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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. IV. Band.

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lung der Gewerbeordnung vom 17, Januar 1845 und der Verordnung vom
6. Februar 1849 aufgefordert werden; dann das Rescript des Ministers des
Innern Herrn Grafen von Schwerin, vom 31. Juli 1860, über das Con-
cessionswcsen. Der Verfasser bethätigt einen wirklichen Beruf, an den wich¬
tigsten socialen Fragen mit praktischem Erfolge für die vaterländischen Ver¬
hältnisse sich fördernd zu betheiligen; er hat ein großes Talent, für das Volk,
aber, nichts weniger als gemein, zu schreiben, und er versteht es, die Statistik
erläuternd und belehrend für seine Zwecke zu verwenden.

Zur Frage über das deutsche Maaß von G. Hagen, Geh. Ober-Baurath
und Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. -- Ber¬
lin, bei Ernst und Korn 1861.

In gedrängter Kürze (S'/a Bogen) erörtert die Schrift "zuerst die An¬
forderungen, welche die Wissenschaft wie der Verkehr an die Feststellung eines
Urmaßcs machen." Alsdann wird historisch mitgetheilt "in welcher Art die¬
selbe Aufgabe in neuerer Zeit verschiedentlich gelöst ist;" endlich werden "in
Betreff der Wahl des deutschen Maaßes und dessen Festlegung Vorschläge ge¬
macht, welche der Würde und dem Interesse Deutschlands am meisten zu ent¬
sprechen scheinen." Der Leser wird die Schrift nicht ohne hohe Achtung vor
dem Wissen und der technischen Befähigung des Herrn Verfassers und nicht
ohne Nutzen für sich selbst aus der Hand legen. Aber es läßt sich beinahe
mit Bestimmtheit voraussagen, daß sein Vorschlag, das deutsche Maß möglichst
nahe an das englische anzuschließen, keinen Eingang finden wird. Der fran¬
zösische Meter hat zu viele wissenschaftliche und thatsächliche Eroberungen ge¬
macht, trotz aller UnVollkommenheiten, welche ihm, wie jedem Wenschenwerke.
ankleben, als daß er von dem Uard verdrängt werden könnte. Zum Ueber¬
flusse sind aus England selbst, wo das Schriftchen Beachtung gefunden hat,
warnende Stimmen gekommen, welche die Mängel der englischen Maßeinrich¬
tungen beklagen und dem Bedürfnisse nach Verbesserung Ausdruck geben.




Die Pariser Kunstausstellung von 1861 uns die bildende Kunst
des 19. Jahrhunderts in Frankreich.
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Die Jngres'sche Schule, die religiöse Reaction und die Aus¬
läufer des Idealismus. Die romantische Kunst: Dela-
croix, Decamps. Ary Scheffer.

Die ideale Richtung der Malerei, von Ingres in ernstem und strengem
Sinne neu belebt, verfolgte neben den immer kühner vordringenden romanti-


lung der Gewerbeordnung vom 17, Januar 1845 und der Verordnung vom
6. Februar 1849 aufgefordert werden; dann das Rescript des Ministers des
Innern Herrn Grafen von Schwerin, vom 31. Juli 1860, über das Con-
cessionswcsen. Der Verfasser bethätigt einen wirklichen Beruf, an den wich¬
tigsten socialen Fragen mit praktischem Erfolge für die vaterländischen Ver¬
hältnisse sich fördernd zu betheiligen; er hat ein großes Talent, für das Volk,
aber, nichts weniger als gemein, zu schreiben, und er versteht es, die Statistik
erläuternd und belehrend für seine Zwecke zu verwenden.

Zur Frage über das deutsche Maaß von G. Hagen, Geh. Ober-Baurath
und Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Ber¬
lin, bei Ernst und Korn 1861.

In gedrängter Kürze (S'/a Bogen) erörtert die Schrift „zuerst die An¬
forderungen, welche die Wissenschaft wie der Verkehr an die Feststellung eines
Urmaßcs machen." Alsdann wird historisch mitgetheilt „in welcher Art die¬
selbe Aufgabe in neuerer Zeit verschiedentlich gelöst ist;" endlich werden „in
Betreff der Wahl des deutschen Maaßes und dessen Festlegung Vorschläge ge¬
macht, welche der Würde und dem Interesse Deutschlands am meisten zu ent¬
sprechen scheinen." Der Leser wird die Schrift nicht ohne hohe Achtung vor
dem Wissen und der technischen Befähigung des Herrn Verfassers und nicht
ohne Nutzen für sich selbst aus der Hand legen. Aber es läßt sich beinahe
mit Bestimmtheit voraussagen, daß sein Vorschlag, das deutsche Maß möglichst
nahe an das englische anzuschließen, keinen Eingang finden wird. Der fran¬
zösische Meter hat zu viele wissenschaftliche und thatsächliche Eroberungen ge¬
macht, trotz aller UnVollkommenheiten, welche ihm, wie jedem Wenschenwerke.
ankleben, als daß er von dem Uard verdrängt werden könnte. Zum Ueber¬
flusse sind aus England selbst, wo das Schriftchen Beachtung gefunden hat,
warnende Stimmen gekommen, welche die Mängel der englischen Maßeinrich¬
tungen beklagen und dem Bedürfnisse nach Verbesserung Ausdruck geben.




Die Pariser Kunstausstellung von 1861 uns die bildende Kunst
des 19. Jahrhunderts in Frankreich.
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Die Jngres'sche Schule, die religiöse Reaction und die Aus¬
läufer des Idealismus. Die romantische Kunst: Dela-
croix, Decamps. Ary Scheffer.

Die ideale Richtung der Malerei, von Ingres in ernstem und strengem
Sinne neu belebt, verfolgte neben den immer kühner vordringenden romanti-


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[0176] lung der Gewerbeordnung vom 17, Januar 1845 und der Verordnung vom 6. Februar 1849 aufgefordert werden; dann das Rescript des Ministers des Innern Herrn Grafen von Schwerin, vom 31. Juli 1860, über das Con- cessionswcsen. Der Verfasser bethätigt einen wirklichen Beruf, an den wich¬ tigsten socialen Fragen mit praktischem Erfolge für die vaterländischen Ver¬ hältnisse sich fördernd zu betheiligen; er hat ein großes Talent, für das Volk, aber, nichts weniger als gemein, zu schreiben, und er versteht es, die Statistik erläuternd und belehrend für seine Zwecke zu verwenden. Zur Frage über das deutsche Maaß von G. Hagen, Geh. Ober-Baurath und Mitglied der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — Ber¬ lin, bei Ernst und Korn 1861. In gedrängter Kürze (S'/a Bogen) erörtert die Schrift „zuerst die An¬ forderungen, welche die Wissenschaft wie der Verkehr an die Feststellung eines Urmaßcs machen." Alsdann wird historisch mitgetheilt „in welcher Art die¬ selbe Aufgabe in neuerer Zeit verschiedentlich gelöst ist;" endlich werden „in Betreff der Wahl des deutschen Maaßes und dessen Festlegung Vorschläge ge¬ macht, welche der Würde und dem Interesse Deutschlands am meisten zu ent¬ sprechen scheinen." Der Leser wird die Schrift nicht ohne hohe Achtung vor dem Wissen und der technischen Befähigung des Herrn Verfassers und nicht ohne Nutzen für sich selbst aus der Hand legen. Aber es läßt sich beinahe mit Bestimmtheit voraussagen, daß sein Vorschlag, das deutsche Maß möglichst nahe an das englische anzuschließen, keinen Eingang finden wird. Der fran¬ zösische Meter hat zu viele wissenschaftliche und thatsächliche Eroberungen ge¬ macht, trotz aller UnVollkommenheiten, welche ihm, wie jedem Wenschenwerke. ankleben, als daß er von dem Uard verdrängt werden könnte. Zum Ueber¬ flusse sind aus England selbst, wo das Schriftchen Beachtung gefunden hat, warnende Stimmen gekommen, welche die Mängel der englischen Maßeinrich¬ tungen beklagen und dem Bedürfnisse nach Verbesserung Ausdruck geben. Die Pariser Kunstausstellung von 1861 uns die bildende Kunst des 19. Jahrhunderts in Frankreich. '.6 .5 ito'Z ».->'.«.' !- - .ii)Mu7«k »-»«ZlMill Die Jngres'sche Schule, die religiöse Reaction und die Aus¬ läufer des Idealismus. Die romantische Kunst: Dela- croix, Decamps. Ary Scheffer. Die ideale Richtung der Malerei, von Ingres in ernstem und strengem Sinne neu belebt, verfolgte neben den immer kühner vordringenden romanti-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_112507/176>, abgerufen am 26.04.2024.