursprung und
erste Thaten des mandschurischen Hauses -- drei Artikel über Buddha und den Bud¬
dhismus -- über die chinesische Medicin.




Mit Rr. 4O beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im September 1858.Die Werlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: v, Moritz Busch -- Verlag von F. L, Hering
in Leipzig.
Druck von C. E. Elvert in Leipzig.

und Roß,^ es wäre Raum genug im Hause. Aber die Nothwendigkeit gebot,
und so kehrten wir dem gastfreien Hause den Rücken, und gingen in unsern
Khan, um nach kurzer Rast an Tegea vorbei nach Sparta weiter zu reisen.




Literatur.

Arbeiten der k. russ. Gesandtschaft zu Peking über China, sein
Volk, feine Religion^ seine Institutionen, socialen Verhältnisse u. f. w. Aus dem
Russischen von or. C. Abel und F. A. Mecklenburg, Berlin, bei F. Hcinicke. 1858.
Zwei Bände. — Seit etwa zweihundert Jahren haben die Russen in Peking einen
Absteigehof für Kaufleute, ein Kloster und eine Kirche. Die Kirche wurde von ge¬
fangnen Russen gegründet, welche die Mandschu von den Ufern des Amur entführt
und dem Corps der gelben Fahne zu Peking (der kaiserlichen Leibwache) einverleibt
hatten. Seit jener Zeit befindet sich eine ständige „geistliche Mission" von Seiten
Rußlands hier. Zuerst aus sieben, jetzt aus sechs Jahre entsendet, hat sie den Gottes¬
dienst für die Nachkommen jener Russen zu versehen, welche griechisch-katholisch ge¬
blieben sind, und sich im Uebrigen mit dem Studium der Sprachen und Einrich¬
tungen des Landes zu beschäftigen. Gegenwärtig besteht sie aus einem Archimcrn-
dritcn, drei Hieromonachcn, vier Studenten, einem Arzt und einem Maler. Diese
Männer haben, da sie nie als Missionäre auftraten, stets völlige Freiheit der Be¬
wegung genossen, und niemals traf sie Verfolgung. Ihre Arbeiten über Land und
Volk, die uns hier vorliegen, find sehr gründlich und geben eine Menge der inter¬
essantesten neuen Mittheilungen über das Reich, das sich jetzt dem europäischen Ver¬
kehr erschließt. Besonders werthvolle Aufsätze sind folgende- Ueber das Grundeigen¬
thum in China — die Ereignisse in Peking beim Fall der Mindynastie — häusliche
Gebräuche (Hochzeiten und Begräbnißfeierlichkeiten) der Chinesen — Ursprung und
erste Thaten des mandschurischen Hauses — drei Artikel über Buddha und den Bud¬
dhismus — über die chinesische Medicin.




Mit Rr. 4O beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im September 1858.Die Werlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: v, Moritz Busch — Verlag von F. L, Hering
in Leipzig.
Druck von C. E. Elvert in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 17, 1858, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341588_105810/488>, abgerufen am 06.05.2024.