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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. I. Band.

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Militärischen Angelegenheit ohne Erlaubniß seines Obern an eine Nicht Mili¬
tärische Behörde wenden.

5. ) In den sogenanten Militair LÄsine-s oder Llubs wenn sie länger ge-
duldet werden sollen muß jeder Zeit Ruhe und Ordnung herschen, es dürfen
darin keine Handlungen vorgenommen, keine Äußerungen gehört werden, die
nicht ganz öffentlich geschehen könnten.

6. ) Die (Ms: sollen sich hinführo auch immer mehr zu ihrem eigenen
Stande u. nicht zu den andern Ständen des Staats halten oder mit denselben
in engere Verbindung treten.

Da die (üliets und OommÄnäeurs nach vorstehenden Punckten nun künftig
von den Hualitaiten und der Noralitait, eines jeden (Meiers genauer wie
bisher Kentniß erlangen sollen, so kan ich auch mit Recht fordern, daß in
den künftig einzureichenden Ooväuitten Listen die wichtigsten Angaben umständlich
und bey jedem (Meier mit den Abänderungen eingezeicht werden. Zu noch
besserer Erreichung dieses Zwecks aber soll außer dem vlrek oder (üommanäeur
des lie^laeues noch ein Staabs (Meier die Ooiräuitten Liste mit abfassen
und unterschreiben, wozu der Lrigaäier den schicklichsten erwählt. Schließlich
wird erinnert daß Ich jede minder oder größere Vergehung wieder Meine Vor¬
schrift in Zukunft was die Aufsicht angehet so wohl von Staabs (Meiers als
wegen der (üouäuite der 8ubs,1terii (Mes: auf das aller strengste ahnden und
bestrafen werde.'


MIKslm L.
red: von Uf>rseKaII.


Im Tower von Oestreich.

Wer von der Höhe des Leopolds- oder des Kahlenbergs auf das Häuser¬
gewirr, das sich um den Stephansthurm gruppirt und das Wien heißt, herunter¬
blickt, gewahrt am Südostende desselben, durch eine Blachfeldsstrecke von den
letzten Häusern geschieden, einen düsteren quadratischen Fleck, der ungefähr den
Raum einer kleinen Provinzialstadt einnimmt. Etwas entfernt von ihm ragen
rechts und links andere, kleinere Punkte aus der Ebene auf; das Fernrohr
läßt sie als die gewaltigen Bauten der Südbahn erkennen, welche über und
durch die Alpen die morgenländische Welt mit ihren Handelsschätzen uns näher


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Militärischen Angelegenheit ohne Erlaubniß seines Obern an eine Nicht Mili¬
tärische Behörde wenden.

5. ) In den sogenanten Militair LÄsine-s oder Llubs wenn sie länger ge-
duldet werden sollen muß jeder Zeit Ruhe und Ordnung herschen, es dürfen
darin keine Handlungen vorgenommen, keine Äußerungen gehört werden, die
nicht ganz öffentlich geschehen könnten.

6. ) Die (Ms: sollen sich hinführo auch immer mehr zu ihrem eigenen
Stande u. nicht zu den andern Ständen des Staats halten oder mit denselben
in engere Verbindung treten.

Da die (üliets und OommÄnäeurs nach vorstehenden Punckten nun künftig
von den Hualitaiten und der Noralitait, eines jeden (Meiers genauer wie
bisher Kentniß erlangen sollen, so kan ich auch mit Recht fordern, daß in
den künftig einzureichenden Ooväuitten Listen die wichtigsten Angaben umständlich
und bey jedem (Meier mit den Abänderungen eingezeicht werden. Zu noch
besserer Erreichung dieses Zwecks aber soll außer dem vlrek oder (üommanäeur
des lie^laeues noch ein Staabs (Meier die Ooiräuitten Liste mit abfassen
und unterschreiben, wozu der Lrigaäier den schicklichsten erwählt. Schließlich
wird erinnert daß Ich jede minder oder größere Vergehung wieder Meine Vor¬
schrift in Zukunft was die Aufsicht angehet so wohl von Staabs (Meiers als
wegen der (üouäuite der 8ubs,1terii (Mes: auf das aller strengste ahnden und
bestrafen werde.'


MIKslm L.
red: von Uf>rseKaII.


Im Tower von Oestreich.

Wer von der Höhe des Leopolds- oder des Kahlenbergs auf das Häuser¬
gewirr, das sich um den Stephansthurm gruppirt und das Wien heißt, herunter¬
blickt, gewahrt am Südostende desselben, durch eine Blachfeldsstrecke von den
letzten Häusern geschieden, einen düsteren quadratischen Fleck, der ungefähr den
Raum einer kleinen Provinzialstadt einnimmt. Etwas entfernt von ihm ragen
rechts und links andere, kleinere Punkte aus der Ebene auf; das Fernrohr
läßt sie als die gewaltigen Bauten der Südbahn erkennen, welche über und
durch die Alpen die morgenländische Welt mit ihren Handelsschätzen uns näher


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[0159] Militärischen Angelegenheit ohne Erlaubniß seines Obern an eine Nicht Mili¬ tärische Behörde wenden. 5. ) In den sogenanten Militair LÄsine-s oder Llubs wenn sie länger ge- duldet werden sollen muß jeder Zeit Ruhe und Ordnung herschen, es dürfen darin keine Handlungen vorgenommen, keine Äußerungen gehört werden, die nicht ganz öffentlich geschehen könnten. 6. ) Die (Ms: sollen sich hinführo auch immer mehr zu ihrem eigenen Stande u. nicht zu den andern Ständen des Staats halten oder mit denselben in engere Verbindung treten. Da die (üliets und OommÄnäeurs nach vorstehenden Punckten nun künftig von den Hualitaiten und der Noralitait, eines jeden (Meiers genauer wie bisher Kentniß erlangen sollen, so kan ich auch mit Recht fordern, daß in den künftig einzureichenden Ooväuitten Listen die wichtigsten Angaben umständlich und bey jedem (Meier mit den Abänderungen eingezeicht werden. Zu noch besserer Erreichung dieses Zwecks aber soll außer dem vlrek oder (üommanäeur des lie^laeues noch ein Staabs (Meier die Ooiräuitten Liste mit abfassen und unterschreiben, wozu der Lrigaäier den schicklichsten erwählt. Schließlich wird erinnert daß Ich jede minder oder größere Vergehung wieder Meine Vor¬ schrift in Zukunft was die Aufsicht angehet so wohl von Staabs (Meiers als wegen der (üouäuite der 8ubs,1terii (Mes: auf das aller strengste ahnden und bestrafen werde.' MIKslm L. red: von Uf>rseKaII. Im Tower von Oestreich. Wer von der Höhe des Leopolds- oder des Kahlenbergs auf das Häuser¬ gewirr, das sich um den Stephansthurm gruppirt und das Wien heißt, herunter¬ blickt, gewahrt am Südostende desselben, durch eine Blachfeldsstrecke von den letzten Häusern geschieden, einen düsteren quadratischen Fleck, der ungefähr den Raum einer kleinen Provinzialstadt einnimmt. Etwas entfernt von ihm ragen rechts und links andere, kleinere Punkte aus der Ebene auf; das Fernrohr läßt sie als die gewaltigen Bauten der Südbahn erkennen, welche über und durch die Alpen die morgenländische Welt mit ihren Handelsschätzen uns näher 19*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282240/159>, abgerufen am 29.04.2024.