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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.

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Bezeichnend ist noch, daß der Patriarch den erwähnten Spanier während
des Processes zum Ritter des heiligen Grabes ernannte.

Aehnliche Anekdoten -werden mehre erzählt. Es ist aber genug mit der
einen. Mögen sie ganz oder nur in der Hauptsache wahr sein, zwei Thatsache"
dürsten nach meinen Erkundigungen feststehen, einmal, daß man sich auf beide"
Seiten, aber vorzüglich auf der des Patriarchen unwürdiger, niedriger, oft sah"'"'
ziger Mittel bedient, um die Gegner aus dem Sattel zu heben, und sodann,
daß die moralischen Zustände unter den lateinischen Familien Jerusalems sich >^
der Ankunft Mvnsignore Valergas und seiner Weltgeistlichen sehr zum Arge"
verändert haben. Aus dem ganzen Capitel aber wird man merken, daß ciuä)
in diesen Hinsichten der Geruch der heiligen Stadt kein besonders feiner un
M. B, erquicklicher ist.




Militärische Tagesfragen.
2.
Das preußische Heer und die Landwehrfrage.

Die preußische Landarmee besteht aus Truppen des stehenden Heeres und
der Landwehr. Die Infanterie ist in Regimenter eingetheilt, mit AusnalM
der Jäger, bei denen lediglich die Bataillonseintheilung besteht. Die Jnfanter^
regimenter haben zum größten Theil 3, zum kleinern 2 Bataillone. I^e
Bataillon des stehenden Heeres und der Landwehr ersten Aufgebotes hat a
dem Kriegsfuß in runder Zahl eine Stärke von 1000 Mann, das Batcullo"
der Landwehr zweiten Aufgebotes von 800 Mann. Die Truppentheile der
Infanterie, welche für den Krieg theils erst aufgestellt werden, theils mindeste"
in starken Stämmen auch im Frieden bestehen, sind: 4 Gardeinfantericregimenta
zu 3 Bataillonen. 1 Garderescrvcregiment zu 2 Bataillonen, 1 Gardejage^
bataillon. 1 Gardeschützenbataillon, 32 Linicnregimenter zu 3 Bataillonen,
8 Reserveinfanterieregimenter zu 2 Bataillonen. 8 Jägerbataillone, 4 Garde-
und 32 Provinziallandwchnegimenter zu 3 Bataillonen. 8 Provinziell.n>'b'
wehrbataillone der Reserveinfanterieregimenter, 116 Bataillone der Landwl)
zweiten Aufgebotes, 36 Ersatzbataillone für die Infanterie. 10 Ersatzcompagn"
für die Jäger. Dies gibt eine Summe von 406'/, Bataillonen oder ello"


Bezeichnend ist noch, daß der Patriarch den erwähnten Spanier während
des Processes zum Ritter des heiligen Grabes ernannte.

Aehnliche Anekdoten -werden mehre erzählt. Es ist aber genug mit der
einen. Mögen sie ganz oder nur in der Hauptsache wahr sein, zwei Thatsache»
dürsten nach meinen Erkundigungen feststehen, einmal, daß man sich auf beide»
Seiten, aber vorzüglich auf der des Patriarchen unwürdiger, niedriger, oft sah"'"'
ziger Mittel bedient, um die Gegner aus dem Sattel zu heben, und sodann,
daß die moralischen Zustände unter den lateinischen Familien Jerusalems sich >^
der Ankunft Mvnsignore Valergas und seiner Weltgeistlichen sehr zum Arge»
verändert haben. Aus dem ganzen Capitel aber wird man merken, daß ciuä)
in diesen Hinsichten der Geruch der heiligen Stadt kein besonders feiner un
M. B, erquicklicher ist.




Militärische Tagesfragen.
2.
Das preußische Heer und die Landwehrfrage.

Die preußische Landarmee besteht aus Truppen des stehenden Heeres und
der Landwehr. Die Infanterie ist in Regimenter eingetheilt, mit AusnalM
der Jäger, bei denen lediglich die Bataillonseintheilung besteht. Die Jnfanter^
regimenter haben zum größten Theil 3, zum kleinern 2 Bataillone. I^e
Bataillon des stehenden Heeres und der Landwehr ersten Aufgebotes hat a
dem Kriegsfuß in runder Zahl eine Stärke von 1000 Mann, das Batcullo»
der Landwehr zweiten Aufgebotes von 800 Mann. Die Truppentheile der
Infanterie, welche für den Krieg theils erst aufgestellt werden, theils mindeste"
in starken Stämmen auch im Frieden bestehen, sind: 4 Gardeinfantericregimenta
zu 3 Bataillonen. 1 Garderescrvcregiment zu 2 Bataillonen, 1 Gardejage^
bataillon. 1 Gardeschützenbataillon, 32 Linicnregimenter zu 3 Bataillonen,
8 Reserveinfanterieregimenter zu 2 Bataillonen. 8 Jägerbataillone, 4 Garde-
und 32 Provinziallandwchnegimenter zu 3 Bataillonen. 8 Provinziell.n>'b'
wehrbataillone der Reserveinfanterieregimenter, 116 Bataillone der Landwl)
zweiten Aufgebotes, 36 Ersatzbataillone für die Infanterie. 10 Ersatzcompagn"
für die Jäger. Dies gibt eine Summe von 406'/, Bataillonen oder ello"


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[0360] Bezeichnend ist noch, daß der Patriarch den erwähnten Spanier während des Processes zum Ritter des heiligen Grabes ernannte. Aehnliche Anekdoten -werden mehre erzählt. Es ist aber genug mit der einen. Mögen sie ganz oder nur in der Hauptsache wahr sein, zwei Thatsache» dürsten nach meinen Erkundigungen feststehen, einmal, daß man sich auf beide» Seiten, aber vorzüglich auf der des Patriarchen unwürdiger, niedriger, oft sah"'"' ziger Mittel bedient, um die Gegner aus dem Sattel zu heben, und sodann, daß die moralischen Zustände unter den lateinischen Familien Jerusalems sich >^ der Ankunft Mvnsignore Valergas und seiner Weltgeistlichen sehr zum Arge» verändert haben. Aus dem ganzen Capitel aber wird man merken, daß ciuä) in diesen Hinsichten der Geruch der heiligen Stadt kein besonders feiner un M. B, erquicklicher ist. Militärische Tagesfragen. 2. Das preußische Heer und die Landwehrfrage. Die preußische Landarmee besteht aus Truppen des stehenden Heeres und der Landwehr. Die Infanterie ist in Regimenter eingetheilt, mit AusnalM der Jäger, bei denen lediglich die Bataillonseintheilung besteht. Die Jnfanter^ regimenter haben zum größten Theil 3, zum kleinern 2 Bataillone. I^e Bataillon des stehenden Heeres und der Landwehr ersten Aufgebotes hat a dem Kriegsfuß in runder Zahl eine Stärke von 1000 Mann, das Batcullo» der Landwehr zweiten Aufgebotes von 800 Mann. Die Truppentheile der Infanterie, welche für den Krieg theils erst aufgestellt werden, theils mindeste" in starken Stämmen auch im Frieden bestehen, sind: 4 Gardeinfantericregimenta zu 3 Bataillonen. 1 Garderescrvcregiment zu 2 Bataillonen, 1 Gardejage^ bataillon. 1 Gardeschützenbataillon, 32 Linicnregimenter zu 3 Bataillonen, 8 Reserveinfanterieregimenter zu 2 Bataillonen. 8 Jägerbataillone, 4 Garde- und 32 Provinziallandwchnegimenter zu 3 Bataillonen. 8 Provinziell.n>'b' wehrbataillone der Reserveinfanterieregimenter, 116 Bataillone der Landwl) zweiten Aufgebotes, 36 Ersatzbataillone für die Infanterie. 10 Ersatzcompagn" für die Jäger. Dies gibt eine Summe von 406'/, Bataillonen oder ello"

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107585/360>, abgerufen am 28.04.2024.