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Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. III. Band.

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Universität Halle, 1. Theil, Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses
1863.

Bildet den 14. Band der von Eckstein herausgegebnen " Jugcndbibliothek des
griechischen und deutschen Alterthums" und schließt sich den früheren Bänden dieser
empfehlenswerthen Sammlung würdig an. Wie in seiner Bearbeitung der Ana-
basis hat der Verfasser durchweg nach den Qucllenschriftstellcrn, zunächst nach Arrian,
dann nach den Mittheilungen von Diodor, Curtius, Plutarch, Justin und Polyän
gearbeitet. Zugleich aber wurden neuere Historiker wie Grote und dessen geistvoller
Gegner Jäger und selbst Einzelschriften fleißig und mit Sachkenntniß benutzt. End¬
lich haben in Betreff der militärischen Verhältnisse die Arbeiten Mützclls und die
einschlagenden Abschnitte aus Köchlys und Nüstows Geschichte des griechischen Kriegs¬
wesens gebührende Berücksichtigung gesunden, so daß das Werk auch vor der strengen
Wissenschaft die Probe besteht. Die Form ist ebenfalls zu loben. Der Verfasser
versteht zu erzählen, seine Charakteristiken sind überall wohlgelungen, seine land¬
schaftlichen Schilderungen, seine Schlachtenbilder von großer Anschaulichkeit. Der
erste Theil verfolgt den Eroberungszug der Macedonier und Griechen bis zum Mai
des Jahres 330, wo Alexander nach Lösung der ersten Hälfte seiner riesenhaften
Aufgabe, d. h. nach Eroberung der Westhälfte des persischen Reichs von Armenien
bis hinab nach Susa, Babylon und Persepolis, gegen die iranischen Provinzen und
zunächst nach Medien aufbrach, um den letzten Widerstand zu brechen, den ihm Darius
entgegenstellen konnte. Der zweite Theil wird den Schluß bringen, und gedenkt die
Verlagshandlung demselben eine Karte des Kriegsschauplatzes beizugeben.




Vermischte Literatur.
Handbuch der Statistik nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet
von Adolf Frantz. Erste Lieferung. Breslau. Verlag von Wilhelm Gottl. Korn.
1863. 192 S.

Ein höchst reichhaltiges Buch, welches in übersichtlicher Zusammenstellung und
sachverständigen Vergleichen eine Statistik Oestreichs, Preußens, Deutschlands und
den Schweiz gibt. Nachdem ein erster Abschnitt Gebictsumfang, Volkszahl und
Volksvermehrung in den deutschen Kleinstaaten, den Mittclstaaten, Preußen, Oestreich,
den freien Städten und der Schweiz betrachtet, zeigt ein zweiter in derselben Auf¬
einanderfolge die Bevölkerung nach Geschlechtern und Geschlechtsverbindungen (das
Verhältniß der Kinder und Erwachsenen, Männer und Frauen, Ehen u. s. w. zur
Bevölkerung), worauf ein dritter die Gcburtsstatistik der genannten Staaten, ein
vierter die Sterblichkeit in denselben untersucht. Dann werden die Einwirkungen
der Getreidepreise, des Wohlstandes der Bevölkerung, der klimatischen Verhältnisse,
der Berufsarten u. d. in. auf Leben und Sterben ins Auge gefaßt. Daran schließt
sich ein Capitel über Ein- und Auswanderung der Bevölkerung, ein ferneres über
Nationalität und Sprache und ein weiteres über die Verhältnisse der Religionen


Universität Halle, 1. Theil, Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses
1863.

Bildet den 14. Band der von Eckstein herausgegebnen „ Jugcndbibliothek des
griechischen und deutschen Alterthums" und schließt sich den früheren Bänden dieser
empfehlenswerthen Sammlung würdig an. Wie in seiner Bearbeitung der Ana-
basis hat der Verfasser durchweg nach den Qucllenschriftstellcrn, zunächst nach Arrian,
dann nach den Mittheilungen von Diodor, Curtius, Plutarch, Justin und Polyän
gearbeitet. Zugleich aber wurden neuere Historiker wie Grote und dessen geistvoller
Gegner Jäger und selbst Einzelschriften fleißig und mit Sachkenntniß benutzt. End¬
lich haben in Betreff der militärischen Verhältnisse die Arbeiten Mützclls und die
einschlagenden Abschnitte aus Köchlys und Nüstows Geschichte des griechischen Kriegs¬
wesens gebührende Berücksichtigung gesunden, so daß das Werk auch vor der strengen
Wissenschaft die Probe besteht. Die Form ist ebenfalls zu loben. Der Verfasser
versteht zu erzählen, seine Charakteristiken sind überall wohlgelungen, seine land¬
schaftlichen Schilderungen, seine Schlachtenbilder von großer Anschaulichkeit. Der
erste Theil verfolgt den Eroberungszug der Macedonier und Griechen bis zum Mai
des Jahres 330, wo Alexander nach Lösung der ersten Hälfte seiner riesenhaften
Aufgabe, d. h. nach Eroberung der Westhälfte des persischen Reichs von Armenien
bis hinab nach Susa, Babylon und Persepolis, gegen die iranischen Provinzen und
zunächst nach Medien aufbrach, um den letzten Widerstand zu brechen, den ihm Darius
entgegenstellen konnte. Der zweite Theil wird den Schluß bringen, und gedenkt die
Verlagshandlung demselben eine Karte des Kriegsschauplatzes beizugeben.




Vermischte Literatur.
Handbuch der Statistik nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet
von Adolf Frantz. Erste Lieferung. Breslau. Verlag von Wilhelm Gottl. Korn.
1863. 192 S.

Ein höchst reichhaltiges Buch, welches in übersichtlicher Zusammenstellung und
sachverständigen Vergleichen eine Statistik Oestreichs, Preußens, Deutschlands und
den Schweiz gibt. Nachdem ein erster Abschnitt Gebictsumfang, Volkszahl und
Volksvermehrung in den deutschen Kleinstaaten, den Mittclstaaten, Preußen, Oestreich,
den freien Städten und der Schweiz betrachtet, zeigt ein zweiter in derselben Auf¬
einanderfolge die Bevölkerung nach Geschlechtern und Geschlechtsverbindungen (das
Verhältniß der Kinder und Erwachsenen, Männer und Frauen, Ehen u. s. w. zur
Bevölkerung), worauf ein dritter die Gcburtsstatistik der genannten Staaten, ein
vierter die Sterblichkeit in denselben untersucht. Dann werden die Einwirkungen
der Getreidepreise, des Wohlstandes der Bevölkerung, der klimatischen Verhältnisse,
der Berufsarten u. d. in. auf Leben und Sterben ins Auge gefaßt. Daran schließt
sich ein Capitel über Ein- und Auswanderung der Bevölkerung, ein ferneres über
Nationalität und Sprache und ein weiteres über die Verhältnisse der Religionen


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[0488] Universität Halle, 1. Theil, Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses 1863. Bildet den 14. Band der von Eckstein herausgegebnen „ Jugcndbibliothek des griechischen und deutschen Alterthums" und schließt sich den früheren Bänden dieser empfehlenswerthen Sammlung würdig an. Wie in seiner Bearbeitung der Ana- basis hat der Verfasser durchweg nach den Qucllenschriftstellcrn, zunächst nach Arrian, dann nach den Mittheilungen von Diodor, Curtius, Plutarch, Justin und Polyän gearbeitet. Zugleich aber wurden neuere Historiker wie Grote und dessen geistvoller Gegner Jäger und selbst Einzelschriften fleißig und mit Sachkenntniß benutzt. End¬ lich haben in Betreff der militärischen Verhältnisse die Arbeiten Mützclls und die einschlagenden Abschnitte aus Köchlys und Nüstows Geschichte des griechischen Kriegs¬ wesens gebührende Berücksichtigung gesunden, so daß das Werk auch vor der strengen Wissenschaft die Probe besteht. Die Form ist ebenfalls zu loben. Der Verfasser versteht zu erzählen, seine Charakteristiken sind überall wohlgelungen, seine land¬ schaftlichen Schilderungen, seine Schlachtenbilder von großer Anschaulichkeit. Der erste Theil verfolgt den Eroberungszug der Macedonier und Griechen bis zum Mai des Jahres 330, wo Alexander nach Lösung der ersten Hälfte seiner riesenhaften Aufgabe, d. h. nach Eroberung der Westhälfte des persischen Reichs von Armenien bis hinab nach Susa, Babylon und Persepolis, gegen die iranischen Provinzen und zunächst nach Medien aufbrach, um den letzten Widerstand zu brechen, den ihm Darius entgegenstellen konnte. Der zweite Theil wird den Schluß bringen, und gedenkt die Verlagshandlung demselben eine Karte des Kriegsschauplatzes beizugeben. Vermischte Literatur. Handbuch der Statistik nach den neuesten und besten Quellen bearbeitet von Adolf Frantz. Erste Lieferung. Breslau. Verlag von Wilhelm Gottl. Korn. 1863. 192 S. Ein höchst reichhaltiges Buch, welches in übersichtlicher Zusammenstellung und sachverständigen Vergleichen eine Statistik Oestreichs, Preußens, Deutschlands und den Schweiz gibt. Nachdem ein erster Abschnitt Gebictsumfang, Volkszahl und Volksvermehrung in den deutschen Kleinstaaten, den Mittclstaaten, Preußen, Oestreich, den freien Städten und der Schweiz betrachtet, zeigt ein zweiter in derselben Auf¬ einanderfolge die Bevölkerung nach Geschlechtern und Geschlechtsverbindungen (das Verhältniß der Kinder und Erwachsenen, Männer und Frauen, Ehen u. s. w. zur Bevölkerung), worauf ein dritter die Gcburtsstatistik der genannten Staaten, ein vierter die Sterblichkeit in denselben untersucht. Dann werden die Einwirkungen der Getreidepreise, des Wohlstandes der Bevölkerung, der klimatischen Verhältnisse, der Berufsarten u. d. in. auf Leben und Sterben ins Auge gefaßt. Daran schließt sich ein Capitel über Ein- und Auswanderung der Bevölkerung, ein ferneres über Nationalität und Sprache und ein weiteres über die Verhältnisse der Religionen

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341797_115393/488>, abgerufen am 29.04.2024.