Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band.Kohle nur zu 80 Franken per Tonne angenommen, nicht weniger als für Aber die Anwendung von Dampf bei der ganzen Flotte jeder großen Die Insel Wanger-Oge. 2. Der Naturforscher findet auf Wanger-Oge mancherlei Ausbeute. Was Ein Salzkraut, das auch im Binnenland in der Nähe von Salinen, ge¬ Bessere Ausbeute gewähren die wunderlichen Seegewächse, womit an vielen Oft treiben Seegewächse, die der Sturm anderswo losgerissen hat, an; Kohle nur zu 80 Franken per Tonne angenommen, nicht weniger als für Aber die Anwendung von Dampf bei der ganzen Flotte jeder großen Die Insel Wanger-Oge. 2. Der Naturforscher findet auf Wanger-Oge mancherlei Ausbeute. Was Ein Salzkraut, das auch im Binnenland in der Nähe von Salinen, ge¬ Bessere Ausbeute gewähren die wunderlichen Seegewächse, womit an vielen Oft treiben Seegewächse, die der Sturm anderswo losgerissen hat, an; <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0067" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/108197"/> <p xml:id="ID_220" prev="#ID_219"> Kohle nur zu 80 Franken per Tonne angenommen, nicht weniger als für<lb/> 1,200.000 Franken Kohlen erfordern.</p><lb/> <p xml:id="ID_221"> Aber die Anwendung von Dampf bei der ganzen Flotte jeder großen<lb/> Seemacht ist heutzutage eine Grundbedingung ihrer Stärke, und so wird ferner¬<lb/> hin ein reichlicher Vorrath zu Marinezwecken verwendbarer Kohle für eine solche<lb/> Macht die Hauptfrage sein. Alle Offiziere, welche 1849 von der zur Unter¬<lb/> suchung dieser Sache niedergesetzten Commission befragt wurden, erklärten,<lb/> daß nach der damaligen Beschaffenheit der französischen Maschinen kein Schiff<lb/> bei stürmischem Wetter ohne Hilfe ausländischer Kohle die See halten könne,<lb/> und das hat sich bis heute nicht geändert. Es ist indeß weder unmöglich noch<lb/> unwahrscheinlich, daß man mit der Zeit ein Mittel entdecken wird, durch welches ^<lb/> die Einrichtung der französischen Dampfkessel der Feuerung, welche das Land<lb/> selbst liefert, sich anpaßt. Aber selbst dann würde die große Entfernung der<lb/> französischen Kohlengruben von den meisten Kriegshafen ein schwer empfun¬<lb/> dener Nachtheil für die Flotte sein, wenn sie der Krieg auf die eignen Hilfs¬<lb/> quellen verweisen sollte.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die Insel Wanger-Oge.</head><lb/> <div n="2"> <head> 2.</head><lb/> <p xml:id="ID_222"> Der Naturforscher findet auf Wanger-Oge mancherlei Ausbeute. Was<lb/> zunächst die Pflanzenwelt angeht, so ist diese freilich sehr ärmlich bestellt;<lb/> doch verdienen die seltsamen Dünengräser, deren ich schon oben gedachte,<lb/> seine Aufmerksamkeit.</p><lb/> <p xml:id="ID_223"> Ein Salzkraut, das auch im Binnenland in der Nähe von Salinen, ge¬<lb/> troffen wird, salievririg, irmritima, hier Krückfoot (Krückfuß) genannt, überzieht<lb/> zuerst den noch unbenarbten Seeschlamm. Die Insulaner bereiten sich einen<lb/> Salat daraus.</p><lb/> <p xml:id="ID_224"> Bessere Ausbeute gewähren die wunderlichen Seegewächse, womit an vielen<lb/> Stellen das Meer wie mit einem buntfarbigen Teppich überstrickt ist: die ver¬<lb/> schiedenen Tangatten, als Fadentang. Blasentang, Schotentang, sügeförmiger<lb/> Tang, Zuckertang, der hier die Länge von zwanzig Fuß erreicht.</p><lb/> <p xml:id="ID_225"> Oft treiben Seegewächse, die der Sturm anderswo losgerissen hat, an;<lb/> die von Helgoland führen nicht selten Trümmer eines rothen Gesteins mit sich,<lb/> aus dem jene Insel auferbaut ist.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0067]
Kohle nur zu 80 Franken per Tonne angenommen, nicht weniger als für
1,200.000 Franken Kohlen erfordern.
Aber die Anwendung von Dampf bei der ganzen Flotte jeder großen
Seemacht ist heutzutage eine Grundbedingung ihrer Stärke, und so wird ferner¬
hin ein reichlicher Vorrath zu Marinezwecken verwendbarer Kohle für eine solche
Macht die Hauptfrage sein. Alle Offiziere, welche 1849 von der zur Unter¬
suchung dieser Sache niedergesetzten Commission befragt wurden, erklärten,
daß nach der damaligen Beschaffenheit der französischen Maschinen kein Schiff
bei stürmischem Wetter ohne Hilfe ausländischer Kohle die See halten könne,
und das hat sich bis heute nicht geändert. Es ist indeß weder unmöglich noch
unwahrscheinlich, daß man mit der Zeit ein Mittel entdecken wird, durch welches ^
die Einrichtung der französischen Dampfkessel der Feuerung, welche das Land
selbst liefert, sich anpaßt. Aber selbst dann würde die große Entfernung der
französischen Kohlengruben von den meisten Kriegshafen ein schwer empfun¬
dener Nachtheil für die Flotte sein, wenn sie der Krieg auf die eignen Hilfs¬
quellen verweisen sollte.
Die Insel Wanger-Oge.
2.
Der Naturforscher findet auf Wanger-Oge mancherlei Ausbeute. Was
zunächst die Pflanzenwelt angeht, so ist diese freilich sehr ärmlich bestellt;
doch verdienen die seltsamen Dünengräser, deren ich schon oben gedachte,
seine Aufmerksamkeit.
Ein Salzkraut, das auch im Binnenland in der Nähe von Salinen, ge¬
troffen wird, salievririg, irmritima, hier Krückfoot (Krückfuß) genannt, überzieht
zuerst den noch unbenarbten Seeschlamm. Die Insulaner bereiten sich einen
Salat daraus.
Bessere Ausbeute gewähren die wunderlichen Seegewächse, womit an vielen
Stellen das Meer wie mit einem buntfarbigen Teppich überstrickt ist: die ver¬
schiedenen Tangatten, als Fadentang. Blasentang, Schotentang, sügeförmiger
Tang, Zuckertang, der hier die Länge von zwanzig Fuß erreicht.
Oft treiben Seegewächse, die der Sturm anderswo losgerissen hat, an;
die von Helgoland führen nicht selten Trümmer eines rothen Gesteins mit sich,
aus dem jene Insel auferbaut ist.
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