Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. I. Band.lei gothisches Spielzeug von der armseligsten Erfindung in einem Farbenschm Väter der Stadt da gemacht, in welche berathen sollen. V (Vlindpfosten), neu eendenTurm m die ertikale, treppenartig aufst es Maßwerk in den alten elsrücken über vierecki weltliche Wohl ihrer M ende Mauerstreifen mit ndbogigen Fenstern, im enunen, der res sth h E von ein paar Raths lei Thürmchen mit i sgen herren und Wappenhaltern buntglitzernden Zeltdächern: n OffgFkos als Uhrbeschützern, endlich das alles bildet zusamme den alten Resten e präge der vaterländ seine Bestimmung u rathen auiebt n Ganzes, das halb Festu schen nürnberger Spielwaare ur insofern allenfalls ansh g, halb Magazin, das tre trägt; ein Rathhaus, de könnte, als es dem Bes Bau wohl soll. Gott een was der rathlos dastehende enn sie in dem Haus ebe aller Nachahmung: sie trit das Wesen der S Das ist der Flu chffache ni die moderne Gothik die ganze nachmittelalterliche Kunst und Gesittung aus e,eerearentronnen,can derunstvern gt lei gothisches Spielzeug von der armseligsten Erfindung in einem Farbenschm Väter der Stadt da gemacht, in welche berathen sollen. V (Vlindpfosten), neu eendenTurm m die ertikale, treppenartig aufst es Maßwerk in den alten elsrücken über vierecki weltliche Wohl ihrer M ende Mauerstreifen mit ndbogigen Fenstern, im enunen, der res sth h E von ein paar Raths lei Thürmchen mit i sgen herren und Wappenhaltern buntglitzernden Zeltdächern: n OffgFkos als Uhrbeschützern, endlich das alles bildet zusamme den alten Resten e präge der vaterländ seine Bestimmung u rathen auiebt n Ganzes, das halb Festu schen nürnberger Spielwaare ur insofern allenfalls ansh g, halb Magazin, das tre trägt; ein Rathhaus, de könnte, als es dem Bes Bau wohl soll. Gott een was der rathlos dastehende enn sie in dem Haus ebe aller Nachahmung: sie trit das Wesen der S Das ist der Flu chffache ni die moderne Gothik die ganze nachmittelalterliche Kunst und Gesittung aus e,eerearentronnen,can derunstvern gt <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0524" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/282765"/> <p xml:id="ID_1426" prev="#ID_1425"> lei gothisches Spielzeug von der armseligsten Erfindung in einem Farbenschm<lb/> der weit mehr erinnert an Faschingsaufzüge und Narrenlappen, als an<lb/> Polhchromie der alten Dome.<lb/> Was hat man erst durch eine tischlerhafte Erneuerung aus dem Ha</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_6" type="poem"> <head> Väter der Stadt da</head> <l><lb/> gemacht, in welche<lb/> berathen sollen. V<lb/> (Vlindpfosten), neu<lb/> eendenTurm m die<lb/> ertikale, treppenartig aufst<lb/> es Maßwerk in den alten<lb/> elsrücken über vierecki weltliche Wohl ihrer M<lb/> ende Mauerstreifen mit<lb/> ndbogigen Fenstern, im<lb/> enunen, der res<lb/> sth h E<lb/> von ein paar Raths<lb/> lei Thürmchen mit i sgen<lb/> herren und Wappenhaltern<lb/> buntglitzernden Zeltdächern:<lb/> n OffgFkos<lb/> als Uhrbeschützern, endlich<lb/> das alles bildet zusamme<lb/> den alten Resten e<lb/> präge der vaterländ<lb/> seine Bestimmung<lb/> u rathen auiebt n Ganzes, das halb Festu<lb/> schen nürnberger Spielwaare<lb/> ur insofern allenfalls ansh<lb/> g, halb Magazin, das tre<lb/> trägt; ein Rathhaus, de<lb/> könnte, als es dem Bes<lb/> Bau wohl soll. Gott<lb/> een<lb/> was der rathlos dastehende<lb/> enn sie in dem Haus ebe </l> </lg><lb/> <div n="3"> <head> aller Nachahmung: sie trit das Wesen der S</head> </div> </div> <div n="2"> <head> Das ist der Flu</head> <p xml:id="ID_1427"> chffache ni<lb/> und verliert sich in ein kleinliches Formenspiel. Zudem ist sie, in ihr Vorbi<lb/> verrannt, von seiner Vortrefflichkeit so blindlings überzeugt, daß sie am liebste<lb/> alle andere Kunst vernichten möchte und darüber auch den letzten Rest der eig<lb/> nen künstlerischen Phantasie einbüßt. Wenn sie nur könnte: wie gerne wür</p><lb/> <p xml:id="ID_1428"> die moderne Gothik die ganze nachmittelalterliche Kunst und Gesittung aus<lb/> Geschichte streichen. Um den Sirenengesang derselben nicht zu hören, verklebt sie<lb/> die Ohren; denn sie fühlt, daß sie dem Untergang verfallen wäre, wenn<lb/> ihn vernähme. Aber sie gleicht auch darin den Gefährten des Odysseus, </p><lb/> <div n="3"> <head> e,eerearentronnen,can derunstvern</head> <p xml:id="ID_1429"> gt<lb/> ,weeneane<lb/> geweihten Heiligthume des Helios, und dafür im Schiffbruch elend zu Grund<lb/> geht. Jetzt, da das Zeitalter seine romantischen Schwankungen hinter sich ha<lb/> und auf dem Grund einer allseitigen Bildung sowohl zu den wahren Vorbil<lb/> dern der Kunst als zum Bewußtsein seiner eigenen Aufgabe durchdringt, jetz<lb/> geht auch das neugothische Reich rasch seinem Ende zu.Julius Meyer.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div> <floatingText> <body> <div type="advertisement"> <p/> </div> </body> </floatingText> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0524]
lei gothisches Spielzeug von der armseligsten Erfindung in einem Farbenschm
der weit mehr erinnert an Faschingsaufzüge und Narrenlappen, als an
Polhchromie der alten Dome.
Was hat man erst durch eine tischlerhafte Erneuerung aus dem Ha
Väter der Stadt da
gemacht, in welche
berathen sollen. V
(Vlindpfosten), neu
eendenTurm m die
ertikale, treppenartig aufst
es Maßwerk in den alten
elsrücken über vierecki weltliche Wohl ihrer M
ende Mauerstreifen mit
ndbogigen Fenstern, im
enunen, der res
sth h E
von ein paar Raths
lei Thürmchen mit i sgen
herren und Wappenhaltern
buntglitzernden Zeltdächern:
n OffgFkos
als Uhrbeschützern, endlich
das alles bildet zusamme
den alten Resten e
präge der vaterländ
seine Bestimmung
u rathen auiebt n Ganzes, das halb Festu
schen nürnberger Spielwaare
ur insofern allenfalls ansh
g, halb Magazin, das tre
trägt; ein Rathhaus, de
könnte, als es dem Bes
Bau wohl soll. Gott
een
was der rathlos dastehende
enn sie in dem Haus ebe
aller Nachahmung: sie trit das Wesen der S Das ist der Flu chffache ni
und verliert sich in ein kleinliches Formenspiel. Zudem ist sie, in ihr Vorbi
verrannt, von seiner Vortrefflichkeit so blindlings überzeugt, daß sie am liebste
alle andere Kunst vernichten möchte und darüber auch den letzten Rest der eig
nen künstlerischen Phantasie einbüßt. Wenn sie nur könnte: wie gerne wür
die moderne Gothik die ganze nachmittelalterliche Kunst und Gesittung aus
Geschichte streichen. Um den Sirenengesang derselben nicht zu hören, verklebt sie
die Ohren; denn sie fühlt, daß sie dem Untergang verfallen wäre, wenn
ihn vernähme. Aber sie gleicht auch darin den Gefährten des Odysseus,
e,eerearentronnen,can derunstvern gt
,weeneane
geweihten Heiligthume des Helios, und dafür im Schiffbruch elend zu Grund
geht. Jetzt, da das Zeitalter seine romantischen Schwankungen hinter sich ha
und auf dem Grund einer allseitigen Bildung sowohl zu den wahren Vorbil
dern der Kunst als zum Bewußtsein seiner eigenen Aufgabe durchdringt, jetz
geht auch das neugothische Reich rasch seinem Ende zu.Julius Meyer.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |